STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Die Staatsministerin STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Postfach 10 09 20 I 01079 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Aktenzelchen (bitte bei Antwort angeben) L-1053/2/71-2017/ Dresden, April 2017 Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Kirsten Muster, AfD-Fraktion Drs.-Nr.: 6/8786 Thema: TU Dresden sucht Zombies Sehr geehrter Herr Präsident, den Fragen sind folgende Ausführungen vorangestellt: „Einem Artikel der Sächsischen Zeitung vom 1. März 2017 mit der Überschrift „TU sucht lebende Tote" ist zu entnehmen, dass die Kustodie der TU Dresden Mit glieder des Künstlerkollektivs New Scenario zur Umsetzung eines Kunstprojekts eingeladen hat. „Um ihr geplantes Endzeit-Projekt in die Tat umzusetzen, sucht das Künstlerkollektiv New Scenario noch Statis ten für Fotoaufnahmen im Rahmen ihres Projekts „STUDENT X". Sie wollen einen Untotenangriff im Hörsaal in Szene setzen. Das Kunstpro jekt zur Figur des Zombies greift aktuelle Forschungsanfragen zum Zombie an der Technischen Universität Dresden auf und überführt gleichzeitig ein populärkulturelles Phänomen in eine zeitgenössische künstlerische Produktion." Zertifikat seit 2007 audlt berufundfamilie Namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Mit welchen konkreten aktuellen Forschungsfragen zum Thema „Zombies" sind welche Fakultäten / Lehrstühle / Forschungsgruppen / Professoren / Studenten o.ä. an der TU Dresden derzeit in welchem Rah men und in welchem Umfang befasst? Die European Research Council (ERC)-Starting-Grant-Forschungsgruppe „The Principle of Disruption" (Forschungsleiter Prof. Dr. Lars Koch; Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften) beschäftigt sich unter anderem mit dem Zombie als Leit-Allegorie der gegenwärtigen Populärkultur und un tersucht, welche politischen, ökonomischen, sicherheitsdispositiven und me dientheoretischen Diskurse in diesem Kollektivsymbol verhandelt werden. Die Professur für Didaktik der politischen Bildung (Prof. Dr. Anja Besand; Phi losophische Fakultät) setzt sich neben vielen anderen Projekten unter ande rem auch mit Fragen der niedrigschwelligen Vermittlung politischer Konzepte Hausanschrift: Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Wigardstraße 17 01097 Dresden www.smwk.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßen bahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplätze am Hintereingang der Wigardstraße 17. Für alle Besucherparkpiatze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. *Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronisctie Dokumente STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN In popkulturellen Kontexten wie Serien oder Filmen auseinander und hat sich hier unter anderem auch einmal mit der Serie „The Walking Dead" auseinandergesetzt. Neben Beiträgen in einschlägigen Fachpublikationen hat die Forschungsinitiative „Weiter sehen. Dresdner Beiträge zur interdisziplinären Serienforschung" hierzu im Mai 2016 die Werkstatt-Tagung „NICHT TOT ZU KRIEGEN! The Walking Dead und die Hölle der Serialität " veranstaltet. Der Tagungsband erscheint im Springer Verlag und wird nicht bezuschusst . Frage 2: Welche Mittel In welcher Höhe sind für die Forschung zum Thema „Zombies " an der TU Dresden vorgesehen? Die Forschungen zum Thema Figur des Zombie an der Professur von Lars Koch resul tierten aus einem thematisch sehr viel weiter gefassten Drittmittelprojekt, gefördert von dem European Research Council. Im Modul 2 dieses Projektes ging es um die Frage, wie Diskurse von Gefahr und Bedrohung in der Populärkultur repräsentiert und reflektiert werden. Im Rahmen dieses Moduls, das seit Ende 2016 abgeschlossen ist, fand der in Frage 2 genannte Workshop statt. Die Kosten des Workshops lagen bei rund 1.750 €. Es sind keine weiteren Mittel für Forschung zu diesem Thema vorgesehen. Frage 3: Wie lautet der Plan hinter dem Endzeit-Projekt „STUDENT X" des Künst lerkollektivs New Scenario, wer gehört zur Zielgruppe und welche Ziele sollen mit dem Projekt erreicht werden? Das Künstlerkollektiv „New Scenario" beschäftigt sich in seiner künstlerischen Praxis mit Fragen der Inszenierung und Präsentation von Kunstwerken im Kontext von Orten und Räumen. Der Campus der TU Dresden ist Angelpunkt der künstlerischen Produktion iko nischer Fotografien, die Ort, Werk und Rezipient in eine neue Form des kuratorischen Zeigens überführen. Für diese Ausstellung fungiert die Figur des Zombies als Vehikel; Populärkulturelle Phänomene sowie Ergebnisse und Prozesse aus Wissenschaft und Forschung werden so sichtbar gemacht. Die zeitgenössische Kunstausstellung an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technik und Kunst richtet sich an ein kunst- und wissenschaftsinteressiertes Publikum. Frage 4: Was kosten die Planung und Umsetzung des Endzeit-Projekts des Künst lerkollektivs New Scenario und wer kommt für die Kosten auf? Das Budget des Ausstellungsprojekts beläuft sich auf 52.500,00 Euro. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hat davon für das Projekt mit dem Förderpreis „Kata loge für junge Künstler" Mittel i.H.v. 24.000,00 Euro bereitgestellt, die BG ETEM unter stützt die Ausstellung mit 2.500,00 Euro. 1000,00 Euro sind als Einnahmen für den Pub likationsverkauf kalkuliert. undlichen GrüßenMitf y Dr. Eva-Maria Stzmge Seite 2 von 2 2017-04-06T09:13:18+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes