SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/1575 18. Wahlperiode 19. Februar 2014 Kleine Anfrage des Abgeordneten Johannes Callsen (CDU) und Antwort der Landesregierung - Ministerpräsident Online-Befragung zur Landesentwicklungsstrategie 1. Welche Ergebnisse hat die am 31. Januar 2014 beendete Online-Befragung zur Landesentwicklungsstrategie gebracht? (bitte Aufschlüsselung nach Fragen ) Die Auswertung der Online-Befragung ist noch nicht abgeschlossen. Es sind 334 Fragebögen ausgefüllt worden. Dies zeigt ein breites Interesse an der Landesentwicklungsstrategie. Direkt angeschrieben wurden für die Befragung 487 Personen/Institutionen. Bei den Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, die von den Teilnehmenden angekreuzt werden konnten (Mehrfachnennungen waren möglich), hat sich aufgrund der häufigsten Nennungen folgendes Bild ergeben : Lebensqualität:  Zur Frage, was ein lebenswertes Schleswig-Holstein kennzeichnet, nannten 49% das Stichwort „Öffentliche und private Daseinsvorsorge“, 43% „Intakte und leistungsfähige Infrastruktur“ und 32% „Erhalt des Landschaftsbildes und gute Umweltsituation“.  Bei der Frage, welche besonderen (Standort-)Qualitäten den ländlichen Raum auszeichnen sollten, haben 59% die „Öffentliche und private Daseinsvorsorge “ genannt, 50% den „Erhalt des Landschaftsbildes und gute Umweltsituation“ und 48% eine „intakte und leistungsfähige Infrastruktur “. Drucksache 18/1575 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2  Bei der Frage nach den besonderen (Standort-)Qualitäten des städtischen Raums haben 40% „bedarfsgerechte und finanzierbare Wohnraumangebote “ genannt, 36% die „Öffentliche und private Daseinsvorsorge “ und 31% eine „intakte und leistungsfähige Infrastruktur“.  Bei den besonderen (Standort-)Qualitäten des Hamburger Umlandes haben 44% eine „intakte und leistungsfähige Infrastruktur“, 43% „bedarfsgerechte und finanzierbare Wohnraumangebote“ und 35% die „Öffentliche und private Daseinsvorsorge“ genannt. Bildungsland:  Bei der Frage, welche Merkmale für ein Bildungsland im Jahr 2030 für Schleswig-Holstein besonders wichtig sind, wurden zu 36% „Frühkindliche Bildung und gesicherte Ganztagsbetreuung“ genannt, zu 35% ein „Förderndes Schulsystem für unterschiedliche Talente“ und zu 32%, dass die Bildungsinfrastruktur modern bzw. in gutem Zustand ist.  Bei den Merkmalen für eine zukunftsfähige Bildungslandschaft im ländlichen Raum haben 47% „Frühkindliche Bildung und gesicherte Ganztagsbetreuung “ genannt und 39% ein „Förderndes Schulsystem für unterschiedliche Talente“. 33% nannten, dass die Bildung in dezentralen multifunktionalen Bildungseinrichtungen in kleinen Städten und Gemeinden organisiert ist.  Bei den besonderen Merkmalen für den städtischen Raum wurden mit 39% „Frühkindliche Bildung und gesicherte Ganztagsbetreuung“, mit 32% ein „Förderndes Schulsystem für unterschiedliche Talente“ und mit 30% eine Bildungsinfrastruktur, die modern bzw. in gutem Zustand ist, genannt.  Für das Hamburger Umland nannten 42% „Frühkindliche Bildung und gesicherte Ganztagsbetreuung“, 30% ein „Förderndes Schulsystem für unterschiedliche Talente“ und 29% eine „vielfältige Bildungslandschaft mit einem breitgefächerten Angebot für jedes Qualifikationsniveau“. Wirtschaftsland:  Auf die Frage, welche Merkmale ein erfolgreiches Wirtschaftsland 2030 auszeichnen, haben 48% „Starke kleine und mittlere Unternehmen“ geantwortet , 44% „Verfügbarkeit von Fachkräften mit einer Berufsausbildung “ und 28% „Flexible Betreuungsangebote“.  Als besondere Merkmale des ländlichen Raums haben 55% „Starke kleine und mittlere Unternehmen“ genannt, 48% „Verfügbarkeit von Fachkräften mit einer Berufsausbildung“ und 43% „Gute Verkehrsinfrastruktur der Straßen“.  Besondere Merkmale des städtischen Raum im Hinblick auf ein erfolgreiches Wirtschaftsland waren für 38% die „Verfügbarkeit von Fachkräften mit einem Hochschulabschluss“, für 34% „Verfügbarkeit von Fachkräften mit einer Berufsausbildung“ und für 31% „Flexible Betreuungsangebote und Arbeitszeitmodelle“.  Als besondere Merkmale des Hamburger Umlandes wurden mit 36% die „Zusammenarbeit mit Hamburg“ genannt, mit 26% die „Verfügbarkeit von Fachkräften mit einem Hochschulabschluss“ und mit 25% „Flexible Betreuungsangebote und Arbeitszeitmodelle“. Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/1575 3  Auf die Frage, welche Branchen besonders wichtig sind, damit Schleswig -Holstein 2030 wirtschaftlich erfolgreich ist, nannten 63% „Energiewirtschaft , insbesondere Erneuerbare Energien“, 62% „Tourismuswirtschaft “ und 45% „Landwirtschaft / Ernährungswirtschaft“. Energieland:  Auf die Frage, welche Merkmale für das Energieland SchleswigHolstein 2030 besonders wichtig sind, nannten 46% „SchleswigHolstein ist wichtiger Produktionsstandort für eine nachhaltige Energieversorgung , die maßgeblich zur Wertschöpfung beiträgt“, 37% „Strom wird effizient und sparsam genutzt“ und 34% „Strom wird zu 100 Prozent im Land aus erneuerbaren Energien in kleinteiligen dezentralen Anlagen produziert“.  Auf die Frage, welche Merkmale für das Modellland einer erfolgreichen Energiewende besonders wichtig sind, nannten 69% „Das Land treibt den technologischen Fortschritt in der Produktion/Verteilung/ Speicherung erneuerbarer Energie voran“, 46% „Kommunen sind maßgeblich an der Wertschöpfung der Energieversorgung beteiligt“ und 46% „Planungssicherheit ist geschaffen“. Die offenen Fragen der Online-Befragung, bei denen keine Antworten vorgegeben waren und die Teilnehmenden frei einen Text eingeben konnten, sind noch nicht abschließend ausgewertet. 2. Wie wird die Landesregierung die Ergebnisse der Befragung konkret umset- zen? Die Ergebnisse der Online-Befragung werden in den nächsten Wochen weiter ausgewertet und sollen auf den drei Regionalkonferenzen zur Landesentwicklungsstrategie Schleswig-Holstein 2030, die am 26. März sowie am 2. und 3. April 2014 stattfinden, vorgestellt und diskutiert werden. Eingeladen zu den Regionalkonferenzen werden Vertreterinnen und Vertreter aus den Kommunen , von Verbänden, Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie Bürgerinnen und Bürger, die am Bürgerkongress in Büdelsdorf im Juni 2013 teilgenommen haben . Sie alle hatten auch die Möglichkeit, sich an der Online-Befragung zu beteiligen . Anschließend wird die Erarbeitung der eigentlichen Landesentwicklungsstrategie erfolgen. Einfließen werden die Grundlagen zur Landesentwicklungsstrategie Schleswig-Holstein 2030, auf die sich die Landesregierung am 14. Januar 2014 verständigt hat, die Ergebnisse des Bürgerkongresses, die Ergebnisse der Regionalkonferenzen unter Einbeziehung der Online-Befragung sowie weitere Beiträge von Fachakteuren und der Ressorts. Die strategischen Handlungsansätze sollen in dieser Arbeitsphase in Abstimmung mit den Ressorts und Fachakteuren fachlich weiter konkretisiert werden. Der Entwurf der Landesentwicklungsstrategie soll bis Herbst 2014 fertig gestellt werden und in die Fortschreibung des Landesentwicklungsplans Schleswig -Holstein einfließen. Außerdem soll die Strategie durch ein Umsetzungskonzept mit Projekten untermauert werden.