SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 19/546 19. Wahlperiode 2018-03-07 Kleine Anfrage der Abgeordneten Doris Fürstin v. Sayn-Wittgenstein, AfD und Antwort der Landesregierung – Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Munition in Nord- und Ostsee Die Deutsche Marine plant derzeit Sprengungen in der Ostsee. Wie aus verschiedenen Veröffentlichungen bekannt ist, befinden sich noch große Mengen an alter Munition in diesen Gewässern. Durch Korrosion werden u.a. Sprengstoffe, Tabun, Senfgas , Phosphor, Lost, Clark u.dgl. freigesetzt. 1. Wie bewertet die Landesregierung die derzeitige Gefahrenlage durch Kampfstoffe in Bezug auf Flora und Fauna in Nord- und Ostsee? Im Jahr 2011 haben die zuständigen Ressorts des Bundes und der Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein den Bericht „Munitionsbelastung der deutschen Meeresgewässer - Bestandsaufnahme und Empfehlungen“ veröffentlicht.1 Demnach ist derzeit nicht erkennbar , dass eine großräumige Gefährdung der marinen Umwelt über den lokalen Bereich der munitionsbelasteten Flächen hinaus vorhanden oder zukünftig zu erwarten ist. Die Landesregierung verfolgt die Bergung und Beseitigung der Munition und hat dazu das Programm RoBeMM aufgelegt. 2. Könnte eine etwaige Schadstoffbelastung Auswirkungen auf die Qualität des Fisches in Nord- und Ostsee haben? 1 http://www.schleswigholstein .de/DE/UXO/Berichte/PDF/Berichte/aa_blmp_langbericht.pdf?__blob=publicationFile&v=1 Drucksache 19/546 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. Wahlperiode 2 2.1 Liegen der Landesregierung diesbezüglich Erkenntnisse vor? Die Fragen 2 und 2.1 werden gemeinsam beantwortet: Grundsätzlich nehmen Lebewesen, die in ihrem natürlichen Lebensraum Schadstoffen ausgesetzt sind, diese auf vielfältigen Wegen auf. Pauschale Aussagen zur Qualität des Fisches in Nord- und Ostsee sind daher nicht möglich . 3. Sieht die Landesregierung durch die geplanten Sprengungen eine Erhöhung des Gefährdungspotentials? Nein. Die Entfernung zwischen dem Gebiet, in dem die Ansprengversuche an der Fregatte Karlsruhe geplant sind und dem nächsten bekannten Versenkungsgebiet mit chemischer Munition beträgt über 40 km.