SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/5097 18. Wahlperiode 17-02-09 Kleine Anfrage des Abgeordneten Uli König (PIRATEN) und Antwort der Landesregierung – Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie Fahrtzeit im SPNV 1. In der Anfrage des Abgeordneten Thomas Rother(Drs. 15/2308) aus dem Jahr 2002 kündigt die damalige Landesregierung die Reisezeitverkürzung auf der Schienenverbindung Kiel-Lübeck von damals 73 Minuten auf unter eine Stunde an. Was haben die Landesregierung und der Nah.SH bisher unternommen um diese Reisezeitverkürzung umzusetzen? Antwort – siehe unten 2. Warum dauert die schnellste Schienenverbindung zwischen Kiel-Lübeck noch immer 68 Minuten und damit deutlich über eine Stunde? Wegen des Sachzusammenhangs werden Frage 1 und 2 gemeinsam beantwortet: Ein Reduzierung der Reisezeit zwischen Kiel und Lübeck bedingt infrastrukturelle Maßnahmen, die aus den Mitteln der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV), abgeschlossen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Eisenbahninfrastrukturunternehmen des Bundes (DB Netz AG, DB Station & Service AG, DB Energie GmbH) sowie der Deutschen Bahn AG nach dem Bundesschienenwegeausbaugesetz, finanziert werden sollen. Im Rahmen der ersten Drucksache 18/5097 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 LuFV mit einer Laufzeit von 2009 bis 2013 wurde der erste Bauabschnitt entwickelt und umgesetzt. Es entstanden vier neue Kreuzungsbahnhöfe in Kiel-Elmschenhagen und Plön. Der Streckenabschnitt Preetz-Ascheberg wurde ausgebaut. Dadurch wurden folgende Verbesserungen in einem Interimsfahrplan möglich: - zwei stündliche Verbindungen zwischen Kiel und Lübeck und - neuer Haltepunkt Kiel – Elmschenhagen. Mit einem 2. Bauabschnitt zwischen Kiel und Preetz sowie Ascheberg und Bad Malente-Gremsmühlen sollte die Beschleunigung auf unter eine Stunde Fahrzeit bis spätestens Ende 2018 erreicht werden. Erhebliche Kostensteigerungen bei der DB Netz AG und schwindende Unterstützung vor Ort für das ursprüngliche Projekt haben jetzt dazu geführt, dass eine deutliche reduzierte Ausbauvariante umgesetzt wird. Nach neuen Schätzungen der DB AG aus dem Jahr 2016 verdoppeln sich die Kosten dafür auf rd. 70,0 Mio. €. In dieser Höhe stehen Mittel aus der LuFV II von 2015 - 2019 nicht zur Verfügung. Eine ergänzende Finanzierung aus Landesmitteln ist ebenfalls nicht darstellbar. 3. Wann soll die Fahrzeitverkürzung auf unter einer Stunde Wirklichkeit werden und wird dieses Ziel im neuen Nahverkehrsplan verfolgt? Antwort auf Frage 3: Aus den Mitteln der LuFV II soll zunächst ein Alternativkonzept finanziert werden, das für Ende 2018 zwei relativ schnelle Verbindungen in einem angenäherten Halbstundentakt mit guten Anschlussmöglichkeiten zum Busverkehr in Preetz, Plön und Eutin und die Schaffung neuer Haltepunkte zwischen Kiel und Preetz vorsieht. Die Fahrzeitverkürzung auf unter eine Stunde ist kurz- bis mittelfristig nicht umsetzbar.