SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/1593 18. Wahlperiode 14-02-27 Kleine Anfrage des Abgeordneten Volker Dornquast (CDU) und Antwort der Landesregierung – Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie Ankündigungen der Landesregierung zum Kreuzfahrt- und Fährtourismus in Schleswig-Holstein Vorbemerkung des Fragestellers: Die Landesregierung hat unter dem Datum 13. September 2013 einen Bericht zur Bedeutung des Kreuzfahrt- und Fährtourismus für Schleswig-Holstein abgegeben, um den der Landtag auf Antrag der CDU am 20.Juni 2013 gebeten hatte. Neben vielen Sachinformationen beinhaltet dieser Bericht zahlreiche Ankündigungen für Aktivitäten der Regierung, so auf den Seiten 14 (vorletzter Absatz), 16 (dritter Absatz), 17 (2. Absatz), 19 (2. Absatz), 21 (4. Absatz), 22 (5. Absatz), 33 ( 3. Absatz). 1. Welche tatsächlichen Aktivitäten hat die Landesregierung ergriffen, um die o. g. Ankündigungen umzusetzen? Ist vor Beginn der Kreuzfahrtsaison mit greifbaren Ergebnissen zu rechnen? Welche Punkte wurden mit welchem Ergebnis erledigt? Antwort: Die Landesregierung hat in ihrem Bericht angekündigt, dass sie Hinweise von Reedereien und Schiffsmaklern aufnimmt und sich für Verbesserungen einsetzt. Diese Hinweise betreffen im Wesentlichen Bahnhaltepunkte (S. 14 des LTBerichts ), Sprachkenntnisse in Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie, Ladenöffnungszeiten , Kreditkartenakzeptanz (S. 16 und S. 17), Kooperation und Netzwerkbildung im Fährtourismus (S.19 und S. 33), Bahnanbindung zu Stoßzeiten (S. 21). Die meisten der genannten Hinweise beschreiben seit langem bekannte Probleme . Die Landesregierung setzte sich in zahlreichen Gesprächen und Verhand- Drucksache 18/1593 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 lungen u.a. mit der Deutschen Bahn, der Tourismusagentur Schleswig-Holstein, auf kommunaler und auf Verbandsebene für Verbesserungen ein. Allerdings sind Anliegen wie Fremdsprachenausbildung, Netzwerkbildung. Kreditkartenakzeptanz oder Marketingmaßnahmen sehr langfristige Projekte, die zudem überwiegend im Verantwortungsbereich Dritter liegen. Vor Beginn der diesjährigen Kreuzfahrtsaison ist daher nicht mit greifbaren Veränderungen zu rechnen. Die Wünsche und Hinweise zu Bahnhaltepunkten und zu Bahnanbindungen wurden an die Bahn weitergeleitet. Hierzu gibt es zwar konkrete Planungen bei der DB AG, in der kommenden Saison wird es allerdings keine maßgeblichen Veränderungen geben. Der Stadt Kiel obliegt als Aufgabenträger für den Busverkehr gemeinsam mit den beteiligten Verkehrsunternehmen auch die Planung von Bushaltestellen. Der Ostuferhafen ist derzeit über die Buslinien 11 und 60S erschlossen (Entfernung Haltestellen zum Tor des Geländes ca. 200-300 m). Verhandlungen zu den Ladenöffnungszeiten sind schwierig. Dies haben die Verhandlungen zu der aktuellen Bäderverordnung gezeigt, die erst am 01. Januar dieses Jahres in Kraft getreten ist. Weitere Änderungen sind kurzfristig nicht vorgesehen . Das Land hat durch die Förderung des Projektes „Kreuzfahrtdestination Schleswig -Holstein“ insbesondere in Lübeck und Kiel Unterstützung geleistet. So wurden in diesem Marketingprojekt Darstellungsmaterialien gefördert wie z.B. ein Werbemittelaufsteller („Leuchtturm“) zum Auslegen von Flyern und Informationen oder ein Bildschirm zur emotionalen Ansprache der Fährpassagiere. Darüber hinaus spricht die Tourismusagentur Schleswig-Holstein auf ihrer Internetseite gezielt Kreuzfahrtgäste, Fährpassagiere und interessierte Schaulustige an. Bei dem Hinweis (S. 22) auf Planungen und Gespräche hinsichtlich weiterer Ziele für Kreuzfahrtschiffe handelt es sich um Aktivitäten der Reedereien. Die Landesregierung ist hier nicht gefordert. 2. In der Sitzung des Wirtschaftsausschusses hat Staatssekretär Müller-Beck festgestellt , dass „wir in Kiel nicht die Potentiale der Kreuzfahrer generieren, die möglich sind.“ Welche diesbezüglichen Defizite sieht die Landesregierung und was hat sie unternommen, um diese abzustellen? Antwort: Schwierigkeiten und Defizite sind im vorliegenden Landtagsbericht dargestellt. Eine Herausforderung ist dabei, dass die Fährlinien zunehmend ein größeres Interesse daran haben, ihre Gäste an Bord zu behalten. Sie erhoffen, damit eine verbesserte eigene Wertschöpfung zu generieren. Des Weiteren fehlt es den Destinationen noch an interessanten Angebotsgestaltungen, um mehr Wertschöpfung insbesondere durch Kreuzfahrttouristen zu generieren. So ist die Zahl der Landausflügler und der Gäste, die vor oder nach einer Kreuzfahrt Zeit in Schleswig-Holstein verbringen, noch sehr gering. Hier sind die Marketingorganisationen der Hafenstädte gefragt, Angebote, wie „Park and Cruise“ auszuweiten Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/1593 3 und attraktive Pakete für Landausflügler zu schnüren. Das Land hat dabei durch die Förderung des Projektes „Kreuzfahrtdestination Schleswig-Holstein“ und die durchgeführten Fachforen einen Startschuss für die Netzwerkbildung zwischen Marketingfachleuten und Anbietern gegeben.