SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 18/783 18. Wahlperiode 2013-05-07 Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Patrick Breyer und Antwort der Landesregierung – Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Bodenverseuchungen bei der Aufsuchung und Förderung von Erdöl und Erdgas Vorbemerkung der Landesregierung: In Schleswig-Holstein wird kein Erdgas gefördert, allerdings wird Erdöl im Bereich der künstlichen Insel Mittelplate/Förderbetrieb Dieksand gefördert. Die Beantwortung der nachstehenden Fragen ist folglich auf Erdölförderung bezogen. 1. Wo genau in Schleswig-Holstein verlaufen Rohre für den Transport von Lagerstättenwasser (bitte Karte beifügen)? Es existieren zwei Lagerstättenwasserleitungen von der Landstation Dieksand der RWE DEA zur Mittelplatebohrung H1 sowie zur Bohrung Dieksand 1a. Im Übrigen wurde die Erdölförderung im östlichen Schleswig-Holstein eingestellt; die Bergauf- sicht über den Betrieb Plön-Ost wurde 2002 beendet. Die entsprechenden Anlagen, die genutzten Flächen und Leitungen wurden einer Wiedernutzbarmachung zuge- führt, rekultiviert bzw. vollständig zurückgebaut. 2. Wo, wann, und mit welchen Folgen sind in der Vergangenheit Undichtigkeiten solcher Rohre festgestellt worden, und welche Konsequenzen sind daraus gezogen worden? Nach der Einstellung der Förderung im östlichen Schleswig-Holstein wurden alle dor- tigen Leitungen aufgenommen und verschrottet. Im Bereich der Erdölförderung auf- getretene Undichtigkeiten an Reinöl- und Nassölleitungen wurden repariert, Verun- reinigungen aufgenommen und die ordnungsgemäße Sanierung dokumentiert. In Bezug auf die Rohre an der Westküste liegen der Landesregierung keine Kenntnisse über Undichtigkeiten vor. Im Übrigen wird auf die Ausführungen zu Frage 3 verwie- sen. 3. Wann sind die Betreiber zuletzt aufgefordert worden, die Diffusionsdichtigkeit von Rohren für den Transport von Lagerstättenwasser durch einen unabhängigen Gut- achter mit Hilfe von Bodenproben und Laboruntersuchungen an Leitungsstücken un- tersuchen zu lassen? Bei den beiden in Frage 1 genannten Leitungen handelt es sich um Edelstahlleitun- gen, deren Eignung für das transportierte Medium und den Betriebsdruck nachge- wiesen ist. In Edelstahlleitungen findet keine Diffusion von schädlichen Bestandteilen des Lagerstättenwassers statt. 4. Wann sind zuletzt Bodenproben im Umfeld solcher Rohre genommen und unter- sucht worden? Aus dem vorgenannten Grund wurden Bodenproben nicht genommen. 5. Wie viele Liter Lagerstättenwasser sind in Schleswig-Holstein versenkt und wo (bitte Karte beifügen)? Im Bereich des Förderbetriebes Mittelplate/Dieksand wurden seit Aufnahme der För- derung rund 1.000.000 m³ Lagerstättenwasser versenkt. In dieser Menge nicht ein- geschlossen ist das Lagerstättenwasser, welches zur Druckerhaltung der Lagerstätte (als sogenannte sekundäre Fördermaßnahme) verpresst wird. Anlage: 2 Karten zur Anbindung der Bohr- und Förderinsel Mittelplate an die Aufbe- reitungsanlage Landstation Dieksand, Quelle: RWE