SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/4750 18. Wahlperiode 2016-10-26 Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Patrick Breyer (PIRATEN) und Antwort der Landesregierung - Minister für Inneres und Bundesangelegenheiten Kontrollen in Grenz- und "Gefahrengebieten" sowie an "gefährlichen Orten" (Nachfrage) 1. Sind seit Beantwortung der Anfrage Drucksache 18/4581 die damals in Vorbereitung befindlichen oder auch andere Anordnungen nach § 180 Abs. 3 S. 1 Nr. 1 i.V.m. S. 3 LVwG ergangen (bitte aufschlüsseln nach Gebiet, Grund/Anlass, Dienststelle, Zeitraum und ggf. Aktenzeichen des Amtsgerichts)? Antwort: Nein, das im Rahmen der Beantwortung als „in Vorbereitung“ beschriebene Gefahrengebiet der PD Bad Segeberg wurde bislang noch nicht eingerichtet. 2. Wie haben sich die Zahl der versuchten oder vollendeten Wohnungseinbruchsdelikte sowie deren Aufklärungsquote seit 2015 in den Bezirken der Polizeidirektionen Bad Segeberg, Ratzeburg, Lübeck und Itzehoe entwickelt (bitte aufschlüsseln nach Monat und Kreis)? Antwort: Die nachfolgend aufgeführten Zahlen bilden sich aus der Erfassung der Wohnungseinbruchsdelikte in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2016 Drucksache 18/4750 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 ab. Bei der Heranziehung von Daten auf Basis der PKS ist folgendes zu beachten: Die PKS wird jährlich erstellt und durch die Landesregierung veröffentlicht. Eine unterjährige Betrachtung lässt keine belastbaren Schlussfolgerungen zu und wird aus diesem Grunde üblicherweise nicht durchgeführt. Belastbare Schlussfolgerungen lassen sich nur durch Analysen vollständiger Berichtszeiträume tätigen. Werden dennoch unterjährige PKS-Zahlen veröffentlicht, wird besonders auf diese und weitere die Aussagekraft begrenzende Umstände hingewiesen (z.B. Drucksache 18/3454, Drucksache 18/4524). Ausdrücklich wird auf die Ausführungen im Umdruck 18/6655 verwiesen. Daten aus der PKS 2016: (Stand: 30.09.2016) Polizeidirektion Kreis bek. Fälle aufgeklärte Fälle Versuche Anteil % AQ Itzehoe Steinburg 210 37 90 42,9 17,6 Itzehoe Dithmarschen 249 36 108 43,4 14,5 Lübeck Ostholstein 384 34 194 50,5 8,9 Lübeck Lübeck 433 52 197 45,5 12,0 Ratzeburg Hzgt. Lauenburg 417 38 202 48,4 9,1 Ratzeburg Stormarn 615 36 279 45,4 5,9 Segeberg Segeberg 620 38 252 40,6 6,1 Segeberg Pinneberg 787 52 350 44,5 6,6 Vergleichsdaten aus der PKS 2015: (Stand: 30.09.2015) Polizeidirektion Kreis bek. Fälle aufgeklärte Fälle Versuche Anteil % AQ Itzehoe Steinburg 186 28 71 38,2 15,1 Itzehoe Dithmarschen 210 18 76 36,2 8,6 Lübeck Ostholstein 293 18 133 45,4 6,1 Lübeck Lübeck 480 52 197 41,0 10,8 Ratzeburg Hzgt. Lauenburg 401 43 174 43,4 10,7 Ratzeburg Stormarn 804 60 346 43,0 7,5 Segeberg Segeberg 579 48 222 38,3 8,3 Segeberg Pinneberg 688 49 285 41,4 7,1 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/4750 3 Daten aus der PKS 2015: Fälle Versuche Anteil Versuche AQ Fälle Versuche Anteil Versuche AQ Januar 86 39 45,3 7,0 127 50 39,4 7,9 Februar 113 32 28,3 8,0 41 10 24,4 12,2 März 100 31 31,0 4,0 101 46 45,5 4,0 April 59 22 37,3 8,5 99 33 33,3 8,1 Mai 40 19 47,5 10,0 82 41 50,0 3,7 Juni 46 17 37,0 13,0 53 16 30,2 18,9 Juli 54 25 46,3 11,1 63 32 50,8 7,9 August 32 16 50,0 9,4 64 32 50,0 3,1 September 49 21 42,9 10,2 58 25 43,1 3,4 Oktober 50 18 36,0 2,0 35 11 31,4 5,7 November 50 23 46,0 4,0 64 31 48,4 6,3 Dezember 153 54 35,3 3,3 180 91 50,6 12,8 Fälle Versuche Anteil Versuche AQ Fälle Versuche Anteil Versuche AQ Januar 170 67 39,4 3,5 55 26 47,3 9,1 Februar 166 59 35,5 4,2 52 28 53,8 9,6 März 113 39 34,5 8,8 52 15 28,8 3,8 April 70 37 52,9 7,1 60 21 35,0 5,0 Mai 63 31 49,2 12,7 33 7 21,2 9,1 Juni 50 17 34,0 16 44 27 61,4 4,5 Juli 47 25 53,2 8,5 39 22 56,4 5,1 August 65 40 61,5 10,8 46 18 39,1 32,6 September 60 31 51,7 8,3 20 10 50,0 30,0 Oktober 84 37 44,0 1,2 34 25 73,5 5,9 November 78 31 39,7 6,4 26 13 50,0 7,7 Dezember 315 100 31,7 4,1 146 52 35,6 13,0 Fälle Versuche Anteil Versuche AQ Fälle Versuche Anteil Versuche AQ Januar 49 26 53,1 18,4 72 31 43,1 2,8 Februar 91 32 35,2 7,7 39 13 33,3 2,6 März 74 24 32,4 9,5 38 22 57,9 2,6 April 41 13 31,7 2,4 21 9 42,9 4,8 Mai 27 12 44,4 7,4 27 13 48,1 11,1 Juni 55 23 41,8 14,5 14 7 50,0 21,4 Juli 37 20 54,1 13,5 22 10 45,5 4,5 August 64 26 40,6 10,9 23 9 39,1 17,4 September 42 21 50,0 14,3 37 19 51,4 5,4 Oktober 23 15 65,2 8,7 25 12 48,0 8,0 November 36 25 69,4 16,7 41 16 39,0 7,3 Dezember 72 32 44,4 6,9 89 39 43,8 3,4 Fälle Versuche Anteil Versuche AQ Fälle Versuche Anteil Versuche AQ Januar 9 4 44,4 33,3 23 3 13 4,3 Februar 19 9 47,4 5,3 30 11 37 3,3 März 22 9 40,9 22,7 32 8 25 6,3 April 23 10 43,5 0,0 30 10 33 0,0 Mai 24 13 54,2 4,2 14 9 64 7,1 Juni 26 3 11,5 50,0 19 8 42 15,8 Juli 24 10 41,7 4,2 14 10 71 7,1 August 22 5 22,7 4,5 12 5 42 8,3 September 17 8 47,1 17,6 36 12 33 22,2 Oktober 8 3 37,5 12,5 24 7 29 4,2 November 14 6 42,9 7,1 21 7 33 19,0 Dezember 70 30 42,9 10,0 16 7 44 12,5 Polizeidirektion Segeberg Polizeidirektion Itzehoe Polizeidirektion Lübeck Polizeidirektion Ratzeburg Berichtsmonat Lübeck Kreis Ostholstein Berichtsmonat Kreis Stormarn Hzgt. Lauenburg Kreis Segeberg Kreis Pinneberg Berichtsmonat Berichtsmonat Kreis Steinburg Kreis Dithmarschen Drucksache 18/4750 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 4 3. Eine Sprecherin der Polizeidirektion Bad Segeberg erklärte gegenüber dem Abendblatt, im vorigen Winterhalbjahr seien die Einbruchzahlen deutlich zurückgegangen, als innerhalb kürzerer Zeit mehrere Großkontrollen durchgeführt worden seien. a) Wann und wo sind seit 2015 Großkontrollen in "Gefahrengebieten" durchgeführt worden? Antwort: 26.01.2016, 14.00 – 21.00 Uhr, Revierbereich Rellingen 27.01.2016, 14.00 – 21.00 Uhr, Revierbereich Rellingen 24.02.2016, 14.00 – 21.00 Uhr, Revierbereich Rellingen 25.02.2016, 14.00 – 21.00 Uhr, Revierbereich Norderstedt 10.03.2016, 14.00 – 21.00 Uhr, Revierbereich Norderstedt 21.03.2016, 14.00 – 21.00 Uhr, Revierbereich Rellingen 23.03.2016, 14.00 – 21.00 Uhr, Revierbereich Kaltenkirchen b) Sind bei diesen Kontrollen Einbrecher angetroffen worden (bitte ausführen)? Antwort: Es wurden Personen angetroffen, gegen die in der Vergangenheit wegen der mutmaßlichen Begehung von Eigentumsdelikten ermittelt wurde. Ergänzend wird auf die Antworten zur Frage 2 in der Drucksache 18/3059 und zur Frage 2 in der Drucksache 18/4581 verwiesen. c) Teilt die Landesregierung die Einschätzung, dass Anhalte- und Sichtkontrollen nach § 180 Abs. 3 S. 1 Nr. 1 i.V.m. S. 3 LVwG zu einem deutlichen Rückgang der Einbruchszahlen geführt hätten? Antwort: Eine Einzelmaßnahme monokausal als unmittelbaren Erfolgsgaranten für die Reduzierung von Einbruchszahlen betrachten zu wollen, greift aus Sicht der Landesregierung zu kurz. Anhalte- und Sichtkontrollen nach § 180 Abs. 3 S. 1 Nr. 1 i.V.m. S. 3 LVwG sind ein wertvoller und effektiver Baustein aus dem Maßnahmenbündel der erfolgreichen Gesamtkonzeption zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchkriminalität. Ergänzend wird auf die Antwort zur Frage 4 in der Drucksache 18/3772 verwiesen. Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/4750 5 4. In wie vielen Fällen und mit welchem Erfolg hat die Landespolizei in den letzten Jahren Anhalte- und Sichtkontrollen nach § 180 Abs. 3 S. 1 Nr. 2 LVwG durchgeführt? Antwort: Eine statistische Erhebung der Anhalte- und Sichtkontrollen gem. § 180, III, S. 1 Nr. 2 LVwG findet nicht statt. Ergänzend wird auf die Antworten zur Frage 2 in der Drucksache 18/3059 und zur Frage 2 in der Drucksache 18/4581 verwiesen.