o(f) f.-$ (o oN STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWìRTSCHAFT SACHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Postfach 100510 | 01076Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bern hard-von-Lindena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage der Abgeordneten Silke Grimm, AfD-Fraktion Drs.-Nr.: 614721 Thema: Jagdprojekt in Steinbach Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: ,,Laut des Artikels ,,Die Hilflosigkeit ist geblieben" der Freien Presse vom 07.01.2016 hat Sachsenforst ein Jagdprojekt in Steinbach initiiert, in dem ein professioneller Jäger alternative Jagdstrategien ausprobiert hat. Dieses Projekt sei angeblich erfolgreich verlaufen und die Wildschäden nachweislich zurückgegangen. Die Ergebnisse ließen sich laut Sachsenforst jedoch nicht auf andere Reviere übertragen." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage l: Welche grundlegenden Maßnahmen wurden in diesem Projekt für die Reduzierung der Wildschäden identifizlell? Als wirkungsvolle Maßnahme für die Reduzierung der Wildschäden hat sich ein möglichst ungehinderter Wechsel zwischen Deckungs- und Nahrungslebensraum enruiesen. Hierauf ist bei der Bejagung besonders Rücksicht zu nehmen. Hingegen zeigen äsungs- und lebensraumverbessernde Maßnahmen, wie zum Beispiel das Anlegen beziehungsweise die Pflege von Wildwiesen, momentan nur eingeschränkt Wirkung, weil sie die Diskrepanz zwischen Populationsgröße, lokalen Rotwildkonzentrationen (Populationsdichte) und dem Nahrungsangebot im Wald als Winterlebensraum nicht ausgleichen. Die entscheidende Voraussetzung für die Reduzierung der Wildschäden, eine deutliche Reduzierung lokaler Rotwildkonzentrationen, wurde durch das Projekt nicht realisiert. Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon: +49 351 564-2000 Telefax: +49 351 564-2009 poststelle@ sm ul.sachsen.de* lhr Zeichen lhre Nachricht vom 1. April 2016 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) z-0141 .50t19t5161 Dresden, 2Q. % 4Ç Tag der I I Deutschen E¡nheit I IITIlll FreistaatS¿chsen ,l or.-o3,ro.zo16 Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Archivstreße 1 01097 Dresden www.sachsen.de Verkehrsverbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 9, 13 Für Besucher mit Behinderungen bef¡nden sich gekennzeichnete Parkplätze am Königsufer. Für alle Besucherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. * Kêin Zugang ft¡r elektronisch signierte sow¡ê fur verschlüsselte elektronische DokumenteSeite 1 von 2 STAATSMINISTERIUIVI FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Frage 2: ln welchem zeitlichen Rahmen erfolgte das Projekt und wie hoch waren die finanziellen Mittel, die hierfür aufgewendet wurden? Das Projekt wurde im Zeitraum vom 1. August 2013 þis zum 31. Juli 2015 durchgeführt. Für die Durchführung des Projektes wurden finanzielle Mittel in Höhe von 221.539 Euro aufgewendet. Frage 3: Werden die Erkenntnisse in diesem Jagdrevier weiterhin angewandt? Wenn nicht, welche Gründe führten zur Einstellung der Verfahrensweisen ? Die Erkenntnisse aus dem Praxisprojekt werden im Revier Steinbach im Rahmen der waldbaulichen und jagdlichen Zielstellungen und Möglichkeiten weiterhin angewandt. Frage 4: Gibt es Erkenntnisse aus diesem Projekt, entgegen den Aussagen in dem genannten Artikel, die auch auf die Bewirtschaftung anderer Reviere übertragen werden können? Unter Berücksichtigung grundsätzlicher Festlegungen ist die lokale Untersetzung und Umsetzung der Erkenntnisse aus diesem Projekt Aufgabe der jeweiligen Forstbezirke. Dieses Vorgehen entspricht den unterschiedlichen regionalen Situationen in den Beziehungen zwischen einer Wildtierpopulation und ihrer Umwelt, einschließlich unterschiedlicher waldbaulicher Zielsetzungen im Staatswald. ln diesem Zusammenhang war das Projekt ein lmpuls, der entsprechend ausgewertet worden ist. Frage 5: Sind weitere Projekte geplant, mit deren Hilfe auch in anderen Revieren Jagdstrategien erprobt werden, die zu einer Reduzierung von Wildschäden dienen? lm Rahmen eines systematischen Arbeitsprozesses werden auf regionaler Ebene durch die Forstbezirke Jagdkonzepte einschließlich Jagdstrategien erarbeitet, die als Teil eines waldökologisch und waldbaulich zielkonformen Wildtiermanagements anzusehen sind. ln diese fließen Erkenntnisse des Projektes im Revier Steinbach im Rahmen der jeweiligen Ausgangsbedingungen vor Ort ein. lm Ergebnis steht ein in sich geschlossenes dynamisches Gesamtkonzept für die Jagdausübung und Hege in den Venrvaltungsjagdbezirken des Staatsbetriebes Sachenforst, welches von den grundsätzlichen Regelungen bis zu deren operativen Umsetzung reicht. Gegenwärtig bearbeiten das Kompetenzzentrum für Wald und Forstwirtschaft, als Träger der angewandten forstlichen Forschung im Staatsbetrieb Sachsenforst, und die Professur für Forstzoologie, AG Wildtierökologie, ein gemeinsames Forschungsvorhaben zum Rotwild, unterschiedlichen Landnutzungsansprüchen und zum Waldumbau im Ezgebirge. Mit freundlichen Grüßen lÐiÄëiisulr Seite 2 von 2 2016-04-27T14:43:53+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes