SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 19/776 19. Wahlperiode 2018-06-18 Kleine Anfrage des Abgeordneten Volker Schnurrbusch (AfD) und Antwort der Landesregierung – Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Weidetierprämie Die Anzahl deutscher Berufsschäfer ist seit 2010 um 13% auf 989 gesunken, obwohl die Schäferei als artgerechte Nutztierhaltung zur Biotoppflege und zum Deichschutz beiträgt und so einen großen Stellenwert für die Erhaltung der Biodiversität aufweist. Tierwohl, Naturschutz und Landwirtschaft gehen hierbei Hand in Hand. Zur Förderung ihres Berufsstandes fordern derzeit deutsche Schäfer eine Weidetierprämie von 38 Euro pro Mutterschaf und Jahr. Bereits heute fördern 22 von 28 EU-Staaten ihre einheimischen Schäfer über Weidetierprämien. 1. Wie steht die Landesregierung zur Einführung einer Weidetierprämie? 2. Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, etwa im Rahmen der AMK, auf Bundesebene eine Weidetierprämie voranzubringen? Die Fragen 1 und 2 werden gemeinsam beantwortet: Nach Auffassung der Landesregierung ist das bisherige Maßnahmenbündel ausreichend. Ein Bericht zur aktuellen Situation der Schaf- und Ziegenhalter in Drucksache 19/776 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. Wahlperiode 2 Schleswig-Holstein wird von der Landesregierung derzeit erarbeitet (vgl. Drucksache 19/673). Mit Unterstützung Schleswig-Holsteins hat die 90. Umweltministerkonferenz die Bundesregierung am 08. Juni 2018 aufgefordert, eine Weideprämie zur Unterstützung der Schaf- und Ziegenhalter einzuführen. Im Gegensatz zur Weidetierprämie hätte diese Prämie den Vorteil, dass für die Ermittlung des Fördersatzes nicht nur die Zahl der gehaltenen Schafe und Ziegen zu berücksichtigen ist, sondern weitere Faktoren, wie z.B. Flächenbesatz zu Grunde gelegt werden könnten. 3. Gibt es schon landesspezifische Förderprogramme in Schleswig-Holstein vor dem Hintergrund, dass gerade im Deichschutz der Berufsschäferei eine wichtige Rolle zukommt? Ja. Neben EU-Direktzahlungen haben die flächenbezogenen Förderprogramme im Rahmen der sogenannten „zweiten Säule“ der EU-Agrarpolitik eine große Bedeutung. Sie werden vielfach vom Land Schleswig-Holstein kofinanziert und kommen in erheblichem Maße auch den Schaf- und Ziegenhaltern zu Gute. Siehe hierzu auch Antwort zu Frage 1.