SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/5440 18. Wahlperiode 26.05.2017 Kleine Anfrage der Abgeordneten Angelika Beer (PIRATEN) und Antwort der Landesregierung – Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten Veränderungen von Aktivitäten im rechtsextremistischen Bereich und Ausländerextremismus in Schleswig Holstein - Ausländerextremismus Vorbemerkung der Fragestellerin: Seit Vorlage des letzten Verfassungsschutzberichtes 2015 vom Mai 2016 http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/drucks/4100/drucksache-18-4160.pdf hat es Veränderungen im Umfeld rechtsextremistischer und religiös motiviertem Extremismus in Schleswig-Holstein gegeben. 1. Gibt es seit 2015 landesweit einen Anstieg derjenigen, die zu den "Grauen Wölfen" gezählt werden? Antwort: Die Zahl der Anhänger, die in Schleswig-Holstein zu der Ülkücü-Bewegung gerechnet werden, ist seit 2015 mit 400 geschätzten Personen konstant. 2. Gibt es regionale Schwerpunkte? Antwort: In Schleswig-Holstein zählen die Städte Kiel, Lübeck und Neumünster zu den Schwerpunkten der Ülkücü-Bewegung. 3. Sieht die Landesregierung eine Verbindung zwischen dem Agieren der "Grauen Wölfe" in Schleswig-Holstein und der innenpolitischen Entwicklung in der Türkei? Drucksache 18/5440 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 Antwort: Ja. Die Landesregierung Schleswig-Holstein sieht eine Verbindung zwischen der innenpolitischen Entwicklung in der Türkei und Ereignissen in Schleswig- Holstein. Seit den Parlamentswahlen im November 2015 in der Türkei sind Spannungen innerhalb der türkisch-stämmigen Bevölkerung und teilweise auch in Deutschland zwischen Türken und Kurden unübersehbar. Dabei vermischten sich extremistische und nicht-extremistische Gruppierungen in allen Lagern. Diese Polarisierung führte auch in Schleswig-Holstein zu in Teilen gewalttätigen Demonstrationen und Sachbeschädigungen. 4. Gibt es außer den "Grauen Wölfen" weitere Gruppierungen, die dem Ausländerextremismus zuzurechnen sind? Antwort: Ja. Der Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2015 (Drucksache 18/4160) enthält unter Abschnitt VIII Nr.3 eine Aufstellung weiterer Gruppierungen, die dem Ausländerextremismus zuzurechnen sind. 5. Gibt es Hinweise darauf, dass die sogenannten "türkischen Idealisten" versuchen , kommunale Integrationsarbeit zu unterwandern? Antwort: In Schleswig-Holstein konnten Erkenntnisse zur politischen Teilhabe von Anhängern der Ülkücü-Bewegung in demokratischen Parteien und Gremien festgestellt werden. Gemäß § 1 des Landesverfassungsschutzgesetzes wurden die zuständigen Stellen in Kenntnis gesetzt.