SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/637 18. Wahlperiode 2013-03-22 Kleine Anfrage des Abgeordneten Johannes Callsen (CDU) und Antwort der Landesregierung - Volkskunde-Museum Schleswig (Hesterberg) Die Schleswiger Nachrichten berichten in ihrer Ausgabe vom 05. März 2013 über gesundheitsschädliche Belastungen im "Körnerhaus" des Volkskunde-Museums in Schleswig (Hesterberg). Ich frage die Landesregierung: 1. Um welche gesundheitsgefährdende Stoffe und Materialien handelt es sich im Einzelnen? Im Körnerhaus weisen Dielenbretter und Holzbalken eine Schadstoffbelastung mit unterschiedlichen Insektiziden und Fungiziden auf, die auf mehrfache frühere Holzschutzmittel -Anwendungen sowohl von konstruktiven Bauteilen als auch von Exponaten schließen lassen. Im Haus C wurden im Unterboden unter dem Dielenboden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe festgestellt. 2. Liegt eine Gefährdung der Besucher des Volkskunde-Museums durch diese ge- sundheitsschädlichen Stoffe vor bzw. was wurde und wird unternommen, um eine Gefährdung der Besucher und Mitarbeiter auszuschließen? Neben Materialuntersuchungen wurden mehrfach Raumluftmessungen in den Räumen für eine gesundheitliche Gefährdungsabschätzung durchgeführt und diese toxi- Drucksache 18/637 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 18. Wahlperiode 2 kologisch durch das Landesamt für soziale Dienste Schleswig-Holstein (LAsD) bewertet . Im Ergebnis wird festgestellt, dass für Besucher und Mitarbeiter bei einem zeitlich beschränkten Aufenthalt, wie er für den Besuch des Museums, die museumspädagogischen Aktivitäten oder die Tätigkeiten der Mitarbeiter typisch und üblich ist, in beiden Gebäuden keine Gesundheitsrisiken bestehen. Die letzten RaumluftMessungen erfolgten am 26.2.2013 und haben die bestehende toxikologische Bewertung bestätigt. 3. Hält die Landesregierung eine Sanierung des Gebäudes für erforderlich und wel- che Maßnahmen plant die Landesregierung konkret und mit welchem Zeitplan? Vor einer Nutzungsänderung sollte die Raumluftbelastung durch eine geeignete Schadstoffsanierung minimiert werden. Die Ratsversammlung der Stadt Schleswig hat in ihrer Sitzung vom 10. März ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Sanierungskosten festzustellen. Die Ergebnisse werden Ende April 2013 vorliegen. 4. War der Landesregierung die Belastung des Gebäudes durch gesundheitsschäd- liche Stoffe bekannt, als sie das Grundstück Hesterberg als Standort für den Theater -Neubau in Schleswig vorgeschlagen hat? Vgl. Antwort 1 5. Falls Frage 4. zutrifft: Wurden im Rahmen der Präsentation dieses Vorschlages die Verantwortlichen des Landestheaters über die Belastung des "Körnerhauses" informiert? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht? Bereits in der frühesten Phase (Dez. 2012) der Gespräche mit dem Generalintendanten des Landestheaters ist die Sachlage vor Ort auf dem Hesterberg thematisiert worden. Darüber hinaus wurde das Gutachten der Stadt Schleswig frühzeitig übermittelt . 6. Hält die Landesregierung vor diesem Hintergrund an ihrem Vorschlag fest, das Grundstück Hesterberg für das Landestheater zur Verfügung zu stellen? Wenn ja, zu welchen Konditionen? Die Landesregierung hält an ihrem Vorschlag fest; vgl. dazu auch Antwort 3