SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/1100 18. Wahlperiode 2013-09-06 Kleine Anfrage der Abgeordneten Heike Franzen (CDU) und Antwort der Landesregierung - Ministerin für Bildung und Wissenschaft Lesen durch Schreiben Vorbemerkung der Landesregierung: Die Schulen entscheiden prinzipiell in eigener Verantwortung, nach welcher Methode sie das Lesen und Schreiben unterrichten. Sie müssen sich dabei jedoch an die Grundsätze des Lehrplans und die KMK-Bildungsstandards halten. Ferner entschei- den die Schulen in diesem Rahmen, welche Lehr- und Lernmittel sie dafür einsetzen. Die Schulbuchprüfung und -zulassung wurde in Schleswig-Holstein im Jahr 2007 ab- geschafft. Erhebungen darüber, für welche Methode sich die Schulen entscheiden und welche Lehr- und Lernmittel sie jeweils verwenden, werden nicht durchgeführt. 1. Wer ist für die Genehmigung der Lehr- und Lernmittel zuständig? Antwort: Siehe Vorbemerkung. 2. Sind Lehr- und Lernmittel, die die Methode „Lesen durch Schreiben“ unterstüt- zen, zugelassen? Wenn ja, welche? Drucksache 18/1100 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 Antwort: Siehe Vorbemerkung; nach den Erfahrungen, die das IQSH bei Fortbildungsveran- staltungen für Grundschullehrkräfte gewonnen hat, nutzen Schulen vor allem die An- lauttabelle, die in ähnlicher Form auch fast alle anderen zum Schriftspracherwerb genutzten Lehr- und Lernmittel bereitstellen. Das Erstlesewerk „Lara und ihre Freun- de“, das den Ansatz „Lesen durch Schreiben“ von Jürgen Reichen konsequent ver- folgt, wird danach in Schleswig-Holstein an keiner Schule eingesetzt. 3. Bietet das IQSH Fortbildungsmaßnahmen zum Thema „Lesen durch Schreiben“ an? Wenn ja, welche? Antwort: Nein. Das IQSH bietet lediglich Fortbildungen an, die den Grundsätzen des Lehr- plans und der KMK-Bildungsstandards entsprechen und auf den Spracherfahrungs- ansatz aufbauen, den auch „Lesen durch Schreiben“ teilweise berücksichtigt. 4. Unterstützt die Landesregierung die Methode „Lesen durch Schreiben“? Wenn ja, wie äußert sich das? Antwort: Siehe Vorbemerkung. 5. Wie bewertet die Landesregierung die Untersuchungsergebnisse der Leselern- studie der Universität Marburg? Antwort: Die Marburger Studie stellt eine von vielen wissenschaftlichen Untersuchungen zum Rechtschreiblernen im Anfangsunterricht dar. Angesichts der stark divergierenden wissenschaftlichen Auffassungen in dieser Frage lässt sich allein auf der Grundlage dieser Studie noch keine abschließende Bewertung über die Wirkung dieser Metho- de vornehmen.