SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/1645 18. Wahlperiode 2014-03-18 Kleine Anfrage des Abgeordneten Volker Dornquast (CDU) und Antwort der Landesregierung – Innenminister Schmalfelder Kurven Vorbemerkung: Die Landesregierung hat die Unfallstatik für das Jahr 2013 vorgelegt. Hierbei ist erfreulicherweise festzustellen, dass die Zahl der Unfalltoten auch in SchleswigHolstein gesunken ist. Bei den Motorradunfällen stieg die Zahl mit Verletzten im Vergleich zum Vorjahr an, während auch hier die Zahl der Getöteten sank. 1. Wie haben sich die Unfallzahlen mit Beteiligung von Motorradfahrern in den letzten 10 Jahren im Bereich der Schmalfelder Kurven (Straße zwischen Ortsausgang Kaltenkirchen und Ortseingang Schmalfeld) entwickelt? Antwort: Jahr VU gesamt davon beteiligte Kradfahrer Leichtverletzte davon Kradfahrer Schwerverletzte davon Kradfahrer tödlich Verletzte 2004 10 2 6 0 1 1 0 2005 13 6 14 1 2 0 0 2006 15 9 13 5 3 2 2 2007 11 5 4 2 2 2 0 2008 6 1 4 0 3 1 0 2009 13 2 9 0 3 2 0 2010 9 2 6 1 2 2 0 2011 12 4 9 3 3 2 0 2012 13 6 12 3 3 3 0 2013 13 9 9 4 1 1 0 Drucksache 18/1645 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 2. Wie viele tödlich Verunglückte gab es in dieser Zeit (bitte aufgelistet nach Jahren)? Antwort: Im Jahr 2006 verunglückten eine Kradfahrerin und ihre Sozia bei einem Verkehrsunfall tödlich. 3. Haben die sehr markanten Beschilderungen in diesem Bereich nach Ansicht der Regierung Auswirkungen auf die Sicherheit im Motorradverkehr gezeigt? Antwort: 2007 wurde in der Unfallkommission beschlossen, entlang der L 234 zwischen Kaltenkirchen und Schmalfeld große Stellschilder mit sog. Schockbildern aufzustellen. Weiterhin wurden auf Betreiben des ehemaligen Landrats des Kreises Segeberg zwei große weiße Holzkreuze im Bereich der Stelle errichtet, an der die beiden Kradfahrerinnen 2006 tödlich verunglückten. Möglicherweise haben diese Maßnahmen in den darauf folgenden Jahren eine präventive Wirkung entfaltet, da sich seitdem zumindest die Unfälle unter Beteiligung von Kradfahrern bis zum Jahr 2010 auf einem sehr geringen Niveau bewegten. Danach stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Kradbeteiligung wieder an, so dass es den Anschein hat, als sei ein Gewöhnungseffekt eingetreten. Dies ist jedoch lediglich eine Interpretation, der keinerlei wissenschaftliche Untersuchungen zugrunde liegen. Die Stadt Kaltenkirchen hat für ihren Zuständigkeitsbereich vor etwa 2 Monaten die Aufstellung des VZ 274 (60 km/h) mit dem ZZ 1006-36 (Unfallgefahr), sowie von weiteren Richtungstafeln in Kurven (VZ 625) angeordnet. Eine Umsetzung hat noch nicht stattgefunden. 4. Hält die Landesregierung bauliche Maßnahmen, z.B. durch Begradigung von Teilabschnitten für ein geeignetes Mittel, um die Zahl der durch diese Kurvensituation „angelockten“ Motorradfahrer, zu reduzieren? Antwort: Ursache der meisten Unfälle auf der Landesstraße L 284 sind die nicht angepassten Geschwindigkeiten, die u.a. auch auf Defizite (z.B. enge Radien, mangelnde Kurvenrelation, fehlende Kurvenverbreiterungen, zu geringe Querneigungen) in der Streckentrassierung zurückzuführen sind. Eine Kurvenbegradigung würde die Unfallgefahr allgemein mindern und die Attraktivität für Motorradfahrer voraussichtlich senken. Die erforderliche Begradigung der Strecke würde allerdings eine Neutrassierung mit Berücksichtigung aller planungsrelevanten Belange bedeuten und einen erheblichen Aufwand (Bauvorbereitung wie Baukosten) für das Land bedeuten. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit könnten verkehrsrechtliche Maßnahmen beitragen. Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/1645 3 5. Wer ist Baulastträger für diesen Straßenabschnitt? Antwort: Das Land Schleswig-Holstein.