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SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR KULTUS
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Präsidenten des Sächsischen Landtages
Herrn Dr. Matthias Rößler
Bernhard-von-Lindenau-Platz l
01 067 Dresden

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Z-1 053/8/1 8

Dresden. <i2.. Februar 2017

Kleine Anfrage des Abgeordneten André Wendt, Fraktion der AfD
Drs.-Nr.: 6/8273
Thema: Sexualerziehung in Krippen und Kitas

Sehr geehrter Herr Präsident.

den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: "lm vom SMK erstellten
 Bildungsplan: 'Der Sachs/sche BI/dungsp/an - e/n l.e/Maden fUr
pädagogische Fachkräfte in Krippen, Kindergärten und Horten sowie
fUr K/ndedagespf7ege' sind auch Empfehlungen zur Sexualerziehung
niedergeschrieben. Im Bereich 'Somaf/sche B//dung' heißt es: 'Der Zusammenhang
 zwischen Körper und Identität zeigt sich auch im Hinblick
auf das Geschlecht. Das Wissen um das eigene Geschlecht wird bereits
mit zwei Jahren entwickelt. Es dient als Basis für die Entstehung eines
Körperbildes und einer Geschlechtsidentität. Sie erwerben Kenntnisse
vom biologischen Geschlecht [...]. Hier kann zum Beispiel mit Hilfe von
geeigneten Kinderbüchern Aufklärung über soziale, sexuelle und biologische
 Aspekte geboten werden. Das soziale Geschlecht (' gender')
wird durch Erwartungen der Gesellschaft bestimmt. [...] Wie wird mit
vielfältigen Sexualitäten(zum Beispiel Transsexualität, Homosexualität)
umgegangen? Es ist angesichts dieser Fragen unerlässlich, die Gedanken
 des Gender-Mainstreaming aufzugreifen. '
We\ter heißt es: 'Institutionelle Kinderbetreuung ist familienergänzend'
und 'Pädagogische Arbeit für Eltern transparent machen' sow\e im Abschnitt
 zu Aufgaben des Einrichtungsträgers: 'D/e S/cherung der Qua//-
tät der pädagogischen Arbeit beinhaltet die Erprobung und Evaluation
pädagogischer Inhalte, Methoden, Konzepte und Modelle' ana\og $ 2'\
SächsKitaG."

Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die
Kleine Anfrage wie folgt: Hausanschrift :

Sächsisches Staatsministerium
für Kultus
Carolaplatz l
01097 Dresden

Frage 1 : Die Empfehlungen enthalten keine Altersangaben. Ab welchem
Alter sollen nach Ansicht der Staatsregierung insbesondere Themen
wie Gender-Mainstreaming bzw. Gender-Geschlecht sowie Homo- und
Transsexualität in den Einrichtungen behandelt werden?

www.smk.sachsen.de

De-Mail-Zugang:
poststelle@sm k-sachsen.de-mail.de

Seite l von 3
Verkehrsverbindung:
Zu erreichen mit den
Straßenbahnlinien 3. 7. 8



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Der Sächsische Bildungsplan ist nicht wie ein Lehrplan zu verstehen und eignet sich
daher nicht für ein Abarbeiten von Themen und Projekten in zeitlicher Abfolge.
Die Sexualerziehung nimmt keine Sonderstellung ein, sondern ist ein selbstverständlicher
 Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Ziel ist es, dass alle Kinder
einen selbstbestimmten Umgang mit ihrem Körper lernen sowie in ihrem Rollenverhalten
 individuell wahrgenommen und respektiert werden. Es obliegt der Fachkompetenz
der pädagogischen Fachkräfte, die Themen altersgemäß und zu einem angemessenen
Zeitpunkt in einer geeigneten Lernumgebung vorzubereiten. Konkrete diesbezügliche
Vorgaben macht der Sächsische Bildungsplan nicht.

Frage 2: Wurden Konzepte/Vorschläge zur Sexualerziehung in Kitas und Krippen
nach Empfehlungen des Bildungsplanes und nach $ 21 SächsKitaG evaluiert und
was war das Ergebnis dieser Evaluationen?

Eine Evaluation zur Sexualerziehung in
durchgeführt.

Kindertageseinrichtungen wurde bisher nicht

Frage 3: Nach $ 21 Abs. 2 SächsKitaG ist das Landesjugendamt für die Fortbildung
 der Mitarbeiter von Kindertageseinrichtungen sowie nach $ 21 Abs. 3
SächsKitaG für die Qualifizierung und Weiterentwicklung der Träger zuständig.
Welche Fortbildungsveranstaltungen zur Sexualerziehung insbesondere zum
Gender-Mainstreaming bietet das Landesjugendamt an und was sind Fortbildungs
-/Qualifizierungsin halte?

Die entsprechenden Angaben sind der Anlage zu entnehmen

Frage 4: Welche Materialien, Bücher und Methoden zur Sexualerziehung werden
in Kitas und Krippen eingesetzt?

Aufgabe der Kindertageseinrichtung ist es, Mädchen und Jungen bei der Entwicklung
der eigenen Weiblichkeit bzw. Männlichkeit und mithin in ihrer eigenen Identitätsentwicklung
 zu unterstützen und individuelle Unterschiede zuzulassen.

Die Handreichung "Gemeinsam Fühlen" (Herausgeber: SMK, Dezember 2013) soll dazu
 beitragen, die Kompetenz der pädagogischen Fachkräfte hinsichtlich einer Förderung
 der sozial-emotionalen Entwicklung von Mädchen und Jungen zu stärken. Die
Entscheidung über weitere Literatur obliegt den Kindertageseinrichtungen und deren
Trägern. Sofern Bedarf besteht, erhalten die Kindertageseinrichtungen durch die Fachberatung
 Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Materialien, Bücher und Methoden.

Frage 5: Die Kitas und Krippen sind familienergänzende Erziehungsangebote und
"pädagogische Inka/fe, JWefhoden, Konzepte und Mode//e" sollen den Eltern
transparent gemacht werden. Wie ist sichergestellt, dass Eltern insbesondere
über Inhalte, Konzepte, Methoden und verwendete Materialen informiert werden
und ein Mitspracherecht diesbezüglich haben?

Uber Elternabende, Entwicklungsgespräche und sonstige Kommunikation mit den
Fachkräften der Einrichtungen haben Eltern die Möglichkeit, aktuelle Bildungsthemen
der Kinder in der Einrichtung zu erfragen. Vielfach informieren die pädagogischen

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Fachkräfte über anstehende Themen und Projekte mit Aushängen, Fotodokumentatio
nen und Elternbriefen.

Wichtigste Instrumente der Elternbeteiligung und -mitwirkung sind die Elternversamm
lung und der Elternbeirat der Kindertageseinrichtungen. Sie sind das Bindeglied zwi
schen Kindern, Eltern und pädagogischen Fachkräften und bei allen wesentlichen Ent
scheidungen zu beteiligen, z. B. bei der Fortschreibung oder Änderung der pädagogi
schen Konzepte.

Die Grundlagen für die Arbeit mit den Eltern sind in

$ 22a Absatz 2 Satz l Nr. l und Satz 2 Sozialgesetzbuch Achtes Buch (VIII)
Kinder- und Jugendhilfe,
$ 6 Sächsisches Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und
im Sächsischen Bildungsplan, Punkt 3.2 Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern


zu finden

Mit freundlichen Grüßen

,/. /(,
Brunhild Kurth

Anlage

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Anlage zur Drs. 6/8273

Große Helden in Not? - Jungenpädagogische Ansätze in der Kindertageseinrichtung
und im Hort (2-Tages-Kurs 2014)

Jungen werden oft als anstrengend, nervig und störend erlebt und ihr Verhalten wird sanktioniert
. In dieser Fortbildung wird mit einem ressourcenorientierten Blick hinter die "Jungenfassaden
" geschaut. Um die Jungen in ihrer Vielfalt wahrzunehmen, bedarf es einerseits eines
Verständnisses zum geschlechterbewussten Umgang und andererseits geeigneter methodischer
 Instrumente, diese unterschiedlichen Facetten des "Jungenseins" aufzugreifen und im
pädagogischen Alltag daran anzuknüpfen. Dabei soll praxisnah an Jungenthemen gearbeitet
und unter Einbeziehung der Erfahrungen der Teilnehmer/-innen diskutiert werden.

Pädagoginnen und Jungen
können (2 x 2 Tage 2015)

Wie Frauen geschlechtsbewusste Jungenarbeit gestalten

Im Zuge des veränderten professionellen Anspruchs hat sich auch der Blick auf geschlechtsbewusste
 Erziehung gewandelt und werden die unterschiedlichen Bedürfnisse von Jungen
und Mädchen bewusster wahrgenommen. Pädagoginnen wünschen sich ein Handwerkszeug,
um auf die Geschlechterunterschiede professionell eingehen zu können. Die Fortbildung
greift dieses Anliegen auf: Die Teilnehmerinnen sollen ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen
 und dem entwicklungspsychologischen Grundlagenwissen. Ressourcen und Kompetenzen
 für die pädagogische Arbeit mit Jungen entwickeln. Zentraler Inhalt der Weiterbildung
ist die Arbeit mit Videosequenzen aus der eigenen pädagogischen Praxis.

Sexuell grenzverletzendes Verhalten unter Kindern und Jugendlichen
forderung für die Jugendhilfe (3-Tages-Kurs 201 5)

Eine Heraus

Obwohl das Vorkommen sexueller Übergriffe unter Kindern und Jugendlichen seit Jahren
bekannt ist, stehen die Fachkräfte diesem Verhalten noch zu oft hilflos gegenüber. Insbesondere
 der Umgang mit sexuell grenzverletzenden Minderjährigen bringt die Mitarbeiter/-innen
von Einrichtungen an ihre Grenzen. Um zwischen Bagatellisierung und Hysterie eine fachlich
kompetente Entscheidung zu treffen, bedarf es klarer Richtlinien und spezifischer Kenntnisse
über die Täter-Opfer-Dynamik. In diesem Kurs werden sowohl Grundlagenwissen zum Thema
 vermittelt als auch Anregungen für den Umgang mit dieser Problematik gegeben.

Sexuelle Bildung in der Kindertageseinrichtung (2-Tages-Kurs 201 7)
Sexualität ist ein grundsätzlicher menschlicher Lebensaspekt und äußert sich als Bedürfnis
von Geburt an. Dass auch Kinder sexuelle Wesen sind, die eigene kindliche sexuelle Bedürfnisse
 wahrnehmen und zeigen, ist heute in fachlichen Diskursen unumstritten. Dennoch sind
viele Eltern und Erzieher/-innen verunsichert. Die Frage, welche Ausdrucksformen kindlicher
Sexualität "normal" sind und was fragwürdig ist, beschäftigt die pädagogischen Fachkräfte in
ihrer täglichen Arbeit.

"Die Kunst der Jungen trifft die Kunst der Mädchen" - Ästhetische Bildungsprozesse
aus geschlechterbewusster Perspektive (3-Tages-Kurs 201 7)
Bei künstlerischen Gestaltungsprozessen zeigen Jungen oft andere Ausdrucksformen und
Wünsche als Mädchen. Eine genauere Kenntnis der unterschiedlichen Interessen hilft pädagogischen
 Fachkräften, das emotionale Spektrum der Kinder anzuregen und individuell zu
fördern. An ausgewählten Praxisbeispielen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik. Bildende
 Kunst und Literatur werden die Möglichkeiten ästhetischer Bildungsprozesse aus geschlechterbewusster
 Perspektive aufgezeigt.


		2017-02-23T13:11:08+0100
	GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem
	Erstellung des Nachweisdokumentes