STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZlALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 1 o 1 01097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Piatz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Andre Wendt, Fraktion AfD Drs.-Nr.: 6/5792 Thema: Todesfälle in Krankenhäusern und stationäre Pflege Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie viele Fälle und Todesfälle von Sepsis gab es in sächsischen Krankenhäusern? Frage 2: Wie viele Fälle aus Ziffer 1 sind auf Dekubitus zurückzuführen ? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 und 2: Die Anzahl der in Krankenhäusern vollstationär behandelten Patientenfälle mit den Hauptdiagnosegruppen der Sepsis A400 bis A419 sowie die Sterbefälle im Jahr 2014 sind in Anlage 1 dargestellt. Ebenso sind in Anlage 1 die in Krankenhäusern vollstationär behandelten Patientenfälle mit den Hauptdiagnosegruppen Dekubitus L890 bis 899 sowie die Sterbefälle im Jahr 2014 dargestellt. Wie viele Sepsis-Fälle auf Dekubitus zurückzuführen sind, kann nicht beziffert werden. Für das Jahr 2015 liegen noch keine Daten vor. Frage 3: Wie oft wurde gegen den "Expertenstandard Dekubitusprophylaxe" verstoßen und wie werden Verstöße dagegen festgestellt? Über mögliche Verstöße gegen den "Expertenstandard Dekubitusprophylaxe " gibt es in der Staatsregierung keine Kenntnisse. Frage 4: Gibt es zusätzlich zum "Expertenstandard Dekubitusprophylaxe" Anweisungen in sächsischen Krankenhäusern zur Dekubitus-Prophylaxe? Freistaat SACHSEN Die Staatsministerin Durchwahl Telefon +49 351 564-5601 Telefax +49 351 564-5791 Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 34-0141.51-16/665 ~sden, f August 2016 Hausanschrift Sächsisches Staatsministerium fllr Soziales und Verbraucherschutz Albertstraße 1 o 01097 Dresden www.sms.sachsen.de STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZlALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Frage 4: Gibt es zusätzlich zum "Expertenstandard Dekubitusprophylaxe" Anweisungen in sächsischen Krankenhäusern zur Dekubitus-Prophylaxe? Hierzu liegen der Staatsregierung keine Informationen vor. Frage 5: Welcher Pflegepersonalschlüssel wurde in sächsischen Krankenhäusern in den Jahren 2000 bis 2015 jeweils erreicht? Die Entwicklung der Personalbelastungszahl im Zeitraum 2000 bis 2015, d.h. die in Krankenhäusern anfallenden Belegungsstunden (Belegungstage x 24 Stunden) im Verhältnis zum Pflegepersonal (Vollkraft x jährliche Arbeitszeit) ist in Anlage 2 dargestellt . Mit freundlichen ~~rth Anlage Seite 2 von 2 Freistaat SACHSEN Anlage 1 zur Drs. 6/5792 ln Krankenhäusern vollstationär behandelte Patientenfälle (einschließlich Stunden- und Sterbefälle) 2014 nach ausgewählten Diagnosen 1l Patientenwohnort Sachsen ICD-102> Bezeichnung der Hauptdiagnose 1> A40 Streptokokkensepsis darunter A400 Sepsis durch Streptokokken, Gruppe A A401 Sepsis durch Streptokokken, Gruppe B A402 Sepsis durch Streptokokken, Gruppe D A403 Sepsis durch Streptococcus pneumoniae A408 Sonstige Sepsis durch Streptokokken A409 Sepsis durch Streptokokken, nicht näher bezeichnet A41 Sonstige Sepsis darunter A41 0 Sepsis durch Staphylococcus aureus A411 Sepsis durch sonstige näher bezeichnete Staphylokokken A412 Sepsis durch nicht näher bezeichnete Staphylokokken A413 Sepsis durch Haemophilus influenzae A414 Sepsis durch Anaerobier A415 Sepsis durch sonstige gramnegative Erreger A418 Sonstige näher bezeichnete Sepsis A419 Sepsis, nicht näher bezeichnet T802 Infektionen nach Infusion, Transfusion oder Injektion zu therapeutischen Zwecken T814 Infektion nach einem Eingriff, anderenorts nicht klassifiziert L89 Dekubitalgeschwür und Druckzone darunter L890 Dekubitus 1. Grades L891 Dekubitus 2. Grades L892 Dekubitus 3. Grades L893 Dekubitus 4. Grades L899 Dekubitus, Grad nicht näher bezeichnet Fallzahl - behandelte Patienten 567 49 71 124 114 189 20 6.261 629 511 57 17 48 2.882 862 1.255 30 1.482 788 3 57 257 465 6 darunter Sterbefälle 64 6 7 15 18 15 3 993 152 83 4 13 298 178 265 17 77 3 17 57 1) Hauptdiagnose! -wird definiert als die Diagnose, die nach Analyse als diejenige festgestellt wurde, die hauptsächlich für die Veranlassung des stationären Aufenthaltes des Patienten verantwortlich ist. Sterbefall! Der Patient ist während des Krankenhausaufenthaltes gestorben. 2) Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification (Version des jeweiligen Berichtsjahres) Datenquelle: Krankenhausstatistlk. Teil II (Diagnosen) Anlage 2 zur Drs. 6/5792 Personalbelastungszahlen11 des Pflegepersonals in sächsischen Krankenhäusern 2000 bis 2015 Berichtsjahr Belastungszahl 2000 7,1 2001 7,0 2002 7,0 2003 7,0 2004 6,8 2005 7,0 2006 6,9 2007 6,8 2008 6,7 2009 6,6 2010 6,4 2011 6,3 2012 6,2 2013 6,1 2014 6,0 2015 5,9 1) Berechnungsmethode unter Berücksichtigung der tatsächlichen Arbeitszeit: Belastungszahl nach (belegten) Betten auf der Grundlage der Jahresarbeitszeit (Berechnungs-/Belegungstage * 24h) I (Vollkräfte * 220 [Arbeitstage im Jahr] * 8h) Dalenguelle: Krankenhausstatistik, Teil I (Grunddaten) 2016-08-10T08:21:51+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes