1 SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/2188 18. Wahlperiode 29.08.2014 Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Patrick Breyer (PIRATEN) und Antwort der Landesregierung - Ministerpräsident Kostensparende Schriftarten Vorbemerkung des Abgeordneten: Studien zufolge könne die Verwendung bestimmter Schriftarten bis zu 30% der Druckkosten einsparen. 1. In welcher Höhe entstehen dem Land schätzungsweise Druckkosten pro Jahr? Falls sich die Druckkosten nur in Teilbereichen abschätzen lassen, wird um Angabe dieses Teils gebeten. Antwort: Die Beantwortung erfolgt anhand einzelner Beispiele und Erhebungen der Ressorts. Für die meisten Ressorts war eine detaillierte Erhebung und Aufschlüsselung in der Kürze der Zeit nicht möglich. Generelle Aussagen zum Druckvolumen können nicht getroffen werden . Die einzelnen Bereiche schwanken zwischen 10 Seiten DIN A4 pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter pro Woche und 200 Seiten DIN A4 pro Woche. Die in einzelnen Presseberichten genannte „industrieübliche“ Menge von 250 Seiten DIN A4 pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter pro Woche wird in der Landesverwaltung nur in wenigen Bereichen erreicht. Staatskanzlei: Es entstehen Druckkosten in Höhe von 26,8 TEUR pro Jahr. Enthalten sind die Kosten für Leasing, Wartung und Reparatur der Geräte sowie Tonerbeschaffung Drucksache 18/2188 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 MWAVT: Die Druckkosten im MWAVT incl. nachgeordneter Bereich beliefen sich in 2013 auf ca. 190.000,- €. Hierin enthalten sind auch die Mieten für die zentralen, großen Multifunktionsgeräte; in der Miete ist der Tonerverbrauch enthalten. Nicht mit eingerechnet sind die Kosten für das Papier . MBW: Kosten für Toner und Tinte für Arbeitsplatzdrucker (ohne Kopierer) im MBW: MBW 2012: 30.289,08 € MBW 2013: 32.699,06 € IQSH 2013: 7.914,03 € MBW 2014: 34.850,00 € (Hochrechnung von 8 auf 12 Monate) Anschaffungskosten für Drucker sind nicht berücksichtigt, da die Preise nicht von der Schriftart abhängig sind. Bei den Kopierern ist quantitativ keine Differenzierung zwischen Druckaufträgen und Kopiervorgängen möglich. Lt. Rahmenvertrag zwischen GMSH und Fa. RICOH spielt der Tonerverbrauch - und somit die Schriftart - für die Kostenbemessung keine Rolle. Das MBW zahlt einen jährlichen Festpreis an die GMSH, der Hardware, Support und Toner beinhaltet. MJKE: Dem MJKE entstehen jährliche Druckkosten von etwa 13.000,- EUR für Verbrauchsmaterialien an Arbeitsplatz- und Arbeitsgruppendruckern. Diese umfassen bis zu 50% Kosten für Farbtinte/-toner, die durch den Einsatz alternativer Schriftarten voraussichtlich nicht wesentlich gesenkt werden können. Nicht enthalten sind die Papierkosten. Weiterhin wurden die Kosten der Kopiergeräte (Etagendrucker) nicht einbezogen, da sich Druck- und Kopierkosten an diesen Geräten nicht voneinander trennen lassen. Für die Justizbehörden ist eine konkrete Aussage zu Druckkosten oder einer durchschnittlichen Anzahl gedruckter Seiten nicht möglich. Geht man davon aus, dass etwa 90% der Ausgaben aus der Finanzposition 51143 Druckkosten sind, ergeben sich für 2013 Gesamtausgaben (ohne Papier und ohne Kopiergeräte) von 255 TEUR. Umgerechnet auf 5.000 Drucker sind das durchschnittliche Druckkosten von 50 EUR pro Drucker. Im Zuge der durch das Gesetz zur Förderung des elektronischen Rechtsverkehrs forcierten Einführung der elektronischen Akte werden diese Kosten in den nächsten Jahren erwartungsgemäß rapide sinken. 2. Welche Schriftart(en) kommen bislang üblicherweise zum Einsatz? Antwort: Arial und Times New Roman. Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/2188 3 3. Wie steht die Landesregierung zu dem Vorschlag, auf die Verwendung druckerschwärzesparender Schriftarten hinzuwirken? Antwort: Die Landesregierung verwendet die für den jeweiligen Einsatzzweck am besten geeigneten Schriftarten. Fragen des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit werden neben Fragen der Ergonomie bei der Auswahl im Rahmen der Festlegung von Dokumentvorlagen bereits berücksichtigt . Das Druckvolumen reduziert sich überdies durch die Verwendung von elektronischer Vorgangsbearbeitung und der E-Akte.