SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/4649 18. Wahlperiode 2016-10-04 Kleine Anfrage der Abgeordneten Petra Nicolaisen (CDU) und Antwort der Landesregierung - Minister für Inneres und Bundesangelegenheiten Reaktionszeiten der Polizei im Kreis Schleswig-Flensburg Vorbemerkung: In der Drs. 18/ 4526 gibt die Landesregierung an, dass die durchschnittliche Dauer vom Einsatzeingang bei der Leitstelle bis zum Eintreffen des ersten Einsatzfahrzeugs / Einsatzmittels am Einsatzort im Zeitraum 01.05.2016 bis 31.07.2016 im Kreis Schleswig-Flensburg bei 14,2 Minuten lag. Vorbemerkung der Landesregierung: Die Erfassung der durchschnittlichen Reaktionszeiten vom Einsatzeingang bis zum Eintreffen am Einsatzort sind Mittelwerte aller Einsatzanlässe, die ein sofortiges polizeiliches Erscheinen am Ereignisort erfordern, wobei innerhalb der Einsatzanlässe durchaus zeitliche Prioritäten der Bearbeitung gesetzt werden, von der Sachbeschädigung bis zum Tötungsdelikt / inklusive der Dauer des Gesprächs mit dem Anrufer. Es handelt sich dabei nicht nur um Einsätze, die ihren Anlass allein in Anrufen beim Polizei-Notruf („110“) fanden, sondern um alle Einsatzanlässe ohne Differenzierung der Mitteilungsquelle (also Anrufe über die normalen Amtsleitungen, Ersuchen bzw. Einsatzweitergaben durch andere Länderpolizeien, Eigeneinsätze, usw.). Drucksache 18/4649 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 Dabei können diverse regionale sowie belastungs- und einsatzspezifische Faktoren (Einsatzdichten, besondere Lagen wie Unwetter, Glatteis, Veranstaltungen) durchaus signifikanten Einfluss auf die mathematisch gemittelten Reaktionszeiten haben. Daneben wirken sich verschiedene, nicht beeinflussbare Umstände auf die durchschnittliche Gesprächsdauer der Einsatz-Disponentinnen und -disponenten mit dem Anrufer aus, je nachdem wie aufgeregt die Menschen sind, wie kompliziert der Sachverhalt ist, wie schnell ein Einsatzort zu erfassen ist oder wie gut der Anrufer zu verstehen ist. Dagegen ist die durchschnittliche Reaktionszeit, die ein Funkstreifenwagen / Einsatzmittel nach Alarmierung durch die jeweilige Regionalleitstelle benötigt, um den Einsatzort zu erreichen, durch die Disponentinnen und Disponenten steuerbar. Allein hier kommt zum Tragen, wie schnell ein von der Leitstelle alarmiertes Fahrzeug den Einsatzort erreicht. Besondere Einsätze, z.B. schwere Verkehrsunfälle, erfahren eine höhere Priorisierung und durch die Verwendung von Sonder- und Wegerechten auch eine „ zeitliche Verkürzung“ des Anfahrtsweges. Die durchschnittliche Dauer von der Alarmierung eines Fahrzeuges / eines Einsatzmittels durch die Leitstelle bis zum Eintreffen am Einsatzort lag im Zeitraum 01.05.2016 bis 31.07.2016 bei 6,42 Minuten. 1. Wie viele Polizeidienststellen bestehen wo im Kreis Schleswig-Flensburg? Antwort: PABR Nord, Fachdienst Bundesautobahn Lürschauer Weg 1 24850 Schuby PABR Nord, Fachdienst Bezirk Friedrich-Ebert- Straße 8 24837 Schleswig Polizeistation Harrislee Geheimrat-Dr. Schädel-Str. 20 24955 Harrislee Polizeistation Handewitt Wiesharder Markt 23 24983 Handewitt Polizeistation Glücksburg Collenburger Straße 33 24960 Glücksburg Polizeistation Schafflund Tannenweg 1 24980 Schafflund Polizeistation Husby Flensburger Straße 40 24975 Husby Drucksache 18/4649 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 3 Polizeirevier Schleswig Friedrich-Ebert- Straße 8 24837 Schleswig Polizeistation Kropp Am Markt 10a 24848 Kropp Polizeistation Busdorf Schulstraße 1 24866 Busdorf Polizeistation Erfde Beekstraße 2 24803 Erfde Polizeistation Silberstedt Hauptstraße 41 24887 Silberstedt Polizeistation Böklund Toft 7 24860 Böklund Polizeirevier Kappeln Gerichtsstr. 1 24376 Kappeln Polizeistation Süderbrarup Bismarckstraße 27 24392 Süderbrarup Polizeistation Steinbergkirche Nordstraße 1 24972 Steinbergkirche Polizeistation Tarp Dorfstraße 22 24963 Tarp Polizeistation Mittelangeln Flensburger Straße 6 24986 Mittelangeln 2. Wie viele Einsatzfahrzeuge stehen jeweils an welchen Standorten zur Verfügung? Antwort: PABR Nord, Fachdienst Bundesautobahn 8 PABR Nord, Fachdienst Bezirk 7 Polizeistation Harrislee 2 Polizeistation Handewitt 2 Polizeistation Glücksburg 2 Polizeistation Schafflund 2 Polizeistation Husby 1 Drucksache 18/4649 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 4 Polizeirevier Schleswig 5 Polizeistation Kropp 2 Polizeistation Busdorf 1 Polizeistation Erfde 1 Polizeistation Silberstedt 2 Polizeistation Böklund 2 Polizeirevier Kappeln 3 Polizeistation Süderbrarup 2 Polizeistation Steinbergkirche 2 Polizeistation Tarp 3 Polizeistation Mittelangeln 2 Gesamt: 49 3. Wurden in den letzten 5 Jahren Polizeidienststellen im Kreis Schleswig- Flensburg geschlossen und wenn ja, welche? Antwort: Ja. Es handelt sich um die Polizeistationen Eggebek, Hürup, Langballig, Sörup, Rabel, Gelting und Medelby. 4. Plant die Landesregierung Maßnahmen zur Verkürzung der genannten Einsatzzeiten und wenn ja, welche? Antwort: Die Polizeidienstvorschrift (PDV) 350 SH Ziffer 4.1.1. sieht vor: „Die Polizei gewährleistet den durchgehenden Einsatz von Polizeikräften. Grundsätzlich ist ein schnellstmögliches Erreichen des Einsatzortes, bei hoher Dringlichkeit innerhalb von 10 Minuten, anzustreben.“ Das Präsenzkonzept der Polizeidirektionen Flensburg ist darauf ausgerichtet, dass dieses rund um die Uhr gewährleistet ist.