SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/5240 18. Wahlperiode 2017-03-08 Kleine Anfrage des Abgeordneten Oliver Kumbartzky (FDP) und Antwort der Landesregierung – Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Nutztierrisse durch den Wolf im Jahr 2016 - Nachfrage zur Drucksache 18/5015 1. Wie lauten die abschließenden Befunde zum Schadensverursacher in den 56 Fällen potentieller Wolfsangriffe 2016? Bitte diese den jeweiligen Fällen 1-56 zuordnen und nach Wolf, Wolf nicht ausgeschlossen, Hund, Fuchs sowie sonstige Ergebnisse aufschlüsseln. Nr. Datum tot verl. euth. verm. Wolf Wolf n.a. Hund Fuchs Kr. Sonst. ? 1 07.01.2016 Schaf 1 1 2 17.01.2016 Schaf 1 1 3 19.01.2016 Schaf 1 1 4 20.01.2016 Schaf 1 1 5 25.01.2016 Schaf 1 1 6 04.02.2016 Schaf 1 1 7 06.02.2016 Schaf 1 1 8 09.02.2016 Gans 4 4 9 10.02.2016 Schaf 2 2 10 22.02.2016 Schaf 3 3 11 03.03.2016 Schaf 1 1 12 07.03.2016 Schaf 1 1 13 20.03.2016 Rind 1 1 14 20.03.2016 Schaf 1 1 15 20.03.2016 Schaf 1 1 1 16 21.03.2016 Schaf 1 1 Drucksache 18/5240 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 17 23.04.2016 Schaf 1 1 18 25.04.2016 Schaf 1 1 19 29.04.2016 Schaf 1 1 20 08.05.2016 Schaf 2 2 21 09.05.2016 Rind 1 1 22 10.05.2016 Schaf 1 1 23 12.05.2016 Schaf 1 1 1 24 26.06.2016 Schaf 1 1 25 02.07.2016 Schaf 1 1 26 06.07.2016 Schaf 1 1 27 07.07.2016 Schaf 1 1 28 20.07.2016 Schaf 2 2 29 03.08.2016 Schaf 3 30 06.08.2016 Schaf 2 2 31 07.08.2016 Schaf 1 32 08.08.2016 Schaf 1 33 15.08.2016 Schaf 1 34 15.08.2016 Schaf 2 2 35 19.08.2016 Schaf 1 1 36 17.09.2016 Schaf 1 1 37 27.09.2016 Rind 1 1 38 06.10.2016 Schaf 1 39 14.10.2016 Rind 1 1 40 14.10.2016 Schaf 1 1 41 15.10.2016 Schaf 1 1 42 17.10.2016 Rothirsch 1 1 43 22.10.2016 Schaf 1 1 44 23.10.2016 Schaf 1 1 45 03.11.2016 Schaf 1 1 46 04.11.2016 Schaf 3 3 47 06.11.2016 Schaf 1 1 48 11.11.2016 Schaf 3 1 3 49 19.11.2016 Schaf 1 1 50 21.11.2016 Schaf 1 1 51 28.11.2016 Schaf 1 1 52 28.11.2016 Schaf 1 1 53 01.12.2016 Schaf 1 54 07.12.2016 Schaf 5 5 55 23.12.2016 Schaf 1 1 56 29.12.2016 Schaf 1 1 Abkürzungen: verl.: verletzt; euth.: euthanasiert; verm.: vermisst; Wolf n.a.: Wolf nicht auszuschließen; kr.: krank; Sonst.: Sonstige Gründe; ?: Todesursache ungeklärt; grau unterlegte Felder: es liegen noch nicht alle zur Beurteilung notwendigen Befunde vor. 2. Wie lauten die abschließenden Befunde zum Schadensverursacher bei den potentiellen Wolfsangriffen im Jahr 2015? Bitte nach Wolf, Wolf nicht ausgeschlossen, Hund, Fuchs sowie sonstige Ergebnisse aufschlüsseln. Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/5240 3 Nr. Datum tot verl. euth. verm. Wolf Wolf n.a. Hund Fuchs Kr. Sonst. ? 1 09.02.2015 Schaf 2 2 2 17.02.2015 Kaninchen 2 2 3 23.02.2015 Schaf 1 1 4 20.03.2015 Schaf 3 1 4 5 01.04.2015 Gans 1 1 6 13.04.2015 Schaf 1 1 1 7 14.04.2015 Schaf 52 6 58 8 16.04.2015 Schaf 1 1 9 18.04.2015 Schaf 5 6 3 11 10 19.04.2015 Rind 2 2 11 20.04.2015 Schaf 2 2 12 27.04.2015 Rind 1 1 13 07.05.2015 Schaf 1 1 14 08.05.2015 Rind 1 1 15 14.05.2015 Schaf 1 1 16 16.05.2015 Rind 1 1 17 18.05.2015 Schaf 1 1 18 26.05.2015 Schaf 1 1 19 03.06.2015 Schaf 1 1 20 08.06.2015 Schaf 2 2 21 14.06.2015 Schaf 1 1 22 16.06.2015 Gans 22 4 26 22 16.06.2015 Ente 2 2 22 16.06.2015 Huhn 1 1 23 23.06.2015 Schaf 1 1 24 23.06.2015 Schaf 1 1 25 26.06.2015 Schaf 1 1 2 26 08.07.2015 Schaf 1 1 27 25.07.2015 Rind 2 2 28 30.07.2015 Schaf 1 1 29 08.08.2015 Rind 1 1 30 15.08.2015 Schaf 1 1 31 15.08.2015 Schaf 1 1 32 31.08.2015 Schaf 1 1 33 10.09.2015 Schaf 1 1 34 21.09.2015 Rind 2 2 35 30.09.2015 Schaf 4 4 36 03.10.2015 Schaf 1 1 37 04.10.2015 Schaf 5 5 38 07.10.2015 Pferd 1 1 39 08.10.2015 Schaf 1 1 40 09.10.2015 Rind 1 1 41 12.10.2015 Schaf 1 1 42 16.10.2015 Schaf 2 1 1 3 43 18.10.2015 Pferd 2 2 44 23.10.2015 Rind 1 1 1 45 13.11.2015 Rind 1 1 46 15.11.2015 Schaf 1 1 Drucksache 18/5240 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 4 47 15.11.2015 Schaf 1 1 48 28.11.2015 Rind 1 1 49 05.12.2015 Schaf 1 1 50 18.12.2015 Schaf 1 1 1 51 19.12.2015 Schaf 1 1 52 22.12.2015 Schaf 1 1 53 31.12.2015 Schaf 1 1 Abkürzungen: siehe Tabelle zu Frage Nr. 1 3. Welche Institutionen haben die jeweiligen Befunde und Gutachten verfasst? a. Rissprotokolle/-gutachten: Wolfsmanagement Schleswig-Holstein –speziell als Rissgutachter geschulte Wolfsbetreuer b. Veterinär-Pathologische Untersuchungen: Landeslabor Schleswig-Holstein c. Genetische Gutachten: Senckenberg-Forschungsinstitut Frankfurt – Nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf d. Endbewertung: Dr. Norman Stier – zuständige erfahrene Person im Sinne des Wolfmonito- rings für Schleswig-Holstein – TU Dresden 4. Wie lang ist der durchschnittliche Bearbeitungszeitraum für die Befunde sowie Gutachten? Wie lange dauert es durchschnittlich bis der Tierhalter diese für seine Unterlagen erhält? Im Mittel der Jahre 2015 und 2016 lag die durchschnittliche Bearbeitungszeit bei 56 Tagen. Die betroffenen Tierhalter erhalten die Unterlagen unverzüglich nach Fertigstellung des letzten Gutachtens. 5. In wie vielen Fällen potentieller Wolfsübergriffe der Jahre 2015 und 2016 konnte der Wolf bzw. der Hund als Verursacher durch eine DNA-Analyse eindeutig nachgewiesen werden? 6. In wie vielen Fällen war der Verursacher nicht durch die DNA nachweisbar bzw. war die DNA-Probe nicht analysier- oder auswertbar? Welche der in Frage 1 und 2 erfragten Abschlussbefunde resultierten aus diesen Ergebnissen und inwiefern waren sie relevant für Entschädigungszahlungen für die betroffenen Tierhalter? Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode Drucksache 18/5240 5 Die Fragen 5 und 6 werden aufgrund des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet . In den Jahren 2015 und 2016 wurden bei insgesamt 70 Vorfällen DNA-Analysen durchgeführt. Dabei konnten in acht Fällen Wölfe und in 18 Fällen Hunde durch eine DNA-Analyse eindeutig als Verursacher von Übergriffen auf Nutztiere nachgewiesen werden. In einem weiteren Fall wurde ein Fuchs als Verursacher nachgewiesen. In 43 Fällen konnte der Verursacher anhand dieser Analysen nicht ermittelt werden. Zur Ermittlung der möglichen Verursacher entsprechender Übergriffe auf Nutztiere stehen verschiedene Methodenansätze zur Verfügung: Rissbild Veterinär-pathologische Untersuchungen Genetische Analysen Jede einzelne dieser Methodenansätze kann unter bestimmten Bedingungen zu einem eindeutigen Urteil führen. Die abschließende Beurteilung wird durch einen Wolfsexperten vorgenommen, der über langjährige Erfahrungen mit Wölfen in Mitteleuropa verfügen muss. Alle Befunde außer „Wolf“ und „Hund“ ergeben sich aus der Beurteilung der veterinär-pathologischen Untersuchungen sowie des Rissbildes beziehungsweise der Rissprotokolle. Da in Fällen, in denen ein Wolf anhand der vorliegenden Untersuchungen nicht sicher ausgeschlossen werden kann, in Schleswig-Holstein ebenfalls Billigkeitsleistungen gewährt werden, entstehen Tierhaltern, bei denen die DNA-Analysen keine Ergebnisse erbringen können, durch diese Regelung keine Nachteile. 7. In wie vielen und welchen Fällen potentieller Wolfsübergriffe der Jahre 2015 und 2016 konnte der Verursacher nur durch eine Rissdokumentation und -beurteilung nachgewiesen werden? Im Jahr 2015 standen bei den Fällen 7, 9, 10, 11, 15, 20, 22, 28, 31, 33, 35, 38 und 43 nur die durch die Rissgutachter erstellten Protokolle zur Verfügung. Im Jahr 2016 standen bei den Fällen 1, 11, 13, 14, 24, 30 und 36 nur die durch die Rissgutachter erstellten Protokolle zur Verfügung. Drucksache 18/5240 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 6 8. Was wird seitens des Landes getan, um bei Befund Hund die Interessen der Tierhalter zu wahren bzw. diesen die Möglichkeit der Beweissicherung und Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber Dritten zu ermöglichen? In diesen Fällen haften die jeweiligen Hundehalter. Betroffene Tierhalter haben die Möglichkeit, die entstandenen Schäden bei diesen einzufordern. In Fällen, in denen Hundehalter im Verdacht stehen, für entsprechende Vorfälle die Verantwortung zu tragen, können den zuständigen Ordnungsbehörden beziehungsweise der Polizei Rückstellproben durch das schleswig-holsteinische Wolfsmanagement zur Verfügung gestellt werden, die im Rahmen der Rissbegutachtungen gewonnen wurden.