STAATSMINISTERIUM FÜR UMWETT UND LANDWIRTSCHAFT SÄCHSISCHES STMTSI/lINISTERIUM FÜR UI\4WELT UND LANDWRTSCHAFT Postfach 100510 I 01076Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bern h a rd-von- Li nden a u-Platz I 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Wolfram Günther, Fraktion BUNDNIS 90/DlE GRUNEN Drs.-Nr.:6/9001 Thema: Entwicklung der Baumfällungen in der Dresdner Heide in den letzten 10 Jahren Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie viel Waldfläche in der Dresdner Heide entfällt jeweils auf Vogelschutzgebiete, FFH-Gebiete und Naturschutzgebiete ? ln der Dresdner Heide entfallen im Staatswald des Freistaates Sachsen insgesamt 256,60 Hektar auf die FFH-Gebiete ,,Prießnitzgrund", ,,Dresdener Heller" sowie,,Lößnitzgrund und Lößnitzhänge". Vogelschutzgebiete (SPA-Gebiete) und Naturschutzgebiete (NSG) sind in der Dresdner Heide nicht ausgewiesen. Frage 2: Wie haben sich in den letzten 10 Jahren die Zahlen der Fällungen, die entnommene Holzmenge in Festmeter sowie der Einsatz der Forsttechnik bei Fällungen im Gebiet der Dresdner Heide entwickelt? (Bitte nach Jahren aufschlüsseln und Schutzgebietsflächen gesondert ausweisen) Der Holzeinschlag in der Dresdner Heide (Staatswald des Freistaates Sachsen - Reviere Ullersdorf (ohne Waldteil Landwehr), Bühlau (ohne Waldteil Rochwitz), Langebrück und Klotzsche) hat sich in den letzten zehn Jahren wie folgt dargestellt (Festmeterangaben wurden aufgrund der Waldteilzuordnung zur Dresdner Heide gerundet): Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 351 564-2000 Telefax +49 351 564-2009 poststelle@ smul.sachsen.de" lhr Zeichen lhre Nachricht vom 27. Mät22017 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 2-1050t1t867 Dresden, Xrt -aq. \a/T s¡mu1+ @ 1..(o N ¡.- oô¡ d¡ùmdumog¡&i 9dFM.6rÙi,druúrffikbi Hausanschr¡ft: Sächs¡sches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Archivstraße 1 01097 Dresden www.smul.sachsen.de Verkehrsvêrbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 13 Für Besucher m¡t Behinderungen befinden s¡ch gekennze¡chnete ParkpläÞe am Kön¡gsufer. Für alle Besucherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. . Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektron¡sche DokumênteSeite 1 von 4 STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSENl5 Jahr Festmeter 2007 55.000 2008 20.000 2009 17.400 2010 16.500 2011 21.000 2012 20.000 2013 25.700 2014 34.550 2015 33.700 2016 27.400 Der außergewöhnlich hohe Einschlag im Jahr 2007 entstand durch den Schadholzanfall infolge des Orkans,,Kyrill". Der Holzeinschlag wird buchungsseitig nicht auf der Ebene von Schutzgebietskategorien erfasst. Die Buchung des Holzeinschlages findet in der Regel auf der Ebene des Revieres oder des Waldteiles statt. Eine detailliertere Auswertung unter Berücksichtigung der Schutzgebietskulisse ist nicht möglich. Der Anteil des Einsatzes von Holzerntemaschinen hat sich in der Dresdner Heide in den letzten zehn Jahren von etwa 45 Prozent auf aktuell 65 Prozent erhöht (qualifizierte Einschätzung des Staatsbetriebes Sachsenforst). Frage 3: Wie haben sich im Gebiet der Dresdner Heide in den letzten 10 Jahren mit zunehmendem Einsatz schwerer Technik die Schäden in Waldgebieten und an Wegen entwickelt und welche Kosten sind mit der Wiederherstellung der zerstörten Wege verbunden? Bezifferbare Schäden in den Waldbeständen sind durch den Einsatz von Forsttechnik in der Dresdner Heide in den letzten zehn Jahren nicht aufgetreten. Die zum Einsatz kommende Technik ist aufgrund technischer Vorgaben, wie zum Beispiel Begrenzung des Gewichtes, Vorgaben zur Bereifung, darauf ausgerichtet, dass Waldschäden verhindert und Wegeschäden minimiert werden. Die Entwicklung der direkten Kosten (ohne Abschreibungen, ohne anteiligen Verwaltungsaufiruand ) für die Pflege und lnstandsetzung der forstbetrieblichen Abfuhnvege in den Forstrevieren Bühlau, Ullersdorf, Langebrück und Klotzsche für die Jahre 2011 bis 2016 kann der folgenden Tabelle entnommen werden. Zu beachteten ist, dass die aufgelisteten Forstreviere auch Flächen enthalten, die nicht zur,,Dresdner Heide" gehören: Seite 2 von 4 STAATSMIN'ISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSEN5 Jahr direkte Kosten Pflege und lnstandsetzung Abfuhrwege ITEURI 2011 87,5 2012 33,6 2013 50,5 2014 47,2 2015 65,2 2016 41,2 Hinweis: Abschreibungen aus investiven lnstandsetzungen sowie der Verwaltungsaufwand werden nicht getrennt nach Revieren erfasst und sind deshalb nicht enthalten. Daten vor dem Jahr 2011 liegen der Staatsregierung aufgrund der Umstellung des Buchungssystems beim Staatsbetrieb Sachsenforst (SBS) nicht vor. Die erhöhten Kosten im Jahr 2011 haben ihren Grund in der Sturmholzaufarbeitung des Pfingstmontagstornados vom 24. Mai 2010 im Waldteil ,,Landwehr" außerhalb der ,,Dresdner Heide". Entscheidend für die Entwicklung der lnstandsetzungskosten von Wegen sind neben der Holzmenge besonders die Witterung im Jahresverlauf sowie die jeweiligen Hiebsorte innerhalb der Dresdner Heide. Frage 4: Welchen Einfluss haben die Fällungen der letzten 10 Jahre auf die Ziele des Naturschutzes und der Entwicklung der Dresdner Heide als Erholungsgebiet? lm Rahmen der vom SBS praktizierten multifunktionalen Waldbewirtschaftung werden bei der Holznutzung in den Waldbeständen die Schutzfunktionen und die Erholungsfunktion des Waldes mit berücksichtigt. Speziell in den FFH-Gebieten werden über Holzeinschlagsmaßnahmen die Ziele der Managementpläne umgesetzt und insbesondere naturferne Nadelholzbestockungen zu natürlichen Waldgesellschaften entwickelt. Das betrifft in der Dresdner Heide insbesondere die Wälder entlang der Prießnitz und ihrer Nebenbäche im FFH-Gebiet ,,Prießnitzgrund". Dadurch werden auch der Gewässerzustand und das gewässernahe Ökosystem langfristig verbessert. Die Erholungsnutzung kann durch Holzeinschlagsmaßnahmen vorübergehend mit Einschränkungen verbunden sein. Langfristig gesehen, ist der mit dem Holzeinschlag verbundene Umbau des Waldes zu naturnahen und baumartenreicheren Waldbeständen aber für den Erholungswert des Waldes positiv zu bewerten. Frage 5 Welchen Beitrag hat die Dresdner Heide jeweils am Gesamtbetriebsergebnis des Staatsbetriebes Sachsenforst ln den letzten 10 Jahren und wie haben sich in den letzten 10 Jahren die Gewinne des Sachsenforstes insbesondere durch die Fällungen auf dem Gebiet der Dresdner Heide entwickelt? Seite 3 von 4 STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND TANDWIRTSCHAFT lÐiÄëilsulr Der Beitrag der Dresdner Heide am Gesamtbetriebsergebnis des SBS in den letzten zehn Jahren kann aufgrund des Verfahrens in der Vollkostenrechnung nicht einzeln beziffert werden. Hilfsweise wird der Beitrag des qesamten Forstbezirkes Dresden zum Gesamtbetriebsergebnis von Sachsenforst in den letzten zehn Jahren in folgender Tabelle dargestellt: Jahr Beitrag Betriebsergebnis lrEURl [Anteil im SBS] 2007 1.334 20% 2008 1.738 14 o/o 2009 438 13% 2010 649 7% 201',1 871 8% 2012 1.076 5 o/o 2013 1.049 5% 2014 1.620 7% 2015 1.104 9 o/o 20'16 667 5% Hinweis: lm Rahmen der Vergleichbarkeit wurden dem Forstbezirk Dresden für diese Auswertung anhand der Produktplanung anteilige rechnerische Budgeterlöse zugewiesen , auf die in der internen Betriebssteuerung unterjährig aus Vereinfachungsgründen vezichtet wird. Die Jahre 2007 bis 2009 waren im Übrigen durch den Schadholzanfall und die nachfolgende Marktveränderung nach dem Orkan ,,KYRILL'geprägt. M ndlichen Grüßen Thomas Schmidt it freu îr u Seite 4 von 4 2017-04-24T07:57:38+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes