SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/5015 18. Wahlperiode 2017-01-17 Kleine Anfrage des Abgeordneten Oliver Kumbartzky (FDP) und Antwort der Landesregierung – Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Nutztierrisse durch den Wolf im Jahr 2016 1. Wie viele Nutztierrisse, bei denen der Wolf als Schadensverursacher geprüft worden ist, wurden in Schleswig-Holstein im Jahr 2016 gemeldet? Bitte nach Ort, Datum und Anzahl der getöteten bzw. später eingeschläferten und verletzten Tiere aufschlüsseln . Im Jahr 2016 wurden insgesamt 56 Fälle potentieller Wolfsübergriffe gemeldet. In 51 Fällen wurden dabei insgesamt 64 Tiere (Rind: 4, Schaf: 55; Gatterwild: 1; Hausgans 4) getötet. In 4 Fällen wurden insgesamt 10 Tiere (Schafe) verletzt, von denen wiederum 3 Tiere aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen euthanasiert werden mussten . In einem Fall wurden 2 Tiere (Schafe) als verschwunden gemeldet. Alle gemeldeten potenziellen Fälle wurden durch das schleswig-holsteinische Wolfsmanagement überprüft und untersucht (im Einzelnen siehe nachfolgende Tabelle ). Ort Datum Nutztier Anzahl [getötet] [verletzt] [verschwunden] davon euthanasiert Latendorf 07.01.2016 Schaf 1 Curau 17.01.2016 Schaf 1 Linau 19.01.2016 Schaf 1 Drucksache 18/5015 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 Bönebüttel 20.01.2016 Schaf 1 Erfde 25.01.2016 Schaf 1 Neuberend 04.02.2016 Schaf 1 Lindewitt 06.02.2016 Schaf 1 Neumünster 09.02.2016 Hausgans 4 Barsbek 10.02.2016 Schaf 2 Riepsdorf 22.02.2016 Schaf 3 Gammellund 03.03.2016 Schaf 1 Curau 07.03.2016 Schaf 1 Osterrade 20.03.2016 Schaf 1 St. Peter-Ording 20.03.2016 Schaf 1 1 Sepel 20.03.2016 Rind 1 Ostenfeld 21.03.2016 Schaf 1 Kollow 23.04.2016 Schaf 1 Flehde 25.04.2016 Schaf 1 Alberdorf 29.04.2016 Schaf 1 Lankau 08.05.2016 Schaf 2 Handewitt 09.05.2016 Rind 1 Wisch 10.05.2016 Schaf 1 Wisch 12.05.2016 Schaf 1 1 Westerhever 26.06.2016 Schaf 1 Mannhagen 02.07.2016 Schaf 1 Pahlkrug 06.07.2016 Schaf 1 Neustadt 07.07.2016 Schaf 1 Aukrug 20.07.2016 Schaf 2 Wees 03.08.2016 Schaf 3 Tümlauer Koog 06.08.2016 Schaf 2 Tümlauer Koog 07.08.2016 Schaf 1 Tümlauer Koog 08.08.2016 Schaf 1 Seeth-Ekholt 15.08.2016 Schaf 1 Satrup 15.08.2016 Schaf 2 Seeth-Ekholt 19.08.2016 Schaf 1 Klanxbüll 17.09.2016 Schaf 1 Louisenhof 27.09.2016 Rind 1 Friedrichstadt 06.10.2016 Schaf 1 Hattstedter Marsch 14.10.2016 Schaf 1 Rodenbek 14.10.2016 Rind 1 Hattstedt 15.10.2016 Schaf 1 Hollenbek- Neuenrade 17.10.2016 Rothirsch 1 Hattstedter Marsch 22.10.2016 Schaf 1 Arkebek 23.10.2016 Schaf 1 Hattstedter Marsch 03.11.2016 Schaf 1 Basthorst 04.11.2016 Schaf 3 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/5015 3 Hetlingen 06.11.2016 Schaf 1 Haby 11.11.2016 Schaf 3 1 Geschendorf 19.11.2016 Schaf 1 Kesdorf 21.11.2016 Schaf 1 Riesum Lindholm 28.11.2016 Schaf 1 Tinningstedt 28.11.2016 Schaf 1 Lehe 01.12.2016 Schaf 1 Rickling 07.12.2016 Schaf 5 Ladelund 23.12.2016 Schaf 1 Ladelund 29.12.2016 Schaf 1 2. Bei wie vielen Nutztierrissen wurde der Wolf als Schadensverursacher nachgewiesen ? Für 47 der 56 gemeldeten potentiellen Wolfsübergriffe im Jahre 2016 liegen bislang abschließende Prüfungsergebnisse vor; in 9 Fällen ist die Prüfung derzeit noch nicht abgeschlossen. In 3 Fällen (6 Prozent der abgeschlossenen Fälle) mit insgesamt 4 toten Schafen (4 Prozent der insgesamt betroffenen Tiere) konnten Wölfe als Verursacher der jeweiligen Vorfälle sicher nachgewiesen werden. Darüber hinaus konnten in weiteren 9 Fällen (19 Prozent der abgeschlossenen Fälle) Wölfe mit insgesamt 8 toten Schafen und einem toten Kalb (11 Prozent der insgesamt betroffenen Tiere) weder sicher als Verursacher des jeweiligen Ereignisses ausgeschlossen noch bestätigt werden. 3. Wie viele Anträge auf Entschädigungszahlungen wegen Nutztierrissen, bei denen der Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden von Nutztierhaltern im Jahr 2016 gestellt? In insgesamt 12 der abschließend geprüften Vorfälle des Jahres 2016 wäre grundsätzlich ein finanzieller Ausgleich der entstandenen Schäden möglich. Bislang wurden jedoch lediglich 3 Anträge auf Gewährung eines finanziellen Ausgleichs durch betroffene Tierhalter gestellt - und bewilligt. Darüber hinaus wurde ein weiterer Antrag durch einen betroffenen Nutztierhalter im Jahr 2016 gestellt, der sich auf einen Vorfall aus dem Jahr 2015 bezog. Drucksache 18/5015 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 4 4. In welcher Höhe wurden im Jahr 2016 vom Land Entschädigungen an Nutztierhalter gezahlt? Im Rahmen der oben genannten 4 Anträge wurden insgesamt 2.258,19 € zum Ausgleich entsprechender Schäden an Nutztierhalter gezahlt. 5. Wie viele Nutztierhalter sind im Jahr 2016 vom Land bei Herdenschutzmaßnahmen gefördert worden? In welcher Höhe wurde die Förderrichtlinie im Jahr 2016 in Anspruch genommen? Im Jahr 2016 wurden insgesamt 8 Nutztierhalter im Wolfsgebiet „Kreis Herzogtum Lauenburg“ im Rahmen präventiver Herdenschutzmaßnahmen mit einem Gesamtumfang von 53.921,77 € gefördert.