STAATSMINISTERIUI\4 FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT SÄCHSISCHES STAATSMINISTER¡UM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Postfach 100510 | 01076Dresden Präsidenten des Sächsischen Landtages Herrn Dr. Matthias Rößler Bernhard-von-Li ndena u-Platz I 01067 Dresden Kleine Anfrage des Abgeordneten Jörg Urban, AfD-Fraktion Drs.-Nr.: 6/9582 Thema: Auswirkungen des geplanten Verbots von Neonicotinoiden auf den Zuckerrübenanbau Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt: Frage l: Wie hat sich die Bedeutung des Zuckerrübenanbaus ftir die sächsische Landwirtschaft in den letzten 5 Jahren entwickelt ? (Bitte auch Nennung der Anbauflächen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sowie im Verhältnis zur gesamten sächsischen Ackerbaufläche) Die Entwicklung des Zuckerrübenanbaus der sächsischen Landwirtschaft in den letzten fünf Jahren ist im Verhältnis zur gesamten sächsischen Ackerbaufläche sowie zum Zuckerrübenanbau in der Bundesrepublik Deutschland in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Ð Freistaat SACHSEN Der Staatsminister Durchwahl Telefon +49 351 564-2000 Telefax +49 351 564-2009 poststelle@ smul.sachsen.de* lhr Zeichen lhre Nachricht vom 10. Mai 2017 Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) z-1050t1t928 oresaen,/6.0C, tOlI s¡mu1+ -!!!!9 :F ZR = Zuckerrüben Seite 1 von 3 hhñffi6Sb Hausanschrift: Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft Archivstraße I 01097 Dresden www.smul.sachsen.de Verkehrsverbindung: Zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 3, 6,7, 8, 13 Für Besucher mit Beh¡nderungen befinden sich gekennzeichnete Parkplåtze am K0nigsufer. Für alle Besucherparkplätze gilt: Bitte beim Pfortendienst melden. * Kein Zugang für elektron¡sch signierte sow¡s für verschlüsselte elektronische Dokumente 2012 2013 2014 2015 2016 Sachsen : ZR-An baufläche lFläche in Hektarl 14.214 12.037 13.028 10.658 12.668 Sachsen: Ackerland lFläche in Hektarl 719.070 716.043 715.190 709.905 706.300 Sachsen: AnteilZR- Anbaufläche am Ackerland lin Prozentl r,98 1,68 1,82 1,50 1 79 Deutschland : ZR-Anbaufläche lFläche in Hektarl 402.000 357.400 372.500 312.800 334.500 Sachsen: Anteil an der ZR- An baufläche Deutsch land lin Prozentl 3,54 3,37 3,50 3,41 3,79 STÀATSMINISTERIUI\4 FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSEN# Frage 2: Zur Bekämpfung welcher Krankheiten und Schädlinge ist der Einsatz von Neonicotinoiden im Zuckerrübenanbau in Sachsen von Bedeutung und kommen bei der Bekämpfung diese Wirkstoffe in Form von Spritzmitteln oder als Beizmittel in der Saatgutbehandlung zum Einsatz? Neonicotinoide sind eine insektizide Wirkstoffgruppe. Zu dieser Wirkstoffgruppe gehören unter anderem die Wirkstoffe Clothianidin, lmidacloprid und Thiamethoxam. lm Zuckerrübenanbau werden Beizmittel zur Saatgutpillierung auf Basis der genannten Wirkstoffe zur Bekämpfung der tierischen Schaderreger Moosknopfkäfer, Schnellkäfer (Drahtwurm), Rübenerdfloh, Blattläuse als Virusvektoren, Blattläuse und Rübenfliege (Erstbefall) eingesetzt. Als Spritzmittel kommen Neonicotinoide nicht zur Anwendung. Frage 3: Welche Position vertritt Sachsen gegenüber EU-Gremien und den Betroffenen bezüglich des Einsatzes neonicotinhaltiger Beizmittel zur Behandlung von Zuckerrüben-Saatgut? Frage 4: ln welcher Form hat sich Sachsen in die Diskussion um die Ausgestaltung des Verbots von Neonicotinoiden auf EU-Ebene eingebracht und in wie weit war der EinsaE von neonicotinhaltigen Beizmittel zur Behandlung von Zuckerrüben-Saatgut dabei Thema? Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 3 und 4 Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln liegt in der alleinigen Zuständigkeit des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Der Bund vertritt die Bundesrepublik Deutschland in den Gremien der EU. Die Staatsregierung hat keine Kenntnis darüber, ob während der Besprechungen in den EU-Gremien der Einsatz von neonicotinhaltigen Beizmitteln zur Behandlung von Zuckerrüben-Saatgut thematisiert worden ist. lm Rahmen der im Pflanzenschutzgesetz verankerten Zuständigkeit der Länder für die Üben¡vachung der Pflanzenbestände und der Beratung zum Pflanzenschutz werden im Freistaat Sachsen alle erforderlichen und rechtlich möglichen Maßnahmen ergriffen, um die mit einem möglichen Verbot von bestimmten Pflanzenschutzmitteln einhergehenden Probleme zu lösen. Frage 5: Welche Maßnahmen hat die Staatsregierung bereits getroffen, um Landwirten Unterstützung im Management von Resistenzen zu bieten, insbesondere mit Bezug auf das kommende Verbot der Neonicotinoide? Seite 2 von 3 STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT Freistaat SACHSENÐ Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) als die im Freistaat Sachsen zuständige Behörde arbeitet aktiv im Fachausschuss Pflanzenschutzmittelresistenz -, lnsektizide, Akarizide mit. Es erfolgt ein bundesweiter und zum Teil internationaler Austausch zur Resistenzproblematik relevanter Schadarthropoden im Acker- und Gartenbau. Resistenzstrategien werden besprochen, aktualisiert und beschlossen. Diese fließen in Bekämpfungsempfehlungen in die jährlich von den Pflanzenschutzdiensten der Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeinsam erarbeiteten Pflanzenschutz-Broschüre, in den aktuellen Pflanzenschutz -Warndienst oder in die Fachrechtsberatung ein. Fachveranstaltungen und Feldtage werden ebenfalls genutzt, um auf die Probleme von Pflanzenschutzmittelresistenzen aufmerksam zu machen. lm Rahmen der Arbeit des oben genannten Fachausschusses führt das LfULG Resistenzuntersuchungen bei Rapsschädlingen durch. freundlichen Grüßen Thomas Schmidt Seite 3 von 3 2017-05-30T11:01:56+0200 GRP: Elektronisches Dokumentations- und Archivsystem Erstellung des Nachweisdokumentes