SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/3567 18. Wahlperiode 20.11.2015 Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Heiner Garg (FDP) und Antwort der Landesregierung - Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung Nachfrage – Methodenschatz für Grundschulen „Echte Vielfalt unter dem Regenbogen“ Vorbemerkung des Fragestellers: Ministerin Alheit erklärte in der Sozialausschusssitzung vom 11. Juni 2015, dass der Methodenschatz für Grundschulen „Echte Vielfalt unter dem Regenbogen“ überarbeitet und die überarbeitete Fassung vom Bildungsministerium und dem IQSH begutachtet werde. Am 05. Oktober 2015 teilt das Sozialministerium mit, dass der Methodenschatz nach Einschätzung des Bildungsministeriums nicht für Schulen geeignet und die Einführung gestoppt sei. 1. Welche Gründe führt das Bildungsministerium dafür an, dass der Methodenschatz nicht für Schulen geeignet ist? Inwiefern entspricht es nicht dem aktuellen Stand der Grundschulpädagogik? Antwort: Nach eingehender und kritischer Prüfung der Materialien sind die Fachreferentinnen im IQSH zu dem Ergebnis gekommen, dass die vorliegenden Materialien weder dem aktuellen Stand einer Grundschulpädagogik und -didaktik noch speziell den fachspezifischen Anliegen und Standards im Heimat-, Welt- und Sachunterricht (HWS) entsprechen , und dass sie insbesondere die entwicklungspsychologische Situation von Kindern im Grundschulalter zu wenig berücksichtigen. Im Grundschulbereich werden entsprechende Themen zur Einzigartigkeit des Individuums und zur Auseinanderset- Drucksache 18/3567 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 zung mit dem anderen Geschlecht üblicherweise im Lernfeld „Familie und ich“ des HWS bearbeitet. Ausgangspunkt ist die Lebenswelt der Kinder. Die Fragen der Kinder werden im Unterricht thematisiert und vertieft. Das Thema der vielfältigen Familienformen wird im Unterricht nicht negiert, sondern wird dem Alter der Kinder entsprechend didaktisch aufbereitet. 2. Wie ist das Vergabeverfahren verlaufen? Warum wurde der Auftrag von der Landesregierung nicht direkt, sondern über den Lesben- und Schwulenverband Schleswig -Holstein vergeben? Antwort: Der Auftrag wurde nicht direkt vergeben, weil das MSGWG durch den Landtagsbeschluss 18/1459 explizit aufgefordert wurde, gemeinsam mit dem LSVD einen Aktionsplan gegen Homophobie zu erarbeiten. Nach Durchführung eines Vergabeverfahrens wurde der LSVD mit der Erstellung von Unterrichtsmaterialien an Grundschulen in Zusammenarbeit mit dem PETZE Institut für Gewaltprävention beauftragt. 3. Hat die Landesregierung vertraglich Ziele bei der Auftragsvergabe formuliert? Wenn nein, warum nicht? Antwort: Ja. 4. Plant die Landesregierung neben den bereits verausgabten 20 T€ weitere Mittel für die Erstellung eines Methodenschatzes aufzuwenden? Antwort: Nein. 5. In welcher Art und Weise sollen die vorliegenden Materialien in die Neufassung der Fachanforderungen des Heimat- und Sachunterrichts der Grundschulen miteinfließen ? Antwort: Die Fachanforderungen für den Heimat-, Welt- und Sachunterricht der Grundschulen werden derzeit überarbeitet. Dabei wird das Thema der vielfältigen Familienformen einbezogen werden.