STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 1 o 1 01097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Piatz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Andre Wendt, Fraktion AfD Drs.-Nr.: 6/5162 Thema: Konsequenzen aus der Einstufung des Vogtlandkreises als FSME Risikogebiet Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: "Der Vogtlandkreis wird seit 2014 vom Robert-Koch-lnstitut (RKI) als FSME Risikogebiet geführt." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie hoch lag die Zahl gemeldeter Erkrankungen an FSME im Jahr 2015? (Bitte nach Landkreisen und kreisfreien Städten aufschlüsseln .) Im Freistaat Sachsen wurden im Jahr 2015 insgesamt 5 FSME-Fälle übermittelt . Davon entfielen zwei auf den Vogtlandkreis und jeweils einer auf die Landeshauptstadt Dresden, sowie die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Frage 2: Welche Konsequenzen zog die Staatsregierung aus der Einstufung des Vogtlandkreises als FSME Risikogebiet? Welche Maßnahmen und Programme wurden seither initiiert und durchgeführt? Die Bevölkerung auf die Risiken und deren Vermeidung hinzuweisen, ist die entscheidende präventive Maßnahme. ln diesem Zusammenhang wird auf die Antwort zu Frage 2 der Drucksache 6/2945 verwiesen. Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) hat bereits vor vielen Jahren zu den Risiken von FSME informiert, als diese Erkrankung für den Freistaat Sachsen von ausschließlich reisemedizinischer Bedeutung war. Im Jahr 2006 wurde ein Faltblatt mit allen für die Bevölkerung wichtigen Informationen hinsichtlich Borreliose und damit auch zum Umgang mit Zeckenstichen zur Verfügung gestellt. Dieser Flyer "Borreliose - und was Sie darüber wissen sollten" wurde im Jahr 2012 von der Die Staatsministerin Durchwahl Telefon +49 351 564-5601 Telefax +49 351 564-5791 Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 23-0141 .51-16/464 Dresden, ??Juni 2016 Hausanschrlft: Sächsisches Staatsministerium fOr Soziales und Verbraucherschutz Albertstraße 1 o 01097 Dresden www.sms.sachsen.de STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZlALES UND VERBRAUC~ERSC~UTZ Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) und der Arbeitsgruppe Barreliese der Sächsischen Landesärztekammer aktualisiert. Er ist u.a. zur Auslage in Arztpraxen vorgesehen und kann beim Zentralen Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung kostenfrei bestellt werden. ln dem Flyer wird auch auf FSME eingegangen und die Impfung hingewiesen. Die Zahl der FSME-Erkrankungen liegt jedoch im Vergleich zur Anzahl der Barrelieseerkrankungen unter 1%. Das SMS informiert jährlich im Frühjahr in einer Pressemitteilung zur Vermeidung von Zeckenstichen. Nicht nur das SMS, sondern z. B. auch die gesetzlichen Krankenkassen informieren Bürger darüber, wie sie sich und ihre Kinder wirksam vor Zeckenstichen schützen können und weisen auf die Möglichkeit der Impfung gegen FSME hin. Viele Bürger wissen inzwischen, dass sie sofort einen Arzt aufsuchen sollten, wenn nach einem Zeckenstich Symptome auftreten. Die regelmäßige Information und Aufklärung haben sich bewährt. Diesen aus Sicht der Staatsregierung erfolgreichen Kurs gilt es fortzusetzen. Darüber hinaus werden vom SMS zahlreiche Anfragen der Medien zur Thematik beantwortet . Kompetente Ansprechpartner zum Thema sind auch die Gesundheitsämter. Frage 3: ln welchem Umfang erfolgten Schutzimpfungen gegen FSME im Jahr 2015? (Bitte nach Landkreisen und kreisfreien Städten aufschlüsseln.) Für das Jahr 2015 stellte die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) folgende Daten zur Verfügung: Anzahl der FSME- Impfungen erste Dosis: Anzahl der FSME- Impfungen letzte Dosis: Anzahl der FSME - Impfungen Auffrischung: Anzahl der FSME -Impfungen der IKK classic: 88.943 45.872 72.328 11.588 Die Zahl der durch die Gesundheitsämter durchgeführten Impfungen gegen FSME ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. Seite 2 von 4 Landkreis Bautzen Stadt Chemnitz Stadt Dresden Landkreis Erzgebirgskreis Landkreis Görlitz Stadt Leipzig Landkreis Leipzig Landkreis Meißen Landkreis Mittelsachsen Landkreis Nordsachsen Landkreis Sächsische Schweiz- Osterzgebirge Landkreis Vogtlandkreis Landkreis Zwickau Gesamtanzahl: STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZlALES UND VERBRAUC~ERSC~UTZ Zahl der FSME -Impfungen im Jahr 2015 219 28 408 22 168 206 146 0 13 42 85 19 31 1.387 Frage 4: Wie werden beruflich exponierte Personen, bspw. Angestellte des Staatsbetriebs Sachsenforst, vor einer Übertragung und Infektion mit FSME geschützt ? ln den sächsischen Impfempfehlungen (s. E1, Seite 16, http://www.gesunde.sachsen.de/download/lua/LUA_HM_Impfempfehlungen_E1.pdf) sind auch berufliche Indikationen zur FSME-Impfung benannt, z. B. Forstarbeiter und Exponierte in der Landwirtschaft. Mitarbeiter des Staatsbetriebs Sachsenforst im Außendienst werden in Abhängigkeit von ihrer konkreten Tätigkeit gegen Zeckenstiche geschützt. Dies erfolgt durch die zur Verfügung Stellung von lnsektenschutzmitteln/Repellentien, die auf die Haut aufgetragen werden, geschlossene Kleidung , Hosen mit Permethrinimprägnierung als Vektorenschutz 1und handelsüblichen Zeckenentfernern sowie durch Verhaltensregeln gemäß Betriebsanweisung (u.a. Absuchen des Körpers, Zeckenentfernung). Damit wird einer Infektion mit FSME als auch mit Borreliose vorgebeugt. Dem individuellen Bedarf der Bediensteten wird Rechnung getragen. Beispielsweise tragen Waldarbeiter fakultativ Schnittschutzhosen mit Vektorenschutz und Revierleiter fakultativ Vektorenschutzhosen. Bedienstete mit nur gelegentlichem Außendienst oder Bedienstete, die das Tragen von Kleidung mit Vektorenschutz ablehnen, erhalten lnsektensch utzm ittei/Repellentien. Eine FSME-Schutzimpfung wird durch den Staatsbetrieb Sachsenforst bisher nicht veranlasst . 1 Vektoren = Tiere die Krankheiten übertragen Seite 3 von 4 STAATSMlNl STER I UM fÜR SOllAlES UND VERBRAUC~ERSC~UTZ Frage 5: Sind der Staatsregierung Erkrankungen an FSME bei beruflich exponierten Personen bekannt? An FSME erkrankte Bürger werden im Freistaat Sachsen hinsichtlich einer beruflichen Exposition befragt. Eine Erkrankung im Forstbezirk Neustadt des Staatsbetriebs Sachsenforst ist bekannt. Mit freundlichen Grüßen Seite 4 von 4 Freistaat SACHSEN 2016-06-15T12:34:51+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes