STAATSMlNlSTERlUM FÜR SOZlALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Albertstraße 1 o 1 01097 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Piatz 1 01067 Dresden Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Schaper, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/8153 Thema: Rufbereitschaft Kinderärzte Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie viele Kinderärzte sind an sächsischen Krankenhäusern angestellt (bitte aufschlüsseln nach Landkreisen und kreisfreien Städten )? Die Zahl der Kinderärzte, die an sächsischen Krankenhäusern angestellt sind, ist in Anlage 1 (Daten des Statistischen Landesamtes) dargestellt. Aktuellere Daten liegen nicht vor. Frage 2: Wie stellt sich die Versorgungslage an Kinderärzten in Sachsen dar? Aus der beigefügten Anlage 2 ist die vertragsärztliche Versorgung im kinderärztlichen Bereich ersichtlich. Aus der Mitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) zum Stand der vertragsärztlichen Versorgung geht hervor, dass im Ergebnis der Anwendung der statistischen Ermittlung des Versorgungsgrades in 21 von 25 Planungsbereichen (kreisfreie Stadt, der Landkreis oder die Kreisregion, die in Sachsen bis zum 31.07.2008 bestanden haben) im kinderärztlichen Bereich Zulassungsbeschränkungen wegen Überversorgung bestehen (Stand: 01.01.2017). Im Planungsbereich Mittlerer Erzgebirgskreis hat der Landesausschuss Ärzte und Krankenkassen (ein Gremium der Selbstverwaltung) drohende Unterversorgung im kinderärztlichen Bereich festgestellt. Für die Bezugsregion Werdau im Planungsbereich Zwickau wurde ein zusätzlicher lokaler Versorgungsbedarf bei der Arztgruppe der Kinderärzte festgestellt. Der Landesausschuss Ärzte und Krankenkassen hat für diese beiden Regionen entspre- Freistaat SACHSEN Die Staatsministerin Durchwahl Telefon +49 351 564-5601 Telefax +49 351 564-5791 Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 34-0141.51-17/90 Dresden, 2t.?Februar 2017 Hausanschrift Sächsisches Staatsministerium fOr Soziales und Verbraucherschutz Albertstraße 1 o 01097 Dresden www.sms.sachsen.de STAATSMlNlSTF.RlUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUC~ERSC~UTZ Freistaat SACHSEN chende Sicherstellungsmaßnahmen gemäß § 105 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) mit Wirkung ab 01.04.2017 beschlossen. Frage 3: Ist bekannt, wie viele der Kinderärzte in Sachsen Baby-Notarztdienste übernehmen? ln Sachsen gibt es nach Kenntnis der sächsischen Staatsregierung keine Baby- Notarztdienste. Vielmehr sieht die Landesrettungsdienstplanverordnung vor, dass bei Unfällen mit Kindern stets ein Notarzt hinzuzuziehen ist. Frage 4: Wie viele Geburtenstationen mussten in den letzten 10 Jahren schließen , weil keine Kinderärzte angestellt waren oder keine Bereitschaftskinderärzte aus anderen Krankenhäusern gefunden werden konnten? Außer dem aktuellen Fall der drohenden Schließung der Geburtshilfe in Hartmannsdorf auf Grund fehlender Kinderärztlicher Bereitschaftsdienste (die Staatsregierung hat davon bisher nur aus der Presse erfahren) ist nicht bekannt, dass in den letzten 10 Jahren weitere Geburtenstationen deshalb schließen mussten, weil keine Kinderärzte angestellt waren bzw. keine Bereitschaftskinderärzte aus anderen Krankenhäusern gefunden werden konnten. Das Hauptproblem war bisher die in den ländlichen Regionen zurückgehende Geburtenrate und damit verbunden die Abwanderung der Hebammen in größere Zentren. Frage 5: Ist die kinderärztliche Versorgung in allen sächsischen Krankenhäusern gesichert? Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die kinderärztliche Versorgung nicht gesichert wäre an sächsischen Krankenhäusern, an denen das Fachgebiet Kinder- und Jugendmedizin etabliert ist sowie an somatischen Fachkliniken, die Kinder behandeln. Mit freundlichen Grüßen Anlagen: 1 - Fachärzte für Kinderheilkunde in sächsischen Krankenhäusern am 31 . Seite 2 von 2 Dezember 2015 nach Kreisfreien Städten und Landkreisen 2 - Vertragsärztliche Versorgung im kinderärztlichen Bereich (Stand: 01.01.2017) Anlage 1 zur Drs. 6/8153 Fachärzte für Kinderheilkunde in sächsischen Krankenhäusern am 31. Dezember 2015 nach Kreisfreien Städten und Landkreisen Ärzte mit Gebiets- und Schwerpunktbezeichnung für Schlüssel- Kreisfreie Stadt nummer Landkreis Land Kinder- und Kinderchirurgie Kinderheilkunde Jugendpsychiatrie, -psychotherapie 14 5 11 Chemnitz, Stadt 5 24 - 14 5 21 Erzgebirgskreis - 15 1 14 5 22 Mittelsachsen 2 14 7 14 5 23 Vogtlandkreis - 13 3 14 5 24 Zwickau 1 24 2 14 6 12 Dresden, Stadt 11 77 9 14 6 25 Bautzen 1 15 5 14 6 26 Görlitz - 18 9 14 6 27 Meißen - 13 - Sachsische Schweiz- 14 6 28 Osterzgebirge - 10 - 14 7 13 Leipzig, Stadt 9 76 18 14 7 29 Leipzig - 24 - 14 7 30 Nordsachsen - 6 - 14 Sachsen 29 329 54 Datenquelle: Krankenhausstatistik, Teil I (Grunddaten) Anlage 2 zur Drs. 6/8153 Vertragsärztliche Versorgung im kinderärztlichen Bereich (Stand: 01.01.2017) Name des Planungsbereiches Anzahl der ambulant Versorgungsgrad tätigen Kinderärzte Regierungsbezirk Chemnitz Annaberg 5,00 125,8% Aue-Schwarzenberg 9,00 153,5% Chemnitz, Stadt 22,00 108,0% Chemnitzer Land 11,00 186,0% Döbeln 4,00 128,4% Freiberg 6,00 84,3% Mittlerer Erzgebirgskreis 4,00 96,6% Mittweida 10,00 173,0% Plauen, Stadt I Vogtlandkreis 16,00 139,3% Stallberg 5,00 122,9% Zwickau 13,25 128,4% Regierungsbezirk Dresden Bautzen 9,00 118,4% Dresden, Stadt 56,00 112,9% Görlitz, Stadt I 12,00 163,1 % Niederschlesischer Oberlausitzkreis Hoyerswerda, Stadt I Landkreis Kamenz 14,25 158,4% Löbau-Zittau 9,00 146,5% Meißen 14,00 152,8% Riesa-Großenhain 7,00 141,8% Sächsische Schweiz 13,00 188,3% Weißeritzkreis 7,00 104,7% Regierungsbezirk Leipzig Delitzsch 10,00 172,3% Leipzig, Stadt 54,00 110,6% Leipzig, Land 10,00 139,9% Muldentalkreis 9,00 140,4% T orgau-Oschatz 5,00 116,9% K:\Referat 31\SE/TER\Versorgung im kinderärztlichen Bereich.docx 2017-02-21T12:47:24+0100 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes