SACHSISCHE STAÀTSKANZLEI Freistaat SACHSEN Chef der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten Durchwahl Telefon +49 351 564-1020 Telefax +49 351 564-'1025 poststelle@ sk.sachsen.de SÄCHSISCHE STAATSKANZLEI 01095 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindena u-Platz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage der Abgeordneten Katja Meier, Fraktion BUNDNIS 90/DlE GRUNEN Drs.-Nr.: 615716 Thema: Umsetzungsstand der angekündigten Maßnahmen im Bereich der Bürgerkommunikationen im Rahmen des ,,Maßnahme- Paket für ein starkes Sachsen" Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt. ,,Vor dem Hintergrund der asylfeindlichen Übergr¡ffe u.a. ¡n Clausnitz und Bautzen im Februar 2016 hat die Staatsregierung mit Pressemitteilung vom 4. März 2016 ein Maßnahmenpaket angekündigt und dieses in der 30. Sitzung des 6. Sächsischen Landtages vorgestellt. Hierbei wurden auch Maßnahmen im Bereich der Bürgerkommunikation angesprochen." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: lnwieweit konnte die Online-Kommunikation über das bestehende Beteiligungsportal auf www.sachsen.de bereits gestärkt werden und inwieweit wurde das dortige Angebot bereits ausgebaut? Unter www,dialoo.sachsen.de wurde eine Plattform aufgebaut, auf der umfangreich über sämtliche Beteiligungsformen informiert wird. Das Portal wird durch die Sächsische Staatskanzlei gepflegt und stets weiter ausgebaut. Aktuell kann der Nutzer unter dem Punkt Beteiligungsmöglichkeiten erfahren, wie er sich sowohl auf Landes-, als Or"rO"n, Z{ Juli 2016 Dl€ KAI'|PAGN€ DES FR€ISTAATES SACHS€N. Hausanschrift: Sächsische Staatskanzlei Archivstraße 1 01097 Dresden Seite 1 von 3 nn¡,¡w.SaChSen.de SACHSìSCHE STAATSKANZLEì auch Bundes- und Kommunenebene beteiligen kann. Speziell unter dem Punkt Überblick A-Z erhält der interessierte Leser umfangreiche Erklärungen zu den Begrifflichkeiten zu den Themen Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie. Der Nutzer erhält unter dem Punkt Online-Beteiligung eine Erläuterung zur Funktionsweise des Beteiligungsportals des Freistaates und was ihn dort inhaltlich erwartet. Die Beteiligungsplattform ist ein lnstrument, das für alle staatlichen und kommunalen Behörden zur Verfügung steht. Die inhaltliche Verantwortung für politische Themen, formelle Beteiligungsverfahren oder Online-Umfragen liegt regelmäßig bei den diese Aktionen durchführenden Behörden.Unter: https://bueroerbeteiliounq.sachsen.de/portal/sachsen/beteiliqunq/aktuellethemen werden alle aktuellen und vergangenen Beteiligungen aufgeführt, welche bisher mit Hilfe der Beteiligungsplattform durchgeführt worden sind.Die am 30. Mai 2016 stattgefundene Demokratiekonferenz nutzte das Beteiligungsportal begleitend. Fragen wie: ,,Was bedeutet für Sie Demokratie?" konnten durch die Nutzer ebenso beantwortet werden wie ,,14las wünschen Sre sich für eine Demokratie der Zukunft?". Ein Fazit zu den Beiträgen wurde unter: https://bueroerbeteiliounq.sachsen.de/portal/sk/beteiliquno/aktuelle{hemen/1000542 online gestellt. Unter https://www.dialoo.sachsen.de/reden-und-prasentationen-demokratiekonferenz- 422A,hffil können interessierte Nutzer alle Präsentationen, die auf der Demokratiekonferenz gehalten worden sind, nachlesen und herunterladen, so dass die lnhalte auch längerfristig den Benutzern zur Verfügung stehen. Frage 2= Welche weiteren Maßnahmen zur Stärkung der Online-Kommunikation über das bestehende Beteiligungsportal banr. zum Ausbau der dortigen Angebote plant die Staatsregierung? Die Durchführung von Bürgerbeteiligungen zu wesentlichen Vorhaben der Staatsregierung erfolgt anlassbezogen und in Verantwortung des jeweiligen Fachressorts. Das Referat Presse der Sächsischen Staatskanzlei führt einen kontinuierlichen Dialog mit Bürgern bzw. Nutzern der sozialen Medien. Es werden anlassbezogen Beiträge veröffentlicht, die Diskussionen innerhalb der Nutzer anstoßen. Diese werden professionell moderiert. Konkrete und sachliche Fragen werden dabei beantwortet - auch außerhalb themenbezogener Beiträge. Die Fragen und Diskussionen innerhalb der sozialen Medien zu verschiedenen Themenbereichen werden einem kontinuierlichen Monitoring unterzogen. Bei Bedarf tritt die Staatskanzlei hierbei den offenen Diskussionen bei. Frage 3: lnwieweit konnten die Fortbildungsangebote der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege Meißen bereits ausgebaut werden, um die Kompetenzen im Bereich Bürgerkommunikation und bürgernahe Verwaltung zu verbessern, bzw. welche etwaigen weiteren Fortbildungsmaßnahmen sind geplant? Freistaat SACHSEN Seite 2 von 3 SÃCHSìScHE STAATSKANZLEI lm Rahmen des ,,Maßnahme-Pakets für ein starkes Sachsen" hat die Fachhochschulefür öffentliche Venrvaltung und Rechtspflege Meißen, Fortbildungszentrum des Freistaates Sachsen, die Fortbildungsmaßnahmen für das Programm 2017 neu konzipiert (siehe Anlage 1). Bereits in der Vergangenheit bewährte Angebote verschiedener Formate werden bedarfsgerecht weitergeführt. Schwerpunkte sind dabei die Bereiche Führungskráftefortbildung, Kommunikation und interkulturelle Kompetenz. ,,Die n hinaus ist für den 15. November 2016 eine Fachtagung in Meißen zum Thema sultative - der Bürger, die vierte Gewalt?" geplant (siehe Anlage 2). Mit n ichen Grüßen ng Markus Ulbig Anlagen Freistaat SACHSEN ln Seite 3 von 3 Anlage 1 zu Kleine Anfrage Drs.Nr.6/5716 Format Teilnehmerkreis Titel lnhalt Vortrag mit Diskussion Obere Führungskräfte Bürgerbeteiligung - Der Abschied von der top - down Politik? Konsequenzen für die Verwaltung; Stakeholder; Lobbyismus; Blick in die Zukunft; Erfahrungsaustausch Seminar Teilnehmer des Lehrgangs für Nachwuchsführungskräfte Bürgerkommunikation und bürgernahe Venrualtung Venrualtung als Dienstleister für den Bürger; Möglichkeiten und Notwendigkeit der Zusammenarbeit staatlicher und kommunaler Veruvaltungen; Verfahren und Methoden Seminar Mitarbeiter, die gegenwärtig oder perspektivisch Aufgaben der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wah rnehmen Konzeption und Durchführung von Dialogforen dialogorientierte Verfahren der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung ; Konzeption und Zeitplanung; Definition, Analyse und Ansprache von Zielgruppen; Umsetzung von verschiedenen Veranstaltu ngsformaten Seminar Mitarbeiter, die gegenwärtig oder perspektivisch Aufgaben der Presse- und/oder Öffent lichkeitsarbeit wahrnehmen Der Bürger als Publizist: Web 2.0 als Herausforderung für die Presse - und Öffentlichkeitsarbeit aktuelle Entwicklungen in der Massenkommunikation und Medienwelt ; digitale Plattformen und Echtzeit-Kommunikation: Einbindung in und Konsequenzen für die Kom munikationsstrategie der Behörde Seminar Mitarbeiter, die gegenwärtig oder perspektivisch Aufgaben der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wahrnehmen Zwischen beruhigen und sensibilisieren : (Risiko-) Kommunikation komplexer Themen Grundlagen und Prinzipien der Risikowahrnehmung und -kommunikation; Strategien und lnstrumente für die Kommunikation besonderer Risiken und Ereignisse ; Strategien zur Aufbereitung kom plexer (wissenschaftlicher) Themen für die Kommunikationsarbeit Workshop Führungskräfte und angehende Fuhrungskräfte Mit Argumenten in kontroversen Themenfeldern überzeugen Arg umentationstechniken undstrukturen ; souverän mit Sachkenntnis und klaren Argumenten überzeugen; den Dialog mit Gegenargumentation gezielt fördern; Umgang mit unfairen Argumenten; individuell angepasste Trainingselemente zur Erhöhung der persönlichen Überzeuqunqsfähiqkeit Workshop Mitarbeiter, die gegenwärtig oder perspektivisch Aufgaben der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wahrnehmen Reden schreiben für kritische Ereignisse Reden für besondere Ereignisse und Situationen kuzfristig und adäquat vorbereiten; Spezifische Anforderungen an Reden und Erklärungen in besonderen Situationen ; Sprache als wesentliches Gestaltungsmittel ; Zuhörer inhaltlich überzeugend und emotional treffend ansprechen Seite I von 4 Anlage 1 zu Kleine Anfrage Drs.Nr.6/5716 Format Teilnehmerkreis Titel lnhalt Seminar Bedienstete des höheren und des gehobenen Dienstes, die zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben über interkulturelle Kompetenzen verfügen und interkulturelle Aspekte im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit kennen müssen lnterkulturelle Kompetenz - Arabien/lslamische Länder Probleme internationaler/interkultureller Komm unikation ; kulturelle Unterschiede, Landeskunde, Geschichte, Politik, Wirtschaft und Privatleben; Selbstbilder - Fremdbilder; Stereotype, Typisierungen und ihre Gefahren, kulturspezifische Verhaltensgewohn heiten ; historische und politische Entwicklung als Wuzeln des Normen - und Wertesystems; Vor- und Nachteile kulturspezifischer Denkund Verhaltensweisen; Partnerverhalten und die Bedeutung der "interkulturellen Empathie" Seminar Bedienstete, die ihre kommunikative Kompetenz enrueitern möchten Fit für andere Kulturen Definition von Kultur; Kennenlernen der eigenen kulturellen Prägung Afferte; Selbstwahrnehmung versus Fremdwahrnehmung; Strategien zur Vermeidung von interkulturellen Missverständnissen; Stereotype, Ethnozentrismus und Metakommunikation; Kulturdimensionen und -eigenschaften verschiedener Zielländer; lnterkulturelles Konfliktmanaqement Seminar Bedienstete, die in schwierigen Situationen konfliktlösend reagieren möchten lnterkulturelles Konfliktmanagement Einführung in das Konfliktmanagement ; Konfliktarten ; Bedeutung von kulturellen Werten und Normen; die kulturelle Brille; Bedeutung von Kommunikationsformen ; Handlungs- und Kommunikationsformen ; Konfliktlösungsansätze Seminar Bedienstete, die zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben und im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit über interkulturelle Kompetenzen verfügen müssen sowie Bedienstete, die das Zertifikat für das EU- Curriculum erwerben wollen lnterkulturelle Kompetenz - Sensibilisierung für fremde Kulturen Einführung:Was ist Kultur?; Reflektion der eigenen kulturellen Prägung; Selbstwahrnehmung vs. Fremdwahrnehmung; Strategien zur Vermeidung von interkulturellen Missverständnissen; Stereotype , Ethnozentrismus, Metakomm unikation ; Kulturdimensionen und -standards sowie ihre Auswirkungen auf die Kommunikation und zwischenmenschliche I nteraktion ; I nterkulturelles Konfliktmanagement Seite 2 von 4 Anlage 1 zu Kleine Anfrage Drs.Nr.6/5716 Format Teilnehmerkreis Titel lnhalt Seminar Bedienstete, die ihre Kenntnisse im Bereich I nterkulturelle Kompetenz eruveitern möchten und vertieft Strategien im Umgang mit interkulturellen Problemen und Konflikten erarbeiten wollen lnterkulturelles Konfliktmanagement Kultur und ihre Bedeutung; Kommunikationsstandards im Kulturvergleich ; Kulturstandards und ihre Auswirkungen auf das Konfliktverhalten ; Definition und Arten von Konflikten; Eskalationsfaktoren, Eskalationsstufen; Deeskalation von Konflikten; Modelle des Konfliktmanagements ; Konfliktlösungsstrategien im interkulturellen Kontext Seminar Bedienstete, die zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben über interkulturelle Kompetenzen verfügen müssen und sich speziell über die interku ltu rel len Aspekte im Rahmen der Zusammenarbeit mit osteuropäischen Ländern informieren wollen lnterkulturelle Kompetenz - Osteuropa Grundlagen zu interkultureller Kommunikation und Kompetenz; Überblick über ausgewählte osteuropäische Länder (Wirtschaft, Politik , Soziales, Gesellschaft); Selbstwahrnehmung vs. Fremdwahrnehmung ; Kulturdimensionen und -standards; Umgangs- und Verha ltensformen ; länderspezifische Besonderheiten; Stolpersteine in der Kommunikation; Strategien zur Vermeidung von interkulturellen Missverständnissen Seminar Bedienstete, die zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben über interkulturelle Kompetenzen verfügen müssen und sich speziell über die interkulturellen Aspekte im Rahmen der Zusammenarbeit mit arabischen Ländern informieren wollen lnterkulturelle Kompetenz - Arabische Länder Grundlagen zu interkultureller Kommunikation und Kompetenz; Überblick über ausgewählte arabische Länder (Wirtschaft, Politik, Soziales, Gesellschaft); Selbstwahrnehmung vs. Fremdwahrnehmung ; Kulturdimensionen und -standards; Umgangs- und Verhaltensformen ; länderspezifische Besonderheiten ; Stolpersteine in der Kommunikation; Strategien zur Vermeidung von interkulturellen Missverständnissen Seminar Bedienstete, die zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben über interkulturelle Kompetenzen verfügen müssen und sich speziell über die interkulturellen Aspekte im Rahmen der Zusammenarbeit mit asiatischen Ländern informieren wollen lnterkulturelle Kompetenz - Asien Grundlagen zu interkultureller Kommunikation und Kompetenz; Überblick über ausgewählte asiatische Länder (Wirtschaft, Politik, Soziales, Gesellschaft); Selbstwahrnehmung vs, Fremdwahrnehmung ; Kulturdimensionen und -standards; Umgangs- und Verhaltensformen ; länderspezifische Besonderheiten ; Stolpersteine in der Kommunikation ; Strategien zur Vermeidung von interkulturellen Missverständnissen Seite 3 von 4 Anlage 1 zu Kleine Anfrage Drs.Nr.6/5716 Format Teilnehmerkreis Titel lnhalt Seminar Bedienstete, die im Rahmen ihrer dienstlichen Tätigkeit mit Menschen dieses Kulturkreises Kontakt haben sowie interessierte Bedienstete , die sich mit dieser Thematik intensiver auseinandersetzen möchten Der kultursensible Umgang mit Migranten aus dem arabischen Kulturraum Kultur und ihre Bedeutung (Wie erleben wir den Umgang mit fremden Kulturen?); Selbstwahrnehmung vs. Fremdwahrnehmung; Sensibilisierung gegenüber Stereotypen und Vorurteilen; migrationsspezifisches Wissen (Hintergründe , Fluchtursachen, lnformationen zu den häufigsten Herkunftsländern ); Entstehung und Bedeutung des lslam (religiöse Grundsätze , kulturelle Ausprägungen, Familienstrukturen, Geschlechterrollen ) ; Konfliktmanagement: Strategien im Umgang mit schwierigen Situationen (Auslöser von Konflikten frühzeitig erkennen und beseitigen , angemessenes Verhalten in Konfliktsituationen) Seite 4 von 4 Anlage 2 zu Kleine Anfrage Drs.Nr.6/5716 Fachtagung "Die Konsultative - der Bürger, die vierte Gewalt?" Termin: 15. November 2016 Teilnehmerkreis: Führungskräfte, Mitarbeiter aus den Bereichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mitarbeiter kommunaler Venrualtungen Schwerpunkte: Bürgerbeteiligung und Venrualtung: gegenseitige Behinderung oder Bereicherung? Partizipationskultur vs. Planungskultur? Mut zu offenen Austauschprozessen fördern und dafür (geschtrtzte) Räume schatfen Selbstwirksamkeit für die Bürger erfahrbar machen - Fragen zulassen, Kontrollverlust in Kauf nehmen 2016-08-03T10:05:59+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes