STAATS1VI1TSJ1STEK1UM DES INNERN pi-IF""! Freistaat |gp SACHSEN Der Staatsminister SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN 01095 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 33-0141.50/8431 Dresden, / . Januar 2015 Kleine Anfrage des Abgeordneten Volkmar Zschocke, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drs.-Nr.: 6/390 Thema: Crystal Meth-Konsumentlnnen im Landkreis Erzgebirge Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: „Konsum und Handel mit der Droge Crystal Meth (Methamphetamin) sind nach Presseberichten der letzten Monate in ganz Sachsen, vor allem aber im Erzgebirge, stark angestiegen. Auch unter Minderjährigen nimmt der Konsum dieser Droge rasant zu.“ Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Fragei: Wie viele Rauschgiftsicherstellungsfälle von „Crystal Meth“ gab es bei unter 18 Jährigen seit 2004 (Bitte jährlich aufschlüsseln nach Landkreisen)? Frage 2: Wie hoch waren die Sicherstellungsmengen von „Crystal Meth“ seit 2004 (Bitte jährlich aufschlüsseln nach Landkreisen)? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 und 2: Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium des Innern Wilhelm-Buek-Str. 2 01097 Dresden Telefon +49 351 564-0 Telefax +49 351 564-3199 www.smi.sachsen.de ln der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden keine Daten im Sinne der Fragestellungen erfasst. Polizeilich werden - mit Ausnahme von denjenigen Tatverdächtigen, welche erstmalig mit dieser Stoffgruppe polizeibekannt werden - nur Fälle mit Sicherstellungsmengen ab einem Gramm des Me-thamphetamins Crystal erfasst. Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Besucherparkplätze: Bitte beim Empfang Wilhelm-Buck-Str. 2 oder 4 melden. Im Kontext der Kleinen Anfrage wird im Hinblick auf die Frage 2 mit o. g. Einschränkung ausschließlich zu Personen unter 18 Jahren berichtet. STAATSTVniMISTEKlUlVt des mmm k£FIIIIIIIBWI! Freistaat HP SACHSEN Aufgrund bestehender Aussonderungs- und Löschfristen sind Daten nur für den Zeitraum von 2012 bis 2014 vorhanden. Jahr Fälle/Jahr Menge in kg je Fall Landkreise/Kreisfreie Städte 2012 1 0,0001 Landkreis Nordsachsen 2013 9 0,00006 Zwickau 0,0001 Erzgebirgskreis 0,00108 Erzgebirgskreis 0,0008 Mittelsachsen 0,00005 Görlitz 0,00007 Dresden 0,0001 Dresden 0,0054 Erzgebirgskreis 0,00089 Sächsische Schweiz - Osterzgebirge 2014 15 0,0004 Bautzen 0,0001 Chemnitz 0,0054 Mittelsachsen 0,00015 Zwickau 0,0002 Zwickau 0,00038 Erzgebirgskreis 0,0001 Erzgebirgskreis 0,00007 Leipzig 0,0006 Görlitz 0,0007 Bautzen 0,0014 Dresden 0,0001 Leipzig 0,0013 Erzgebirgskreis 0,0001 Erzgebirgskreis 0,0001 Landkreis Leipzig Die vollständige Beantwortung der Frage würde daher die Durchsicht und Auswertung aller in Betracht kommender Ermittlungsverfahren erfordern. Dies ist im Hinblick auf die große Anzahl der in Betracht kommenden Verfahren im Rahmen der zur Beantwortung einer Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit unverhältnismäßig und ohne Einschränkung der Funktionsfähigkeit der sächsischen Polizei nicht zu leisten. Frage 3: Wie viele Poiizeikräfte werden mit welchem prozentualen Anteil ihrer Arbeitskraft in der polizeilichen Drogenprävention im Landkreis Erzgebirge eingesetzt? Die Polizeidirektion Chemnitz setzt im Landkreis Erzgebirge drei Polizeibeamte zur polizeilichen Drogenprävention ein. Der Anteil der Arbeitszeit zur polizeilichen Drogenprävention ist jeweils abhängig von der Zahl der durchgeführten Präventionsveranstaltungen, prozentuale Angaben im Sinne der Fragestellung sind nicht möglich. Seite 2 von 3 STAATSMIIMISTBKIUM DBS 11MNEKN PSZ3 Freistaat ||| SACHSEN Frage 4: Wie entwickelten sich im Erzgebirgskreis die Fallzahlen bei Suchtberatungsstellen in Bezug auf Crystal-Konsumentlnnen seit 2004? (Bitte aufschlüsseln nach Beratungsstellen unter Nennung von Alter und Geschlecht) Der Erzgebirgskreis wurde mit seinem jetzigen Gebiet mit der Kreisreform Sachsen 2008 am 1. August 2008 gebildet, eine Beantwortung der Frage ist insofern erst ab diesem Zeitpunkt möglich. Eine Differenzierung nach Beratungsstelle, Alter und Geschlecht liegt der Staatsregierung nicht vor. Eine separate Erfassung von Crystal erfolgt seit 2011 in den sächsischen Suchtberatungs- und -behandlungsstellen. Für den Zeitraum davor wurde die Erfassung unter Stimulanzien vorgenommen. Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Klienten und Klientinnen gesamt 28.971 29.445 28.527 27.709 28.105 27.031 davon Stimulanzien 207 194 228 244 318 373 davon Crystal keine Angaben 199 318 367 Quelle: Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V. Frage 5: Wie lang sind die derzeitigen Wartezeiten auf eine Erstberatung in den Suchtberatungs- und Behandlungssteilen im Landkreis Erzgebirge, auf Grundlage welchen Fachkraftschlüssels? In den vier Suchtberatungsstellen im Erzgebirgskreis sind derzeit 18 Fachkräfte (14,48 VZÄ) tätig. Der Fachkraftschlüssel liegt damit bei einer Fachkraft pro 24.500 Einwohner. Die Wartezeiten in diesen Beratungsstellen unterscheiden sich wie folgt: • Annaberg-Buchholz: Crystal-Konsument/-innen werden soweit wie möglich beim Erstkontakt sofort beraten; Wartezeiten liegen i. d. R. zwischen acht und 14 Tagen. • Aue: Die derzeitigen Wartezeiten betragen ein bis maximal zwei Wochen. • Marienberg: Für ein Erstgespräch liegt die Wartezeit bei ca. drei bis vier Wochen. In der Beratungsstelle wird für Crystal-Klienten eine offene Sprechzeit (einmal wöchentlich) für Kurzkontakte vorgehalten. • Stollberg: F(r Crystal-Konsument/-innen werden Erstgesprächstermine in der laufenden, spätestens aber in der darauffolgenden Woche vergeben. Mit ffeujndlichen Grüßen Markus Ulbi'