STAATSMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Postfach 10 03 29 | 01073 Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Lindenau-Platz 1 01067 Dresden Durchwahl Telefon: 0351 564-8001 Telefax: 0351 564-8024 Kleine Anfrage der Abgeordneten Janina Pfau, Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/9355 Thema: Jugendarbeitslosigkeit im Freistaat Sachsen - 2016 Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 22-1053/68/10 Dresden, j 9. Mdj Z01/ Vorbemerkung: Die Beantwortung der Fragen 1 bis 3 erfolgt ausschließlich auf der Grundla¬ ge von Informationen der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit. Frage 1: Wie viele Menschen unter 27 Jahren waren 2016 in Sachsen als arbeitslos gemeldet? (Bitte nach Landkreisen/Kreisfreien Städten, Altersgruppen getrennt, sowie in absoluten und pro¬ zentualen Zahlen aufführen) ir Zertifikat seit 2006 audlt bcrufundfamllic Im Jahresdurchschnitt 2016 gab es in Sachsen rd. 157,900 Arbeitslose. Da¬ runter waren 2.403 Personen unter 20 Jahre und 15,056 in der Altersgruppe 20 bis unter 27 Jahre. Somit war etwa jeder Zehnte Arbeitslose jünger als 27 Jahre. Angaben für die sächsischen Landkreise und kreisfreien Städte können der Anlage entnommen werden. Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Wilhelm-Buck-Straße 2 01097 Dresden Frage 2: Wie viele Menschen unter 27 Jahren waren 2016 in Sachsen in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung, ge¬ förderten Arbeitsverhältnissen oder ähnlichen Maßnahmen beschäftigt? (Bitte nach Landkreisen/Kreisfreien Städten, Al¬ tersgruppen und Maßnahmen getrennt aufführen) Frage 3: Wie viele Menschen unter 27 Jahren waren 2016 in Sachsen in Weiterbildungsmaßnahmen beschäftigt? (Bitte nach Landkrei¬ sen/Kreisfreien Städten, Altersgruppen getrennt aufführen) Außenstellen: Hoyerswerdaer Straße 1 01099 Dresden Glacisstraße 4 01099 Dresden www.smwa.sachsen.de Verkehrsanbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 7, 8 Haltestelle Carolaplalz Seite 1 von 3 Kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsseile elektronische Dokumente. STAATSMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR Freistaat SACHSEN Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 2 und 3: Angaben zu Teilnehmenden in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik im Sinne der Fra¬ gestellung können der Anlage entnommen werden. Frage 4: Welche Fördermöglichkeiten des Freistaates können die unter 2. und 3. genannten Personen beantragen? Grundsätzlich stehen Fördermöglichkeiten des Freistaates Sachsen, die zur Vermei¬ dung oder Verkürzung von Arbeitslosigkeit beitragen und nicht explizit auf bestimmte Altersgruppen ausgerichtet sind, auch Menschen unter 27 Jahren zur Verfügung. So wird beispielsweise im Bereich des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) die berufliche Weiterbildung zum staatlich anerkannten Erzieher/-in als Umschulung durch ESF- und Landesmittel des Freistaates im dritten Umschulungsjahr gefördert. Ziel ist, geeignete Arbeitslose und Wiedereinsteiger als Fachkraft zur Deckung des regionalen Bedarfes auszubilden. Weiterhin wird das gesetzliche Angebot der assistierten Ausbildung mit dem ESF- Programm „Vorrang duale Ausbildung", an dem auch die genannte Zielgruppe teilneh¬ men kann, ergänzt. Ziel ist es Jugendliche und junge Erwachsene, die sich aufgrund diverser Vermittlungshemmnisse oder individueller Problemlagen bislang nicht in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integrieren konnten, in eine betriebliche Berufsausbil¬ dung zu führen und während der Ausbildung weiter zu begleiten. Zugleich sollen Be¬ triebe bei der Ausbildung dieser jungen Menschen unterstützt werden. Mit der Begleitung dieser jungen Menschen und Betriebe während der Ausbildung sollen Aus¬ bildungsabbrüche vermieden werden. Beschäftigte, Auszubildende und Berufsfachschüler (ab dem vollendeten 18. Lebens¬ jahr) sowie andere Personengruppen, die (wieder) in das Erwerbsleben eintreten wol¬ len (z. B. arbeitslose Nichtleistungsempfänger, Wiedereinsteiger und Berufsrück¬ kehrer), können nach der ESF-Richtlinie „Berufliche Bildung" im Rahmen des Förder¬ programmes „Weiterbildungsscheck - individuell" unterstützt werden. Gefördert werden Vorhaben der individuell berufsbezogenen Bildung, der Weiterbildung zur Verbesse¬ rung der beruflich nutzbaren Kompetenzen beziehungsweise Qualifikationen sowie der Steigerung der Beschäftigungschancen. Die Förderung wird als nicht rückzuzahlender Zuschuss in Form einer anteiligen Finanzierung der Weiterbildungskosten (bis zu 80 % der förderfähigen Ausgaben) gewährt. Das Förderprogramm „Weiterbildungsscheck - betrieblich" richtet sich dagegen an kleine und mittlere Unternehmen und Sozialunternehmen mit Sitz oder Niederlassung im Freistaat Sachsen. Mit der Förderung können sowohl Unternehmer bzw. Selbst¬ ständige als auch Beschäftigte, Auszubildende, dual Studierende, Werkstudenten und Praktikanten, Mitarbeiter in Elternzeit und in begründeten Fällen Arbeitslose, die (wie¬ der) in das Erwerbsleben eintreten wollen, an Maßnahmen der betrieblichen Weiterbil¬ dung teilhaben. Die Förderung wird als nicht rückzuzahlender Zuschuss in Form einer anteiligen Finanzierung der Weiterbildungskosten (bis zu 70 % der förderfähigen Aus¬ gaben) gewährt. Seite 2 von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT ARBEIT UND VERKEHR Freistaat SACHSEN Mit der JobPerspektive Sachsen" werden Qualifizierung von Arbeitslosen und Benach¬ teiligten sowie die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen unterstützt. Dabei werden individuelle Förderbedarfe der Teilnehmer möglichst passgenau adressiert, um das Malching zwischen Programm und Teilnehmer zu verbessern und Maßnahmeabbrüche zu verringern. Im Einzelnen umfasst die „JobPerspektive Sachsen" die folgenden Programme des SMWA; Qualifizierung von Arbeitslosen ohne Berufsabschluss zu einem anerkannten Berufsabschluss (QAB, klassische und betriebliche Variante) Individuelle Einstiegsbegleitung Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von Langzeitarbeitslosen. Der Zugang zu QAB dual besteht grundsätzlich ab 25 Jahren. Der Zugang zu QAB klassisch (betriebsnahe Variante) besteht auch für ausbildungsreife Jugendliche unter 25 Jahren, bei denen keine Überführung in betriebliche Ausbildung gelingt bzw. die bereits eine duale Ausbildung oder eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Ein¬ richtungen abgebrochen haben. Mit freundlichen Grüßen Seite 3 von 3 Drs.-Nr. 6/9355 Anlage zu Frage 1 Arbeitslose im Alter von 15 bis unter 27 Jahren in Sachsen Jahresdurchschnitt 2016 Landkreis/kreisfreie Stadt Arbeitslose insgesamt darunter Anteil an Arbeitslosen insgesamt (%)15 bis unter 20 Jahre 20 bis unter 27 Jahre 15 b.u. 20 J. 20 b.u. 27 J. Sachsen 157.862 2.403 15.056 1,5 9,5 davon Chemnitz, Stadt 10.383 187 1.036 1,8 10,0 Erzgebirgskreis 11.288 197 974 1,7 8,6 Mittelsachsen 10.819 175 993 1,6 9,2 Vogtlandkreis 7.681 123 727 1,6 9,5 Zwickau 11.177 148 1.000 1,3 8,9 Dresden, Stadt 20.992 362 2.337 1,7 11,1 Bautzen 11.212 138 846 1,2 7,5 Görlitz 13.006 149 951 1,1 7,3 Meißen 9.214 89 698 1,0 7,6 Sä. Schweiz/Osterzgebirge 8.314 129 765 1,6 9,2 Leipzig, Stadt 25.629 439 3.105 1,7 12,1 Leipzig 8.982 119 809 1,3 9,0 Nordsachsen 9.167 147 816 1,6 8,9 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik-Service Südost, Datenstand 02.05.2017 Datenrevisionen können zu Abweichungen gegenüber Auswertungen mit früherem Erstellungsdatum führen Differenzen durch Rundung der Einzelwerte möglich Drs.-Nr. 6/9355 Anlage zu den Fragen 2 und 3 Teilnehmende an ausgewählten Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik im Alter von 15 bis unter 27 Jahren (bei Eintritt) in Sachsen Jahresdurchschnitt 2016 Maßnahmen zur Arbeitsgelegenheiten Förderung Bundesprogramm beruflichen in der von "Soziale Teilhabe Landkreis/kreisfreie Stadt Weiterbildung1' Mehraufwandsvariante Arbeitsverhältnissen am Arbeitsmarkt" 15 b.u. 20 J. 20 b.u. 27 J. 15 b.u. 20 J. 20 b.u. 27 J. 15 b.u. 20 J. 20 b.u. 27 J. 15 b.u. 20 J. 20 b.u. 27 J. Sachsen 35 1.149 68 409 1 11 . 2 davon Chemnitz, Stadt 1 81 1 13 - - - - Erzgebirgskreis 3 77 9 41 - 4 - - Mittelsachsen 2 77 * * - - - - Vogtlandkreis 3 67 * * - - - - Zwickau 1 93 1 16 - - - - Dresden, Stadt 12 152 13 73 - - - - Bautzen 1 71 - 4 - - - - Görlitz 3 82 17 62 1 3 - - Meißen 6 67 7 51 - 1 - - Sä. Schweiz/Osterzgebirge 1 92 2 19 - - - - Leipzig, Stadt 1 193 13 67 - 3 - 2 Leipzig 1 48 5 45 - - - - Nordsachsen 1 48 1 8 - - - - Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik-Service Südost, Datenstand 27.04.2017 Datenrevisionen können zu Abweichungen gegenüber Auswertungen mit früherem Erstellungsdatum führen Differenzen durch Rundung der Einzelwerte möglich 11 einschließlich Förderungen von Rehabilitanden * Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen Geheimhaltung werden Zahlenwerte von 1 oder 2 und Daten, aus denen rechnerisch auf einen solchen Zahlenwert geschlossen werden kann, anonymisiert. 2017-05-22T13:15:07+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes