SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 19/1826 19. Wahlperiode 2019-11-28 Kleine Anfrage des Abgeordneten Jörg Nobis, AfD und Antwort der Landesregierung – Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Vermischte Ausgaben im Rahmen des Wolfsmanagements (EP13) In der Antwort auf die Frage der FDP-Fraktion zum Titel 546 01 (MG 02) im Einzelplan 13 (Umdruck 19/2940) führt die Landesregierung u.a. die Ist-Ausgaben 2019 mit Stand 23.09.2019 auf. Demnach wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres 78.456,22 EUR für „div. Beschaffungen, u.a. Kadaversäcke, Einweghandschuhe, Tupfer“ verausgabt. Für toxikologische Untersuchungen wurden bis zum 23.09.2019 insgesamt 91.004,90 EUR verausgabt. 1) Wie viele Kadaversäcke, Einweghandschuhe und Tupfer wurden zu welchen Preisen im Jahr 2019 angeschafft und wie viele tatsächlich benutzt? Bitte auflisten . Anzahl Preis pro Stück im Durchschnitt Tupfer 2.500 1,14 € Einweghandschuhe 6.000 0,13 € Leichensäcke 75 13,80 € Bis zum 15.11.2019 wurden 80% der Tupfer, 70% der Leichensäcke sowie 90% der Einweghandschuhe verbraucht. Drucksache 19/1826 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. Wahlperiode 2 2) Welche weiteren „diversen Beschaffungen“ fallen unter diesen Titel? Aus dem in Rede stehenden Titel werden alle diejenigen Ausrüstungsgegenstände beschafft, die bei der Abarbeitung der Aufgaben des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagements benötigt werden. Die Spanne reicht in diesem Zusammenhang von Ausrüstungsgegenständen für die Arbeit der schleswig-holsteinischen Rissgutachter (z.B. Bandmaß, Markierungsfähnchen, Fotomaßstäbe etc.), Vergrämungsmittel zum Schutz bedrohter Nutztierherden (z.B. optische Vergrämungseinrichtungen) und Materialien, die für Monitoringarbeiten benötigt werden (z.B. Wildkameras, Speicherkarten und Batteriezellen). Nicht zuletzt ist darauf hinzuweisen, dass aus diesem Titel Materialien und Ausrüstungsgegenstände beschafft werden, die zur Entnahme auffälliger oder problematischer Wölfe benötigt werden. 3) Wie viele toxikologische Untersuchungen wurden zu welchen Preisen in Auftrag gegeben? Insgesamt wurden 342 genetische und veterinär-pathologische Untersuchungen durchgeführt und bereits abgerechnet. Die veterinär-pathologischen Untersuchungen enthalten neben pathologischen Ermittlungen je nach Fall auch bakteriologische, virologische und toxikologische Anteile. Die Kosten für die einzelnen Untersuchungen liegen zwischen 12,73 € bis 1.177,00 €, je nach Komplexität und Aufwand (Stand 23.09.2019). 4) Warum hält die Landesregierung angesichts der Kosten für solche Untersuchungen diese nicht für entbehrlich, wenn ein Wolfsriss offensichtlich ist oder aufgrund der Umstände mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist? Grundsätzlich ist festzuhalten, dass ein Wolfsriss in der Regel nicht offensichtlich festgestellt werden kann. Die Gründe sind vielfältig. Einer der wichtigsten liegt in dem Umstand, dass Risse von Wölfen und großen Hunden praktisch nicht unterschieden werden können. Weiterhin kann es durch vielfältige Nachnutzer an bereits toten Nutztieren zu Läsionen kommen, die Rissverletzungen durchaus ähneln. Hier können mit hinreichender Sicherheit allein veterinärpathologische Untersuchungen Klarheit schaffen.