SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/4524 18. Wahlperiode 2016-08-15 Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Ekkehard Klug (FDP) und Antwort der Landesregierung – Minister für Inneres und Bundesangelegenheiten Kriminalitätsentwicklung im ersten Halbjahr 2016 Vorbemerkung der Landesregierung: Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) wird jährlich erstellt und durch die Landesregierung veröffentlicht. Eine unterjährige Betrachtung lässt keine belastbaren Schlussfolgerungen zu und wird aus diesem Grunde üblicherweise nicht durchgeführt. Belastbare Schlussfolgerungen lassen sich nur durch Analysen vollständiger ganzjähriger Berichtszeiträume tätigen. Eine unterjährige Berechnung von Häufigkeitszahlen ist nicht möglich, da sich die Häufigkeitszahl auf die Kriminalitätsbelastung eines Berichtsjahres bezieht. Die Hochrechnung eines unterjährigen Wertes wäre fachlich falsch. Die Erstellung einer Prognose für die noch fehlenden Monate ist seriös nicht möglich. Wenn sich im Rest des Jahres das Verhältnis von bekannt gewordenen zu aufgeklärten Fällen ändert, oder im Zuge komplexer Ermittlungsverfahren zum jetzigen Zeitpunkt nicht aufgeklärte Fälle in die PKS 2015 eingeflossen sind, aber diese Fälle später aufgeklärt werden, ändert sich die Aufklärungsquote. Eine innerhalb des gesamten Berichtszeitraumes zu einem willkürlichen Zeitpunkt errechnete Aufklärungsquote lässt keine Prognose auf die für den gesamten Berichtszeitraum zu erwartende Aufklärungsquote zu. Bei der PKS handelt es sich um eine Ausgangsstatistik. Die von der Polizei ermittelten Straftaten werden erst nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen bei Vorgangsabgabe an die Staatsanwaltschaft erfasst. Die Fallerfassung in der PKS 2016 lässt folglich keinerlei Rückschluss auf eine Tatbegehung im Jahr 2016 zu. Das Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten weist daher ausdrücklich darauf Drucksache 18/4524 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 hin, dass sich aus den nachstehenden PKS-Zahlen keine Aussagen über die tatsächliche Kriminalitätsentwicklung im 1. Halbjahr 2016 ableiten lassen. Wie haben sich die Zahl der registrierten Fälle, die Häufigkeitszahl (Zahl der polizeilich registrierten Straftaten je 100.000 Einwohner) und die Aufklärungsquote landesweit und in den Kreisen und kreisfreien Städten im ersten Halbjahr 2016 bei a) den Straftaten insgesamt b) Wohnungseinbruchdiebstahl c) Gewaltkriminalität d) Straßenkriminalität entwickelt? Antwort: a) Gesamtkriminalität 1. Halbjahr 2016 Gesamtkriminalität Fälle AQ Kreis Kiel 12.761 50,2 Lübeck 13.130 57,9 Flensburg 5.141 55,3 Neumünster 7.291 72,7 Pinneberg 9.422 47,1 Rendsburg- Eckernförde 6.868 53,4 Segeberg 7.646 46,8 Stormarn 6.427 42,5 Ostholstein 6.787 54,6 Schleswig-Flensburg 5.905 67,5 Hzgt. Lauenburg 5.115 49,0 Nordfriesland 5.142 53,4 Dithmarschen 3.835 54,3 Steinburg 3.549 53,9 Plön 2.950 49,4 Schleswig-Holstein 101.969 53,9 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/4524 3 b) Wohnungseinbruchdiebstahl (WED) 1. Halbjahr 2016 Wohnungseinbruchdiebstahl Fälle AQ Kreis Kiel 388 16,8 Lübeck 345 10,7 Flensburg 134 20,1 Neumünster 175 9,1 Pinneberg 633 4,1 Rendsburg- Eckernförde 466 17,2 Segeberg 515 5,2 Stormarn 501 5,4 Ostholstein 316 8,5 Schleswig-Flensburg 298 16,8 Hzgt. Lauenburg 357 7,8 Nordfriesland 286 10,1 Dithmarschen 203 10,8 Steinburg 161 12,4 Plön 259 10,0 Schleswig-Holstein 5.037 10,1 c) Gewaltkriminalität 1. Halbjahr 2016 Gewaltkriminalität Fälle AQ Kreis Kiel 506 69,0 Lübeck 498 78,5 Flensburg 216 71,3 Neumünster 165 71,5 Pinneberg 217 77,9 Rendsburg- Eckernförde 209 78,9 Segeberg 202 79,2 Stormarn 147 72,8 Ostholstein 141 76,6 Schleswig-Flensburg 107 85,0 Hzgt. Lauenburg 148 80,4 Nordfriesland 134 78,4 Dithmarschen 137 82,5 Steinburg 108 81,5 Plön 85 82,4 Schleswig-Holstein 3.020 76,4 Drucksache 18/4524 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 4 d) Straßenkriminalität 1. Halbjahr 2016 Straßenkriminalität Fälle AQ Kreis Kiel 3.747 12,1 Lübeck 2.906 15,5 Flensburg 1.319 18,3 Neumünster 946 17,5 Pinneberg 2.588 10,8 Rendsburg- Eckernförde 1.488 20,0 Segeberg 1.955 12,0 Stormarn 1.818 10,6 Ostholstein 1.365 16,7 Schleswig-Flensburg 836 21,3 Hzgt. Lauenburg 1.274 12,2 Nordfriesland 1.073 14,0 Dithmarschen 844 18,8 Steinburg 675 21,8 Plön 627 16,6 Schleswig-Holstein 23.461 14,7