SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 19/1806 19. Wahlperiode 2019-11-19 Kleine Anfrage des Abgeordneten Jörg Nobis, AfD und Antwort der Landesregierung - Minister für Inneres, ländliche Räume und Integration Nationale Küstenwache und zeitgemäßes Gefahrenabwehrkonzept Im April 2018 hat der Landtag den Alternativantrag „Nationale Küstenwache und zeitgemäßes Gefahrenabwehrkonzept“ (Drucksache 19/712) beschlossen. 1) Wurde das Maritime Sicherheitszentrum mit den im Netzwerk vertretenen Partnern bereits weiterentwickelt? Antwort: Ja. Das Maritime Sicherheitszentrum in Cuxhaven (MSZ) wird im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses regelmäßig im Hinblick auf Optimierungspotentiale und mögliche Organisationsänderungen überprüft. 2) Welche konkreten Maßnahmen wurden seit April 2018 umgesetzt? Antwort: Im Juli 2019 wurde eine elektronische Medienwand zur optimierten Lagedarstellung im Gemeinsamen Lagezentrum See (GLZ See) installiert. Aktuell wird zusammen mit allen Partnern an der Fortentwicklung der gemeinsamen Datenplattform und der visuellen Lagedarstellung im MSZ gearbeitet sowie eine Personalverstärkung der Wasserschutzpolizei-Leitstelle der Küstenländer im MSZ geprüft. Nach Kenntnis des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume Drucksache 19/1806 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. Wahlperiode 2 und Integration plant die Bundespolizei aktuell, deren Kompetenzbereich in der Bundesleitstelle See mit zwei weiteren Dienstposten zu verstärken. 3) Wurden die vorhandenen Gefahrenabwehrkonzepte fortgeschrieben? Antwort: Ja. 4) Gab es Änderungen oder Ergänzungen der vorhandenen Konzepte? Falls ja: welche? Antwort: In der Fortschreibung bzw. Entwicklung befinden sich derzeit insbesondere das Fachkonzept Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung und Verletztenversorgung (umfangreiche Aktualisierungen und redaktionelle Änderungen), das Fachkonzept Notschleppen, das Fachkonzept Psychosoziale Notfallversorgung im Havariekommando und das Fachkonzept Offshore-Windpark (Neuentwicklung) unter der Federführung des Havariekommandos. Änderungen und Ergänzungen in Fachkonzepten werden insgesamt in einem ständigen Evaluierungsprozess aufgrund von verschiedenen Entwicklungen in den Bereichen Organisation, technischer und personeller Veränderungen, Anpassungen taktischer Maßnahmen, Übertragung von Aufgaben vorgenommen und so aktuell verfügbar gehalten. Die Auswertung von gemeinsamen Übungen trägt ebenfalls zur Fortschreibung der Gefahrenabwehrkonzeptionen bei. 5) Mit welchem Ergebnis wurde geprüft, ob eine zentrale Stelle im Maritimen Sicherheitszentrum etabliert werden kann? Antwort: Innerhalb des MSZ sind bereits zwei zentrale Stellen eingerichtet. Für die deutschen Küstengewässer trifft die Wasserschutzpolizei-Leitstelle der fünf Küstenländer Einsatzentscheidungen. Für die Ausschließliche Wirtschaftszone und internationale Gewässer trifft die Bundesleitstelle See (Bundespolizei, Zoll, Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes) Einsatzentscheidungen . Im Einsatzfall werden Einsatzmaßnahmen unmittelbar gemeinsam im Lagebereich des MSZ abgestimmt. Beide Leitstellen sind in einem Raum des MSZ untergebracht. Insgesamt sind die fachlichen Kompetenzen der im Netzwerk vertretenen Partner im GLZ-See des MSZ gebündelt. Gleichwohl wird in den Bund-Länder-Gremien des MSZ eine noch engere Verknüpfung der Partner insb. der Sicherheitsbehörden (Wasserschutzpolizeien der Küstenländer, Bundespolizei, Zoll) erörtert. Es besteht insgesamt Konsens darüber mittelfristig eine gemeinsame Evaluierung des MSZ (§ 13 Bund- Länder-Verwaltungsvereinbarung MSZ) durchzuführen.