STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZlALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 1 o 1 01097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Piatz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Andre Wendt, Fraktion AfD Drs.-Nr.: 6/8049 Thema: Seltene Erkrankungen Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: "ln den letzten Jahren sind seltene oder bereits "vergessene" Krankheiten wieder vermehrt in Deutschland aufgetreten, so u. a. Skabies (Krätze), Hepatitis 8, Tuberkulose und das Läuserückfallfieber." Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie viele Fälle von "Skabies (Krätze)", "Hepatitis 8", "Tuberkulose " und "Läuserückfallfieber" sind in den Jahren 2012 bis 2016 in Sachsen aufgetreten? (Bitte einzeln nach Jahren aufschlüsseln.) Skabies (Krätze) ist bis dato gemäß Infektionsschutzgesetz nicht übermittlungspflichtig , so dass keine Meldezahlen vorliegen. ln der Tabelle 1 sind die nach Referenzdefinition des Robert Koch-Institutes gemeldeten Fälle an Hepatitis B, Tuberkulose und Läuserückfallfieber in Sachsen aufgelistet. Dabei ist Folgendes zu beachten: Die Falldefinitionen des RKI bezüglich Hepatitis B haben sich ab 01.01.2015 geändert. Bei den Fällen, die nach der neuen Falldefinition erfasst wurden, erfüllen nun nicht nur klinischlabordiagnostisch bestätigte Fälle, sondern auch labordiagnostisch nachgewiesene Infektionen, bei denen das klinische Bild nicht erfüllt oder unbekannt ist, die Referenzdefinition. Die beschriebenen Änderungen dienten nicht nur der Anpassung an die europäischen Falldefinitionen, sondern zielen auch darauf ab, den aktiven, das heißt infektiösen und damit übertragbaren Hepatitis B-lnfektionen nachzugehen , unabhängig von der Ausprägung ihrer Symptomatik. Dadurch werden aber auch mehr Fälle erfasst als zuvor. Nicht genau quantifizierbar ist, in welchem Umfang der Anstieg der Änderungen der Falldefinition, dem vermehrten Testen von z. B. Asylsuchenden oder einem tatsächlichen Anstieg zuzuschreiben ist. Freistaat SACHSEN Die Staatsministerin Durchwahl Telefon +49 351 564-5601 Telefax +49 351 564-5791 Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 23-0141.51-17/79 .J:;l{esden , tf Februar 2017 Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz Albertstraße 1 0 01097 Dresden www sms.sachsen.de STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZlALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Tabelle 1: ln Sachsen gemeldete Fälle von Hepatitis B, Tuberkulose und Läuserückfallfiebergemäß Infektionsschutz _{und RKI-Referenzdefinition) der letzten fünf Jahre 2012 2013 2014 2015 20161 Hepatitis B 47 70 44 172 328 Tuberkulose 148 137 144 212 195 Läuserückfallfieber 0 0 0 0 0 Frage 2: Bei wie vielen Fällen wurden diese Krankheiten bei Flüchtlingen /Asylbewerbern in den Jahren 2012 bis 2016 in Sachsen festgestellt bzw. behandelt ? (Bitte einzeln nach Jahren aufschlüsseln.) ln der Tabelle 2 sind die nach Referenzdefinition des Robert Koch-Institutes von den sächsischen Gesundheitsämtern übermittelten Fälle bei Asylsuchenden an Hepatitis B, Tuberkulose und Läuserückfallfieber in Sachsen aufgelistet. ln Sachsen werden alle Asylsuchenden nicht nur auf Tuberkulose sondern unter anderem ab dem 14. Lebensjahr serologisch auf Hepatitis B untersucht. Bedingt durch diese intensive Diagnostik resultiert eine entsprechende Fallfindung. Zu beachten ist zudem die Tatsache, dass die Angaben, ob es sich bei dem betroffenen Patienten um einen Asylsuchenden handelt, erst ab dem Jahr 2015 vorgenommen werden (außer bei Tuberkulose). Tabelle 2 : ln Sachsen gemeldete Fälle von Hepatitis B, Tuberkulose und Läuserückfallfieber gemäß Infektionsschutz (und RKI-Referenzdefinition) der letzten fünf Jahre b . A lb b b Fl" htl' el sy1 ewer ern zw. uc 1ngen 2012 2013 2014 2015 20161 Hepatitis B 0 0 0 33 85 Tuberkulose 1 1 4 40 81 Läuserückfallfieber 0 0 0 0 0 Frage 3: Wie hoch sind die durchschnittlichen Gesamtkosten für eine Behandlung von Hepatitis B und Tuberkulose? Der Staatsregierung liegen hierzu keine Informationen vor. Mit freundlichen Grüß ~(aKI~ 1 Datenstand für alle Meldungen aus dem Jahr 2016 ist jeweils der 20.01.2017. Seite 2 von 2 Freistaat SACHSEN 2017-02-13T12:50:04+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes