@ o) o) STAATSMINISTERIUI\4 FÜR UMWELT UND LÀNDWIRTSCHÀFT SACHSISCHES STMTSMINISTERIUM FÜR UMWELT UNO LANDWIRTSCHAFT Postfach 100510 | 01076Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bern h ard-von- Li ndena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Jörg Urban, AfD-Fraktion Drs.-Nr.:6/3849 Thema: Geothermie in Sachsen Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkung: Projekte zut Erdwärmenutzung mit einer Tiefe von mehr als 400 Meter Tiefe werden grundsätzlich als Tiefengeothermie (TGT) bezeichnet . Unterschieden wird hier im Wesentlichen zwischen hydrothermalen , petrothermalen und Grubenwassernutzungen. Frage l: Welche Projekte sind der Staatsregierung bekannt, in denen Tiefengeothermie in Sachsen genutzt wird oder zukünftig genutzt werden sollen? (Bitte aufgeschlüsselt nach Landkreisen / kreisfreien Stätten und Nennung der geplanten Zeitabläufe) Der Staatsregierung sind keine Projekte bekannt, in denen derzeit Tiefengeothermie im Freistaat Sachsen genutzt wird. Der Staatsbetrieb Sächsisches lmmobilien- und Baumanagement (SlB) errichtet dezeit für die Westsächsische Hochschule Zwickau eine Anlage a)r geothermischen Nutzung von Grubenwasser in 625 Meter Tiefe (geplante I nbetriebnahme: 2017). ln der Stadt Dresden wird die Nutzung der Tiefengeothermie als Beitrag zut Fernwärme in Erwägung gezogen (siehe auch http://www. d resden. de/de/stadtrau m/umwelUu mwelt/kl i m a-u ndeneroie /klimaschutz/Nutzunq erneuerbarer Eneroien.php). Die Stadt Dresden hat begonnen, Untersuchungen zum seismischen Risiko vorzunehmen und eine Potenzialanalyse vorzubereiten. Zeitabläufe sind der Staatsregierung nicht bekannt. Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 351 564-2000 Telefax +49 351 564-2009 poststelle@ smu l.sachsen.de* lhr Zeichen PÐ 2-2012PalKa lhre Nachricht vom 1 5. Januar 201 6 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) z-0141.50t19t5061 Dresden, lt.Ol.lolÚ Hausanschrift: Sächsisches Staatsm¡nisterium f{¡r Umwelt und Landwirtschaft Archivstraße 1 01 097 Dresden www.smul.sachsen.de Verkehrsverbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlin ¡en 3, 6, 7, 8, 13 Filr Besucher mit Behinderungen bef¡nden sich gekennzeichnete Parkplätze am Königsufer. Für alle Besucherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. * Ke¡n Zugang für elektronisch signierte sow¡e für verschlüsselte elektronische DokumenteSeite 1 von 2 STAATSI\4 I N I STERI U IVI FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHÀFT Freistaat SACHSEN5 lm Rahmen des Energieforschungsprogramms des Bundes erfolgen zurzeil Vorbereitungen , in der Region Schneeberg/Bad Schlema im Bereich des sogenannten ,,Roten Kammes" eine Forschungsbohrung mit einer Tiefe von circa vier Kilometer durchzuführen . Diese soll die Erkenntnisse über die dort vorhandenen geologischen Strukturen verbessern und damit die Potenziale einer geothermischen Nutzung untersuchen. Konkrete Planungen sollen im zweiten Halbjahr 2016 beginnen. Frage 2: Wurden bisher Projekte aufgrund der konkreten Ergebnisse der Probebohrungen verworfen? (Bitte Nennung der konkreten Projekte und Bohrorte) Frage 3: Wenn ja, welche Ergebnisse/ geotektonische Eigenschaften führten dazu, dass die Projekte nicht weiter verfolgt werden konnten? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 2 und 3 Der Staatsregierung sind keine Tiefengeothermieprojekte bekannt, die aufgrund von Ergebnissen von Probebohrungen für tiefe Erdwärmeprojekte venruorfen worden sind. Frage 4: Welche sonstigen Hemmnisse führten zur Aufgabe der Projekte? (Bitte Nennung der konkreten Projekte und Bohrorte) Neben den Regionen Schneeberg/Bad Schlema und Dresden erfolgten Überlegungen im Raum Annaberg-Buchholz bezüglich einer tiefengeothermischen Nutzung. Diese wurden jedoch wegen möglicher Auswirkungen auf das Thermalbad Wiesenbad nicht weiter verfolgt. Eine Probebohrung erfolgte nicht. Frage 5: lm Rahmen eines Forschungsverbundes unter Leitung des LfULG über die Nutzung von petrothermaler Geothermie wurden 3 Vorzugsregionen untersucht. ln welchen Gebieten bzw. in welchen Teilen dieser Gebiete kann durch die bisherigen Probebohrungen die geothermale Nutzung weiterhin favorisiert werden bzw. ausgeschlossen werden? Die Regionen Schneeberg/Bad Schlema, Freiberg und das obere Elbtal im Bereich Dresden wurden als Vozugsgebiete durch den Forschungsverbund für eventuelle weitere Betrachtungen und Untersuchungen zum Potenzial der petrothermalen Tiefengeothermie benannt. Probebohrungen zur Tiefengeothermie fanden in diesen Gebieten bislang nicht statt, sodass aus diesem Grund bisher keine Favorisierungen beziehungsweise Ausschlusse dieser Gebiete erfolgten. Mit freundlichen GrüßenIL Thomas Schmidt Seite 2 von 2 2016-02-01T12:08:49+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes