STAATSM1N1STBR1UM DES INNERN Freistaat SACHSEN Der Staatsminister SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN 01095 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 33-0141.58^28 Dresden,/'"/. Januar 2016 Kleine Anfrage der Abgeordneten Kerstin Köditz, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/3756 Thema: Tötungsdelikte aus rassistischen, fremdenfeindlichen, rechtsorientierten und/oder antisemitischen Gründen in Sachsen im Jahr 2015 Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie viele Tötungsdelikte (einschließlich versuchte) aus rassistischen, fremdenfeindlichen, rechtsorientierten und/oder antisemitischen Gründen hat es im Jahr 2015 in Sachsen gegeben (aufgeschlüsselt nach Tattag, Tatort, Zahl der Tatverdächtigen/Täter, Zahl der Geschädigten und verletztem Tatbestand)? Frage 2: Welche Fälle sind derzeit noch im Ermittlungsstadium bzw. wegen bislang nicht ermittelten Tatverdächtigen eingestellt? Frage 3: Mit welchen Entscheidungen wurden wann die bislang rechtskräftig abgeschlossenen Verfahren im jeweiligen Einzelfall beendet? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 bis 3: Durch die Staatsanwaltschaft Zwickau wird ein Ermittlungsverfahren gegen drei in Untersuchungshaft befindliche Beschuldigte wegen des Tatvorwurfs des versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchter schwerer Brandstiftung wegen des in den frühen Morgenstunden des 12. November 2015 auf die Asylbewerberunterkunft in der Leipziger Straße 13 in Crimmitschau verübten Brandanschlags geführt. Die Ermittlungen in diesem Verfahren stehen kurz vor dem Abschluss. Durch die Staatsanwaltschaft Chemnitz wurden zwei Ermittlungsverfahren wegen versuchten Totschlags in sieben tateinheitlichen Fällen in Tateinheit mit Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion im Zusammenhang mit einer Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium des Innern Wilhelm-Buck-Str. 2 01097 Dresden Telefon +49 351 564-0 Telefax+49 351 564-3199 www.smi.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3,6, 7, 8, 13 Besucherparkplätze: Bitte beim Empfang Wilhelm- Buck-Str. 2 oder 4 melden. STAATSM1N1STE^1UM DES INNERN Freistaat SACMSETsJ durch eine mit Sprengmitteln gefüllte Papprolle ausgelösten Explosion am 13. Februar 2015 im Asylbewerberheim, Am St. Nidasschacht 5 in Freiberg geführt. Dadurch wurden sieben Asylbewerber leicht verletzt. Das zunächst gegen einen Tatverdächtigen geführte Ermittlungsverfahren wurde am 19. Februar 2015 wegen erwiesener Unschuld gemäß § 170 Abs. 2 StPO eingestellt. Das sodann gegen Unbekannt weiter geführte Ermittlungsverfahren führte nicht zur Ermittlung des Tatverdächtigen, so dass es mit Verfügung vom 2. Dezember 2015 gemäß § 170 Abs. 2 StPO eingestellt wurde. Frage 4: In welchen der Fälle gab es nach dem Ermittlungsergebnis Verbindungen zu rechtsorientierten/rechtsextremistischen Organisationen, Vereinigungen und Parteien (detailliert aufgeschlüsselt)? Da in einem Fall keine Tatverdächtigen ermittelt werden konnten bzw. in dem anderen Fall die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, liegen derzeit keine Erkenntnisse im Sinne der Fragestellung vor. Frage 5: Gab es im Jahr 2015 eine veränderte Bewertung von derartigen Tötungsdelikten aus vorangegangenen Jahren, wenn ja, welche? Es Wjird auf die Antwort der Staatsregierung auf die Frage 5 der Drs.-Nr. 6/612 verwiesen .; Mit freLjhdlichen Grüßen Markus Ulb Seite 2 von 2 2016-01-28T12:12:47+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes