SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/2774 18. Wahlperiode 15-03-13 Kleine Anfrage der Abgeordneten Johannes Callsen (CDU) und Hartmut Hamerich (CDU) und Antwort der Landesregierung – Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie Stärkung des Bustourismus in Schleswig-Holstein 1. Welchen Stellenwert hat der Bustourismus aus Sicht der Landesregierung für Schleswig-Holstein? Antwort: Der Bustourismus hat derzeit keinen herausragenden Stellenwert. So nutzten in 2014 nur rd. 4,5 % der Gäste den Bus als Hauptanreisemittel nach SchleswigHolstein (Quelle: GfK/IMT Destination Monitor Schleswig-Holstein; vgl. Tabelle). Verkehrsmittel, Basis: Urlaubsreisen der Deutschen ab 1 Übernachtung (ab 50 km), Angaben in %; Schleswig-Holstein (SH) und Deutschland (D) 2012 2013 2014 SH D SH D SH D PKW 83,0 75,0 80,0 75,0 78,0 74,0 Bahn 8,0 11,0 10,0 11,0 10,0 11,0 Bus 2,9 6,8 3,0 6,3 4,5 6,7 Flugzeug 2,0 2,0 1,0 3,0 2,0 3,0 Wohnmobil/Wohnwagen 2,0 4,0 4,0 4,0 4,0 4,0 sonstige Verkehrsmittel 2,0 2,0 2,0 1,0 2,0 2,0 Fragestellung lt. Fragebogen: „Welches Verkehrsmittel wurde als Hauptverkehrsmittel für die Anreise zum Reiseziel genutzt ? Als Hauptverkehrsmittel verstehen wir das Verkehrsmittel, mit dem die längste Strecke zurückgelegt wurde.“ Drucksache 18/2774 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 2. Welchen Beitrag leistet der Bustourismus zur Wirtschaft und Wertschöpfung in Schleswig-Holstein unter folgenden Aspekten: a) Anzahl der Unternehmen, die Bustourismus anbieten und durchführen? Antwort: Laut Angabe der für den Gelegenheitsverkehr (Mietomnibusverkehr, Ausflugsfahrten und Ferienzielreisen) zuständigen Genehmigungsbehörden sind derzeit 157 Unternehmen in Schleswig-Holstein konzessioniert. b) Anzahl der Busse? Antwort: Laut Auskunft der Genehmigungsbehörden sind für den Gelegenheitsverkehr rund 1100 Busse konzessioniert. c) Anzahl der direkten und indirekten Arbeitsplätze? d) Marktvolumen des Bustourismus? e) Umsätze des touristischen Busverkehrs in Schleswig-Holstein und dessen Anteil am Gesamtumsatz in Deutschland? Antwort c) bis e): Erkenntnisse hierzu liegen nicht vor. 3. Wie unterstützt die Landesregierung die Stärkung des Bustourismus in Schleswig -Holstein? Antwort: Eine direkte Unterstützung gibt es derzeit nicht. Im Rahmen der neuen EUFörderperiode ist in Verbindung mit der Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2025 aber die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU u.a. durch Förderung zur Erschließung von Auslandsmärkten vorgesehen. Darüber hinaus werden im Rahmen der betrieblichen Förderung von Beherbergungsbetrieben auch insbesondere kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt, ihr Angebot zu erweitern, um u.a. die Möglichkeit zu haben, verstärkt Gruppenreisende aufzunehmen . 4. Auf welche Weise unterstützt die Landesregierung die Präsentation Schleswig- Holsteiner Busunternehmer auf der Fachmesse RDA-Workshop im Juli 2015 in Köln? Antwort: Eine Präsentation Schleswig-Holsteinischer Busunternehmen wird anlässlich der RDA Fachmesse 2015 nicht unterstützt. 5. Wie präsentieren sich die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein oder einzelne Tourismus-Verbände beim RDA-Workshop im Jahr 2015 und wie unterstützt die Landesregierung die Präsentation auf dieser Leitmesse für Gruppenreisen? Antwort: 3 Die Tourismusagentur Schleswig-Holstein (TASH) ist auf der RDA nicht vertreten . 6. Welche strukturschwachen Regionen im ländlichen Bereich profitieren nach Kenntnis der Landesregierung vom Bustourismus? Antwort: Erkenntnisse dazu liegen der Landesregierung nicht vor. In Bezug auf Gruppenreisen auf der Basis der Gästebefragung Schleswig-Holstein 2013 gab es die Hinweise, dass es bezüglich Busreisen kleinräumliche Unterschiede (höhere Bedeutung in Städten) und sektorale Unterschiede (höhere Bedeutung in der Hotellerie) gibt. 7. Wie schätzt die Landesregierung die Potentiale des Bustourismus in Schleswig- Holstein ein? Antwort: Die Potenziale sind ausbaufähig, insbesondere im Zusammenhang mit dem sich entwickelnden Markt der Fernbusse und dem wachsenden IncomingTourismus aus dem für Schleswig-Holstein interessanten A-Markt, Dänemark. Die Entwicklung in diesen Bereichen wird weiter beobachtet.