STAATSMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR B ..I Freistaat HP SACHSEN Der Staatsminister Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Postfach 10 03 29 | 01073 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Durchwahl Telefon: 0351 564-8001 Telefax: 0351 564-8024 Kleine Anfrage der Abgeordneten Petra Zais, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drs.-Nr.: 6/783 Thema: Arbeitsunfälle im Freistaat Sachsen Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 25-1053/12/8 Dresden, v ' r, i U« ; lu Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie entwickelte sich in den letzten fünf Jahren die Zahl der Arbeits- und Wegeunfälle in Sachsen im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt? Die nachfolgenden Aussagen basieren auf dem „Unfallverhütungsbericht Arbeit“ (SUGA) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Es wurden die Berichte für die Jahre 2008 bis 2012 - Tabelle TL2 (Länderstatistik) einbezogen. Für das Jahr 2013 ist dieser Bericht erst im März 2015 zu erwarten. -ir Zertifikat ieit ;oo6 audit berufundfamilie Tabelle 1: Entwicklung der Arbeits- (AU) und Wegeunfälle (WU) in Sachsen - absolute Zahlen Hand absolute Unfallzahlen 2008 2009 2010 2011 2012 SN meldepflichtige AU 51.158 49 362 50 828 52.326 47 668 SN meldepflichtige WU 9.489 10.188 13.486 12 109 10 376 SN Erwerbstätige in 1.000 1.931 1.912 1.926 1.927 1 931 Hausanschrift; Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Wiihelm-Buek-Straße 2 01097 Dresden Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle in Sachsen lag 2008 bis 2011 zwischen 49.362 und 52.326. Im Jahr 2012 ist die Zahl der AU jedoch um 4.658 Fälle gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Zahl der Erwerbstätigen blieb im gesamten Zeitraum nahezu konstant. Für einen Vergleich der Unfallzahlen Sachsens mit den Gesamtzahlen für Deutschland wurden Quoten berechnet, die in der Tabelle 2 dargestellt sind. Seite 1 von 5 Außenstelle: Hoyerswerdaer Straße 1 01097 Dresden www.smwa.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 7,8 Haltestelle Carolaplatz Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente. STAATSMINISTERTU 1VI FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR fc '"'I Freistaat |P SACHSEN Tabelle 2: AU- und WU-Entwicklung in Sachsen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt Land Quoten (Unfälle pro 1.000 Erwerbstätige) 2008 2009 2010 2011 2012 SN meldepflichtige AU 26,5 25,8 26,4 27,2 24,7 BRD meldepflichtige AU 26,9 24,6 26,3 25,3 24,1 SN meldepflichtige WU 4,9 5,3 7,0 6,3 5,4 BRD meldepflichtige WU 4,5 4,6 5,7 4,8 4,4 Tabelle 2 verdeutlicht, dass Sachsen sowohl für die Arbeits- als auch für die Wegeunfälle geringfügig erhöhte Quoten gegenüber dem Bundesdurchschnitt aufweist. Frage 2: Wie entwickelte sich in den letzten fünf Jahren die Zahl der tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle in Sachsen im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt? Die nachfolgenden Aussagen basieren analog zu Frage 1 auf den Unfallverhütungsberichten des BMAS. Tabelle 3: Entwicklung der tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle in Sachsen - absolute Zahlen Land absolute Zahlen 2008 2009 2010 2011 2012 SN tödliche AU 34 25 28 27 24 SN tödliche WU 27 13 15 18 22 SN Erwerbstätige in 1.000 1.931 1 912 1 926 1 927 1 931 Die absolute Zahl der tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle ist in den letzten fünf Jahren gesunken. Tabelle 4: Entwicklung der tödlichen AU und WU in Sachsen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt Land Quoten (Unfälle pro 100.000 Erwerbstätige) 2008 2009 2010 2011 2012 SN tödliche AU 1,8 1,3 1,5 1,4 1,2 BRD tödliche AU 1,9 1,6 1,7 1,7 1,7 SN tödliche WU 1,4 0,7 0,8 0,9 1,1 BRD tödliche WU 1,2 1,0 0,9 1,00 1,00 Die Quoten für tödliche Arbeitsunfälle in Sachsen liegen in allen Jahren unter den bundesdeutschen Gesamtquoten. Seite 2 von 5 STAATSM1N1STER1UM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR Frage 3: Wie verteilen sich diese Arbeitsunfälle in den letzten fünf Jahren nach den Tätigkeiten der Geschädigten? Die Aussagen zu Frage 3 beruhen auf den Daten der Unfallversicherungsträger in Verbindung mit der Systematik der ISCO-08 (International Standard Classification of Oc-cupations 2008), die eine hohe Kompatibilität zur Klassifikation KldB 2010 der Bundesagentur für Arbeit aufweist. Gemäß dieser Systematik werden die Hierarchieebenen Berufshauptgruppen (2-steller), Berufsgruppen (3-steller) und Berufsuntergruppen (4-steller) verwendet. Diese Daten liegen voraussichtlich im April 2015 für das Kalenderjahr 2013 vor. In Tabelle 5 sind die Tätigkeiten dargestellt, bei denen mit Abstand die häufigsten meldepflichtigen Arbeitsunfälle zu verzeichnen sind. Tabelle 5: Prozentuale Anteile von AU nach Tätigkeiten in Sachsen von 2008 bis 2012 Freistaat |lp SACHSEN Berufshauptgruppe % Berufsgruppe % Berufsuntergruppe % 72 Metallarbeiter, Mechaniker, verwandte Berufe 17,3 723 Maschinenmechaniker und -Schlosser 6,9 7230 Maschinenmechaniker und -schlosser, Schlosser o n A 7231 Kraftfahrzeugmechaniker und -schlosser 3,0 2,48 721 Former, Schweißer, Blechkalt-, Baumetallverformer 5,9 7214 Baumetallverformer, Metallbaumonteure, Nieter, Metallkleber, Bau-, Stahlbauschloss er, Metallverarbeiter 3,3 722 Grobschmiede, Werkzeugmacher und verwandte Berufe 3,1 7223 Werkzeugmaschineneinrichter und Einrichter,Bediener 2,1 71 Mineralgewinnungsund Bauberufe 15,0 712 Baukonstruktionsund verwandte Berufe 6,8 7122 Maurer, Bausteinmetze, Ofenbauer 2,1 713 Ausbau- und verwandte Berufe 6,1 51 Personenbezogenen Dienstleistungsberufe und Sicherheitsbedienstete 8,5 512 Dienstleistungsberufe im hauswirtschaft. Bereich und Gaststättengewerbe 4,4 5122 Köche 2,0 93 Hilfsarbeiter im Bergbau, Baugewerbe, verarbeitenden Gewerbe und Transportwesen 8,2 932 Hilfsarbeiter in der Fertigung 5,0 9320 Hilfsarbeiter in der Fertigung 5,0 83 Fahrzeugführer und Bediener mobiler Anlagen 7,5 832 Kraftfahrzeugführer 6,1 8324 Fahrer schwerer Lastkraftwagen 4,0 61 Fachkräfte in der Landwirtschaft, Gärtnerei und Fischerei 7,5 610 Fachkräfte in der Landwirtschaft, Gärtnerei und Fischerei 4,1 6100 Fachkräfte in der Landwirtschaft, Gärtnerei und Fischerei 4,1 91 Verkaufs- und Dienstleistungshilfskräfte 5,7 914 Hausmeister, Fensterputzer und verwandtes Reinigungspersonal 2,4 9141 Hausmeister, Hauswarte und verwandte Berufe 2,0 82 Maschinenbediener und Montierer 4,9 828 Montierer 1,9 8281 Montierer von mechanischen Bauteilen 0,9 41 Büroangestellte ohne Kundenkontakt 4,8 413 Materialverwal-tungs- und Transportangestellte 2,5 4131 Lagerverwalter, -arbeiter, Versandfertigmacher 2,4 Seite 3 von 5 STAATSM1N1STER1UM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR ..... Freistaat HP SACHSEN Die folgende Tabelle 6 beinhaltet die Tätigkeiten, bei denen es am häufigsten zu tödlichen Arbeitsunfällen in Sachsen gekommen ist. Tabelle 6: Prozentuale Anteile der tödlichen AU nach Tätigkeiten in Sachsen von 2008 bis 2012 Berufshauptgruppe % Berufsgruppe % Berufsuntergruppe % 83 Fahrzeugführer und Bediener mobiler Anla- 27,87 832 Kraftfahrzeugführer 22,13 8324 Fahrer schwerer Lastkraftwagen 15,57 gen 8322 Personenkraftwagen-, Taxi- und Kleinlastkraftwagenfahrer 5,74 833 Führer von Landmaschinen und anderen mobilen Anlagen 4,10 8331 Führer von motorisierten land- und forstwirtsch. Maschinen, Transportgeräteführer 1,64 8332 Führer von Erdbewe-gungs- und verwandten Maschinen 1,64 71 Mineralgewinnungsund Bauberufe 18,03 713 Ausbau- und verwandte Berufe 10,66 7131 Dachdecker 6,56 712 Baukonstruktionsund verwandte Berufe 7,38 7121 Bauhandwerker, Gerüstbauer, Eisenbieger, -flechter, Betonfertigteil-montierer 2,46 72 Metallarbeiter, Mechaniker und verwandte Berufe 12,30 723 Maschinenmechaniker und -schlosser 6,56 7230 Maschinenmechaniker und -schlosser, Schlosser o n A 4,10 61 Fachkräfte in der Landwirtschaft, Gärtnerei und Fischerei 9,02 610 Fachkräfte in der Landwirtschaft, Gärtnerei und Fischerei 5,74 6100 Fachkräfte in der Landwirtschaft 5,74 93 Hilfsarbeiter im Bergbau, Baugewerbe, Verarbeitenden Gewerbe u. Transportwesen 7,38 931 Hilfsarbeiter im Bergbau und Baugewerbe 5,74 9313 Bauhilfsarbeiter [Gebäude] 4,10 Die Prozentangaben in den Tabellen 5 und 6 gestatten keine Aussagen zu den Unfallrisiken. Dazu wird auf die Broschüre „Berufsbezogene Arbeitsunfallrisiken“ des SMWA aus dem Jahr 2014 verwiesen, die online im Portal der Arbeitsschutzverwaltung (www.arbeitsschutz.sachsen.de) unter Publikationen verlinkt ist und über die Broschü-ren-Datenbank der Sächsischen Staatsregierung bezogen werden kann. Frage 4: Wie verteilen sich die Arbeitsunfälle in Sachsen und Deutschland gesamt nach dem Alter? (Bitte Gliederung in < 18,18 < 25, 25 < 35, 35 < 45, 45 < 55, 55 i 65, > 65) Den Aussagen zu Frage 4 liegen die Unfalldaten der Unfallversicherungsträger zugrunde. Im Gegensatz zu Frage 3 sind hier Risikoaussagen mittels Quoten möglich. Dafür wurden die Erwerbstätigenzahlen Sachsens und Deutschlands vom Statistischen Landesamt Sachsen eingeholt. Der Tabelle? sind die prozentualen Anteile und die Unfallquoten für die Arbeitsunfälle Sachsens und Deutschlands zu entnehmen. Seite 4 von 5 STAATSMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR FS?.I Freistaat Hl SACHSEN Tabelle 7: Verteilung der Arbeitsunfälle in Sachsen und Deutschland nach dem Alter und Unfallquoten pro 1.000 Erwerbstätige Zeitraum Alter in Jahren Anteil in % Quoten (Unfälle pro 1.000 Erwerbstätige) Deutschland SN Deutschland SN 2008-2012 15-17 4,2 4,7 119,4 195,5 2008 - 2012 18-24 14,4 14,5 38,1 35,5 2008 - 2012 25-34 16,0 15,6 21,7 19,9 2008-2012 35-44 20,4 17,7 20.8 19,4 2008-2012 45-54 22,8 23,7 22,7 22,5 2008-2012 55-64 13,8 15,1 30,8 23,5 2008-2012 ab 65 8,3 8,8 151,3 169,2 Mit freundlichen Grüßen In Vertretung Dr. Eva-Maria Starke Seite 5 von 5