SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/2419 18. Wahlperiode 2014-11-13 Kleine Anfrage der Abgeordneten Heike Franzen (CDU) und Antwort der Landesregierung - Ministerin für Schule und Berufsbildung Religionsunterricht in Schleswig-Holstein II 1. Wie haben sich die Schülerzahlen im Religionsunterricht innerhalb der vergan- genen fünf Jahre entwickelt (bitte für jede Schulart angeben)? Antwort: Die Schulstatistik erhebt mit Ausnahme in der Oberstufe bislang keine fächerspezifi- schen Daten1. Die Entwicklung der Schülerzahlen im Religionsunterricht der Oberstu- fe seit 2009/10 ist nachstehender Tabelle zu entnehmen. 1 Durch eine Erweiterung der Datenerhebung auf die Erhebung der Fächerdaten sollen bis 2020 zusätzliche Auswertungen ermöglicht werden. Drucksache 18/2419 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 2. Wie hat sich die Zahl der Religionslehrkräfte innerhalb der vergangenen fünf Jahre entwickelt (bitte für jede Schulart angeben)? Antwort: Die Entwicklung der Zahl der Lehrkräfte, die über eine Lehrbefähigung für das Fach evangelische oder katholische Religion verfügen, ist der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Die Zahlen weisen eine steigende Tendenz auf. evangelisch katholisch zusammen Oberstufe an Gemeinschaftsschulen 2) 44 0 44 Oberstufe an Gymnasien 8.404 336 8.740 Oberstufe an Gesamtschulen 1.202 50 1.252 zusammen 9.650 386 10.036 Oberstufe an Gemeinschaftsschulen 1.667 78 1.745 Oberstufe an Gymnasien 10.763 585 11.348 zusammen 12.430 663 13.093 Oberstufe an Gemeinschaftsschulen 2.066 0 2.066 Oberstufe an Gymnasien 11.578 632 12.210 zusammen 13.644 632 14.276 Oberstufe an Gemeinschaftsschulen 2.013 0 2.013 Oberstufe an Gymnasien 11.473 3) - 11.473 zusammen 13.486 - 13.486 Oberstufe an Gemeinschaftsschulen 2.210 23 2.233 Oberstufe an Gymnasien 4) 16.692 851 17.543 zusammen 18.902 874 19.776 1) Umwandlung der Gesamtschulen zu Gemeinschaftsschulen zum Schuljahr 2010/11. 2) Inselschule Fehmarn mit gymnasialer Oberstufe 3) Hier liegen im Jahr 2012/13 keine plausiblen Zahlen vor. 4) Zunahme durch Doppeljahrgang in der E-stufe 2012/13 2013/14 Schulart Entwicklung der Zahl der Schülerinnen und Schüler im Religionsunterrricht der Oberstufe an öffentlichen Gesamtschulen 1) , Gemeinschaftsschulen und Gymnasien - Schuljahre 2009/10 bis 2013/14 - 2009/10 2010/11 2011/12 Schuljahr Schülerzahl im Religionsunterricht Einführungs- und Qualifikationsphase 3 Entwicklung der Zahl der Lehrkräfte mit einer Lehrbefähigung für das Fach Religion 2009/10 bis 2013/14 2013/14 Schulart Religion evangelisch Religion katholisch Gesamt GS 977 100 1.077 Hauptschule (auslaufend) 4 4 Realschule (auslaufend) 23 1 24 RegS 134 7 141 FöZ 41 6 47 Gym 409 34 443 GemS 429 38 467 bbS 116 5 121 Gesamtergebnis 2.133 191 2.324 2012/13 Schulart Religion evangelisch Religion katholisch Gesamt GS 980 105 1.085 Hauptschule (auslaufend) 25 5 30 Realschule (auslaufend) 53 3 56 RegS 119 6 125 FöZ 40 6 46 Gym 404 30 434 GemS 387 19 406 bbS 113 4 117 Gesamtergebnis 2.121 178 2.299 2011/12 Schulart Religion evangelisch Religion katholisch Gesamt GS 961 110 1.071 Hauptschule (auslaufend) 69 9 78 Realschule (auslaufend) 99 4 103 RegS 86 6 92 FöZ 37 5 42 Gym 402 30 432 GemS 334 17 351 bbS 107 3 110 Gesamtergebnis 2.095 184 2.279 2010/11 Schulart Religion evangelisch Religion katholisch Gesamt GS 983 103 1.086 Hauptschule (auslaufend) 105 9 114 Realschule (auslaufend) 141 10 151 RegS 57 5 62 Drucksache 18/2419 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 4 FöZ 45 6 51 Gym 380 34 414 GemS 258 29 287 bbS 114 3 117 Gesamtergebnis 2.083 199 2.282 2009/10 Schulart Religion evangelisch Religion katholisch Gesamt GS 936 104 1.040 Hauptschule 152 15 167 Realschule 213 13 226 RegS 30 2 32 FöZ 44 5 49 Gym 403 30 433 IGS 78 1 79 GemS 87 8 95 bbS 109 2 111 Gesamtergebnis 2.052 180 2.232 3. Ist die Erteilung des Religionsunterrichts durch fachspezifische Lehrkräfte der- zeit gesichert? a) Wenn nein, warum nicht? b) Wenn nein, wie findet dann Religionsunterricht statt? c) Wenn nein, wird der Religionsunterricht durch fachfremde Lehrkräfte erteilt? d) Wenn nein, wie will die Landesregierung die Erteilung des Religionsunter- richts durch fachspezifische Lehrkräfte zukünftig sicherstellen? Antwort: Die Schulstatistik erfasst keine Daten zum Fächereinsatz der Lehrkräfte. Unabhängig davon muss beim Fach Religion berücksichtigt werden, dass die Möglichkeit der An- meldung zum Religionsunterricht bzw. der Abmeldung vom Religionsunterricht be- steht sowie die Möglichkeit, den Religionsunterricht klassenübergreifend und/oder jahrgangsübergreifend und/oder schulübergreifend zu erteilen. Es ist davon auszu- gehen, dass ein Teil des Religionsunterrichts auch fachfremd unterrichtet wird. 4. Wie hat sich die Zahl der Lehrkräfte innerhalb der vergangenen fünf Jahre ent- wickelt, die fachfremd Religionsunterricht erteilen? 5 Antwort: Die Schulstatistik erfasst keine Daten zum Fächereinsatz der Lehrkräfte. 5. Wie wird gewährleistet, dass die fachfremd unterrichtenden Religionslehrkräfte fachspezifische Kompetenzen erlangen? Gibt es für fachfremd unterrichtende Religionslehrkräfte verpflichtende Fort- und Weiterbildungen? Antwort: Über das Fortbildungsangebot des IQSH und des Pädagogisch-Theologischen Insti- tuts (PTI) hinaus werden für Lehrkräfte der Primarstufe und der Sekundarstufe I Wei- terbildungsmaßnahmen für das Fach Evangelische Religion durch das PTI in Koope- ration mit dem IQSH angeboten. Die Weiterbildungsmaßnahmen erstrecken sich auf zwei Schuljahre und haben den Erwerb grundlegender Kompetenzen für die Ertei- lung des Evangelischen Religionsunterrichts in der Grundschule bzw. in der Sekun- darstufe I zum Ziel. 6. Wie viele Lehramtsstudierende studieren derzeit das Fach Religion und wie hat sich deren Anzahl innerhalb der vergangenen fünf Jahre entwickelt (bitte für je- de Laufbahn angeben)? Antwort: Die Zahl der Lehramtsstudierenden im Fach Religion weist eine steigende Tendenz auf. In den Jahren 2009 bis 2013 hat sich die Anzahl der Belegungen der Studienfä- cher Evangelische und Katholische Religionslehre bezogen auf die Lehramtsab- schlussarten wie folgt entwickelt: Studienfach Angestrebte Abschlussart 2009 2010 2011 2012 2013 12-053 Evangelische Theologie, - Religionslehre 465 473 519 568 577 11-01 Mehr-Fächer-Bachelor mit Lehramtsoption 81* 11-18 Diplom Handelslehrer 3 3 2 1 1 11-20 LA Grund- und Hauptschulen 3 1 11-23 LA Realschulen 90 58 12 4 2 11-25 LA Gymnasien 84 69 48 27 19 11-26 LA Sonderschulen/Förderschulen 1 1 11-27 LA Berufliche Schulen 2 1 1 11-38 LA Bachelor Gymnasien 73 110 138 144 152 Drucksache 18/2419 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 6 Studienfach Angestrebte Abschlussart 2009 2010 2011 2012 2013 11-49 LA Master Grundschulen 38 11-58 LA Master Realschulen 14 13 18 19 7 11-61 LA Master Mittelstufe/Sekundarstufe I 19 11-64 LA Master Gymnasien 2 14 28 46 11-65 LA Master Sonderschulen/Förderschulen 7 7 8 5 10 11-78 Master Handelslehrer 1 11-82 Bachelor an Universitäten 160* 179* 246* 285* 189* 11-93 Bachelor Handelslehrer 1 2 2 2 2 11-99 LA Master Grund- und Hauptschulen 27 27 30 53 10 12-086 Katholische Theologie, - Religionslehre 41 51 47 52 43 11-01 Mehr-Fächer-Bachelor mit Lehramtsoption 8 11-58 LA Master Realschulen 5 1 3 4 2 11-61 LA Master Mittelstufe/Sekundarstufe I 2 11-65 LA Master Sonderschulen/Förderschulen 2 2 11-82 Bachelor an Universitäten 28* 43* 43* 39* 24* 11-99 LA Master Grund- und Hauptschulen 6 7 1 9 5 Gesamtergebnis 506 524 566 620 620 * Aufgrund der Polyvalenz des Studiengangs „Vermittlungswissenschaften“ (erfasst als an- gestrebte Abschlussart: „Bachelor an Universitäten“) bzw. „Bildungswissenschaften“ (er- fasst als angestrebte Abschlussart: „Mehr-Fächer-Bachelor mit Lehramtsoption“) sind die ausgewiesenen Studierenden nicht zweifelsfrei dem Lehramt zuzuordnen. Erst durch den Eintritt in die Masterphase werden diese eindeutig als Lehramtsstudierende erfasst. 7. An welchen Schulen bestehen keine hinreichend große Lerngruppen, um kon- fessionell gebundenen Religionsunterricht anzubieten (bitte die Klassenstufe und Schulart angeben)? Antwort: Vgl. dazu die Antwort zu den Fragen 1 und 3.