SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/426 18. Wahlperiode 2013-01-16 Kleine Anfrage des Abgeordneten Sven Krumbeck (PIRATEN) und Antwort der Landesregierung - Ministerin für Bildung und Wissenschaft Optimierung der G8-Zweige an Gymnasien 1. Sind der Landesregierung Tendenzen in anderen Bundesländern bekannt, zum G9-Modell zurückzukehren oder sowohl G8- als auch G9-Zweige nebeneinan- der zuzulassen? Wenn ja, welche Auswirkungen kann das auf Schleswig- Holstein haben? Antwort: Nach Kenntnis der Landesregierung haben Baden-Württemberg und Nordrhein- Westfalen G9-Modellzüge eingeführt. Hessen hat die Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9 zum nächsten Schuljahr beschlossen. Rheinland-Pfalz hält grundsätzlich am neunjährigen Bildungsgang an Gymnasien fest, lässt jedoch auf Antrag den achtjäh- rigen Bildungsgang zu. Die Landesregierung wird sich an den Aussagen des Koalitionsvertrags orientieren; dort heißt es: „Die Gymnasien werden künftig generell in acht Jahren zum Abitur füh- ren… Die bereits genehmigten G9-Gymnasien erhalten Bestandsschutz, neue G9- Gymnasien werden nicht genehmigt.“ 2. Plant die Landesregierung konkrete Maßnahmen, um den G8-Zweig an Schu- len zu optimieren? Wenn ja, welche sind das und in welchem Zeitraum sollen diese umgesetzt werden? Antwort: Folgende Maßnahmen wurden bereits ergriffen: Fortbildungen zur Unterstützung der Schulen bei der Umstellung auf den Ganztags- betrieb und Anpassung der schulinternen Fachcurricula (hierzu auch Erarbeitung von Handreichungen) sowie die Erarbeitung von Fachanforderungen für die Sekundarstu- fe I an Gymnasien für die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch zur Entlas- tung und Konsolidierung des achtjährigen Bildungsgangs und zur Wahrung der Ein- heitlichkeit des gymnasialen Bildungsgangs bei Parallelität von G8 und G9. Als weitere Konsolidierungs- und Entlastungsmaßnahmen wurden Intensivierungs- stunden eingeführt, die Kontingentstundentafel flexibilisiert und die Zahl der Klassen- arbeiten reduziert. Darüber hinaus wurden Empfehlungen zur funktionalen Rhythmisierung von Unter- richt und Reduzierung von Hausaufgaben ausgesprochen. An der Umsetzung, Ver- stetigung und Optimierung dieser Maßnahmen wird derzeit auf allen Ebenen intensiv gearbeitet. Weitere Maßnahmen sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht geplant. 3. Wird die Landesregierung eine Entstofflichung bzw. Anpassung der Lehrpläne an die Erfordernisse an G8 durchführen? Wenn ja, in welchem Zeitraum soll das passieren? Antwort: Die Anpassung der schulinternen Fachcurricula läuft seit 2008, unterstützt durch Fort- bildungen des IQSH und zahlreiche Handreichungen, u.a. die durch das MBW her- ausgegebenen Fachanforderungen für die Kernfächer (s.o.). Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, wird aber auf allen Ebenen intensiv weiter vorangetrieben. 4. Denkt die Landesregierung daran, Instrument wie ein „Intensivierungsjahr“ an G8-Schulen zu ermöglichen? Wenn ja, wie kann das in der Praxis aussehen? Antwort: Derzeit gibt es hierzu keine Überlegungen.