Der Staatsminister SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN 01095 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage der Abgeordneten Kerstin Köditz, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/4408 Thema: Antisemitische Überfälle, Sachbeschädigungen, Leugnung der Shoa und andere antisemitische Straftaten im Monat Februar 2016 Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Welche antisemitischen Aktivitäten (Zusammenrottungen, Überfälle, Schmierereien, Pressedelikte, Leugnung der Shoa, Demonstrationen, Versammlungen usw.) gab es im Monat Februar 2016 (genaue Auflistung nach Tattag, Tatort - mit Angabe des Landkreises, Tathergang, evtl. Straftatbestand und Festnahmen)? Frage 2: Welche antisemitischen Aktivitäten im obigen Sinne wurden im Monat Februar 2016 bekannt, die vor diesem Zeitraum lagen (genaue Auflistung nach Tattag, Tatort – mit Angabe des Landkreises, Tathergang, evtl. Straftatbestand und Festnahmen)? Frage 3: Wie viele Ermittlungsverfahren liefen gegen Personen wegen antisemitischer Delikte im Monat Februar 2016 (aufgeschlüsselt nach Tattag, Tatort, Tathergang, Straftatbestand und Anzahl der Personen)? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 bis 3: Die im Monat Februar 2016 bekannt gewordenen und erfassten Straftaten sind in der Anlage aufgeführt. In diesem Zusammenhang wird gegen fünf Tatverdächtige ermittelt. Festnahmen gab es keine. Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 33-0141.50/9673 Dresden, 24. März 2016 Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium des Innern Wilhelm-Buck-Str. 2 01097 Dresden Telefon +49 351 564-0 Telefax +49 351 564-3199 www.smi.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Besucherparkplätze: Bitte beim Empfang Wilhelm-Buck- Str. 2 oder 4 melden. STAATSM1N1STER1UM DES1NMERN Freistaat SÄCHSETN Frage 4: Wie viele Personen wurden im Monat Februar 2016 wegen antisemitischer Delikte zu welchen Strafen verurteilt (aufgeschlüsselt nach Tattag, Tatort, Tathergang, Straftatbestand und Anzahl der Personen)? Im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Leipzig wurde ein Erwachsener u. a. wegen Volksverhetzung in zwei tatmehrheitlichen Fällen zu einer Gesamtgeldstrafe in Höhe von 70 Tagessätzen verurteilt. Der Verurteilte hatte am 9. Mai und am 10. August 2015 Jh Vyermsdorf den Holocaust leugnende Kommentare bei Facebook eingestellt. Für dfes^f Taten wurde eine Einzelstrafe von jeweils 40 Tagessätzen festgesetzt. Die weitere ^ ugleich abgeurteilte Straftat hatte keinen rechtsextremistischen Hintergrund. idlichen Grüßen Seite 2 von 2 Anlage Tattag Tatort Kreis Delikt Tathergang TV 24.05.2015 Leipzig/Liebertwolkwitz Leipzig-Stadt Volksverhetzung mittels Computer/Internet in/an Internet 1 19.09.2015 Leipzig/Zentrum-Süd Leipzig-Stadt Volksverhetzung mittels Computer/Internet in/an Internet 1 13.10.2015 Görlitz/Südstadt Görlitz Volksverhetzung mittels Computer/Internet in/an Internet 0 24.10.2015 Torgau Nordsachsen Volksverhetzung mittels Parole mündlich in/an Gaststätte, Deutscher 1 03.11.2015 Leipzig/Zentrum-Süd Leipzig-Stadt Volksverhetzung mittels Computer/Internet in/an Internet 0 11.11.2015 Dresden/Innere Altstadt Dresden-Stadt Volksverhetzung mittels Computer/Internet in/an Internet 1 20.01.2016 Döbeln Mittelsachsen Sachbeschädigung mittels Farbschmierereien in/an Straße;Öffentlichk. 0 29.01.2016 Bad Düben Nordsachsen Volksverhetzung in/an Deutscher 1 31.01.2016 Lichtenau/Oberlichtenau Mittelsachsen Volksverhetzung mittels Farbschmierereien in/an Gebäude/Objekt 0 6_4408_rs SB2-6PS-Biz16033009060 6_4408 Anlage _ew 2016-03-30T12:58:43+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes