STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEIN Die Staatsministerin STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Postfach 10 09 20 I 01079 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) L-1053/2/97-2017 Dresden, April 2017 Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Kirsten Muster, AfD-Fraktlon Drs.-Nr.: 6/8937 Thema: DIgltalislerüng in der Bildung Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Inwieweit ist die pädagogisch-didaktische Nutzung digitaler Techniken und Medien inklusive der Medienethik derzeit Bestandteil der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrern? (mit Angabe der notwendigen und beabsichtigten Veränderungen und Ergänzungen in der Lehrerbildung) In der Lehramtsprüfungsordnung 1 (LAPO 1) und in den Ausbildungscurricula des Vorbereitungsdienstes sind Themen der Mediendidaktik und -erziehung integraler Bestandteil. Die lehrerausbildenden Hochschulen und die Ausbildungsstätten im Vorbereitungsdienst im Freistaat Sachsen stellen sich diesen Themen umfangreich auf den unterschiedlichen Ebenen. In der ersten Phase der Lehrerbildung/Studium sind Mediendidaktik und - erziehung in den Studiengängen aller Lehrämter - Grundschule, Mittelschule, Sonderpädagogik, Gymnasium und berufsbildende Schulen - im Bildungs wissenschaftlichen Bereich/Erziehungswissenschaft verankert. Darüber hinaus sind auch in den Fachwissenschaften und Fachdidaktiken der Fächer bzw. Fachrichtungen mediendidaktische Fragestellungen grundsätzlich Bestandteil der Ausbildung. Im Rahmen der Ergänzungsstudien halten die Hochschulen Angebote zum Themenbereich Medien vor - z. B. „Schule in der Mediengesellschaft". In der zweiten Phase der Lehrerbildung (Vorbereitungsdienst) erfolgt die pädagogisch-didaktische Nutzung digitaler Techniken und Medien auf der Basis des Curriculums insbesondere in der fachdidaktischen Ausbildung. Im Zuge der Einführung des 18-monatigen Vorbereitungsdienstes zum Februar 2017 wurde darüber hinaus das Thema Medienbildung und Förderung der Medienkompetenz vertiefend hinsichtlich der technologischen, der gesellschaftlich-kulturellen und der Anwenderperspektive in das Curriculum aufgenommen. ir Zertifikat seit 2007 audit berufundfamilie Hausanschrift: Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Wigardstraße 17 01097 Dresden vvww.smwk.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Für Besucher mit Behinderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplatze am Hintereingang der Wigardstraße 17. Für alle Besucherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. •Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente. STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEN Frage 2: Welche Hochschulen in Sachsen sind mit Lehrangeboten und Forschungsprojekten in den Bereichen Medienbildung, „gamication" und digitale Bildung tätig? Folgende Hochschulen In Sachsen sind mit Lehrangeboten und Forschungsprojekten in den Bereichen Medienbildung, gamification und digitale Bildung tätig: LA = Lehrangebot(e) FP = Forschungsprojekt(e) Hochschule Medienbildung gamification digitale Bildung Universität Leipzig LA, FP LA LA, FP TU Dresden LA, FP - LA, FP TU Chemnitz LA, FP LA, FP LA, FP TU BA Freiberg LA, FP - FP HTW Dresden - LA LA, FP HTWK Leipzig LA, FP LA, FP LA, FP Hochschule Mittweida LA, FP LA LA, FP Hochschule Zittau/Görlitz - - LA, FP HS für Musik Dresden LA, FP - - Nicht aufgeführte Hochschulen sind nicht in den o. g. Bereichen tätig. Frage 3: Inwieweit erfolgt hierbei eine Kooperation der Hochschulen im Land mit der Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien beziehungsweise der Sächsischen Bildungsagentur? Bei folgenden Hochschulen erfolgt hierbei eine Kooperation mit den genannten Einrichtungen: Universität Leipzig: Kooperation mit der Sächsischen Bildungsagentur (SBA) im Bereich der Lehrer fortbildung. TU Dresden: Kooperation mit der SBA in folgenden Bereichen: - Zertifikatskurse zu den Themen "Computer und Medien in der Schule", "Interaktive Medien in der Schule" und "Webbasiertes Lernen in der Schule" - berufsbegleitendes Studium für MS-Lehrer, Lehrbefähigung im Fach Informatik (4 Semester) - Fortbildungen für Lehrer(innen) zu diversen Themen (jeweils 0,5 -1 Tag) - ESF- und vom Bund geförderte Projekte (TUD-Sylber). TU Chemnitz: - Kooperation mit der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien hinsichtlich eines Projektes zur Werbekompetenz bei Kindern. Seite 2 von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Freistaat SACHSEIN - Kooperation mit der SBA in folgenden Bereichen: - Gemeinsame Arbeit im externen Experten Kreis des Kultusministeriums am Leitpapier "Medien Bildung und Digitalisierung" - Unterstützung des Symposiums „digital lernen" (am 23./24. März 2017 an der TUC) - jährliche Fortbildungen zum Lernen mit Tablets im Unterricht der Grundschule; - Gespräche zu Kooperationsmöglichkeiten zwischen Zentrum für Lehrer bildung, SBA und den Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanälen (Kick-off-Veranstaltung am 7. April 2017). TU BA Freiberg: Kooperation mit der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien - Austausch mit dem Medieninformations- und -distributionssystem für Bildungsmedien in Sachsen (MeSax) mit dem Ziel des Aufbaus einer sächsischen Videoplattform (Inhalte: Austausch über Medienangebote, Metadaten, Lebenslanges Lernen, Übergang Schule - Hochschule). Kooperation mit der SBA mit dem Ziel, freie Lerninhalte im sächsischen Hochschul raum zu etablieren (Inhalte: Gemeinsame Weiterbildungen und Standards bzgl. OER finden, OER nutzen, OER erstellen, OER bereitstellen etc.). Frage 4: Wie könnten die Hochschulen im Land die Entwicklung der digitalen Bildung mit ihren Kompetenzen über das bisherige Engagement hinaus unterstützen? Es bedarf eines Bekenntnisses der sächsischen Hochschulen zum kulturellen Wandel und ihrer Verantwortung im Kontext digitaler Bildung durch hochschulweit gültige Digitalisierungs- bzw. E-Learning-Strategien sowie entsprechende Umsetzungspläne. Zu dieser Thematik befindet sich das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst derzeit im Austausch mit den Hochschulen, dem Arbeitskreis E-Learning der Landesrektorenkonferenz und dem Hochschuldidaktischen Zentrum Sachsen. Ziel ist es, Steuerungsinstrumente für die strukturelle Verankerung des Themas Digitale Bildung in der Hochschule zu etablieren. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Eigeninitiativen sächsischer Hochschulen zur Nutzung digitaler Medien bedingt sind durch deren unterschiedliche fachliche Ausrichtung, Größe und Struktur und daher in Qualität und Quantität differieren. Sie umfassen im Wesentlichen drei Elemente: (1) die Basisdienstverträge zur Nutzung der zentralen sächsischen E-Learning-Plattform OPAL, (2) den Betrieb lokaler E-Learning- Services und (3) Forschungsleistungen rund um das Themenfeld. Im Ergebnis sind die Eigeninitiativen mit ihren differenzierten Elementen unabdingbare Voraussetzung für die weitere Entwicklung des E-Learning im Freistaat Sachsen. Mit frejufidlichen Grüßen Dr. Eva-Maria Stange Seite 3 von 3 2017-04-12T14:39:35+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes