SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/3783 18. Wahlperiode 2016-02-10 Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Patrick Breyer (PIRATEN) und Antwort der Landesregierung – Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Auswirkungen auf die Seehundstation bei Schließung des Landeshafens Friedrichskoog 1. Wie viel hat die Herstellung der Wasserver- und -entsorgung für die Seehundstation gekostet? Wer ist dafür aufgekommen? Wurden diese Kosten in dem Kostenvergleich der Landesregierung zur Schließung des Landeshafens Friedrichskoog berücksichtigt? Die Landesregierung hat den durch die Hafenschließung notwendigen Umbau der Salzwasserver- und entsorgung zum Anlass genommen, mit dem Betreiber der Seehundstation ein zukunftsicheres Konzept für den Betrieb der Station am Standort in Friedrichskoog zu entwickeln. Daher gehen die im Zusammenhang mit der Umstellung der Salzwasserversorgung durchgeführten Maßnahmen deutlich über eine bloße Umstellung der Salzwasserzufuhr hinaus. Sie beinhalten auch Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung und Anlagenoptimierung sowie die Berücksichtigung geplanter Attraktivierungsmaßnahmen mit dem Ziel einer langfristig gesicherten Zukunftsperspektive der Seehundstation am Standort in Friedrichskoog und einer unabhängigen Versorgung der Station mit Salzwasser, die weder auf einen Weiterbetrieb des Hafens angewiesen noch von der Entwicklung der Wattgebiete und des Hafenpriels mit einer zunehmenden Verschlickung /Versandung abhängig ist. Die Kosten in Höhe von rd. 1,9 Mio. € werden vom Land getragen und dienen neben der langfristigen Versorgungssicherheit mit Salzwasser und der Anlagenoptimierung insbesondere auch als Grundlage für Drucksache 18/3783 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 eine weitere Entwicklung der Station am Standort in Friedrichskoog. Die Seehundstation kann nun unabhängig von der Entwicklung des Hafens auch längerfristige Investitionen tätigen. Die Umbaukosten entziehen sich daher einem Kostenvergleich zur Schließung des Hafens. Im Kostenvergleich der Landesregierung ist die Salzwasserver- und -entsorgung der Seehundstation grundsätzlich enthalten . 2. Was kostet die neue Wasserver- und -entsorgung der Seehundstation laufend pro Jahr? Wer bezahlt diese Mehrkosten? Wurde dies im Kostenvergleich berücksichtigt ? Aufgrund der gemäß Frage 1 dargestellten Sachverhalte erfolgte eine auf einen langfristigen Betrieb ausgerichtete Veränderung der Wasserver- und -entsorgung sowie insbesondere auch der Wasseraufbereitung, die über die sich aus der Hafenschließung ergebenden Erfordernisse deutlich hinausgeht. Genau wie die Umbaukosten entziehen sich auch die Betriebskosten einem Kostenvergleich zur Schließung des Hafens (siehe Antwort zu Frage 1). Die Betriebskosten werden auch zukünftig vollständig von der Seehundstation getragen . Beim Umbau der Wasserver- und -entsorgung der Seehundstation ist bewusst auf den Einbau von energieeffizienten Anlagen geachtet worden. Im Zusammenhang mit der Umstellung der Salzwasserversorgung wird ein Energieversorgungskonzept für die gesamte Seehundstation erstellt, in dem auch zukünftige Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Station berücksichtigt werden. So ist z.B. der Bau einer Photovoltaikanlage vorgesehen. Beim Umbau der Anlage wurden weiter in Abstimmung mit der Seehundstation betriebliche Optimierungen vorgenommen. Insgesamt wurde der Umbau der Anlage so konzipiert, dass der Seehundstation keine höheren Energie- und Betriebskosten entstehen sollen. 3. Wie wird die Wasserentsorgung der Seehundstation sichergestellt, wenn der Hafenpriel in einigen Jahren versandet ist? Das Rücklaufwasser der Seehundstation wird über Pumpen außendeichs in den ehemaligen Hafenpriel eingeleitet. Die Entwässerung des Dieksander Kooges, des Altfelder Kooges und des Friedrichskooges wird weiterhin ebenfalls über den ehemaligen Hafenpriel erfolgen, so dass hier eine Rinne erhalten bleiben wird, über die dann auch das Rücklaufwasser mit in die Nordsee abgeführt werden kann.