SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 19/901 19. Wahlperiode 2018-09-11 Kleine Anfrage des Abgeordneten Martin Habersaat (SPD) und Antwort der Landesregierung - Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Stellenbesetzungen im Schulbereich Ich frage die Landesregierung unter Bezugnahme auf die Pressemitteilung des Bildungsministeriums zur Pressekonferenz der Frau Ministerin zum Schuljahresbeginn: 1. Wenn von 23.192 Lehrkräftestellen an Schleswig-Holsteins Schulen laut Bildungsministerin an allen Schularten nur 177 unbesetzt sind, heißt das, dass 23.015 Stellen mit vollständig ausgebildeten Lehrkräften besetzt werden, die an den Schularten und in den Fächern eingesetzt sind, die sie studiert und in denen sie ihr Referendariat absolviert haben? Wenn nein, was heißt es dann? Antwort: Wie in den vergangenen Jahren gibt es neben grundständig ausgebildeten aktiven Lehrkräften einen kleinen Teil, der in der Regel befristet beschäftigt ist, um vertretungsweise zu unterrichten. Dies können auch Lehrkräfte mit 1. Staatsprüfung und Personen ohne weitere Lehramtsausbildung sein. Der Einsatz der genannten Personengruppen an Schulen wurde bereits in den zurückliegenden Legislaturperioden praktiziert. Begründet war und ist dies vor allem in dem hohen Vertretungsbedarf, der Drucksache 19/901 Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. Wahlperiode 2 durch Mutterschutz, Erziehungszeit, Sabbatjahr und Krankheit von Lehrkräften entsteht . 2. Wie und wo zeigen sich „regionale Unterschiede und stellenweise auch Probleme “ in der Stellenbesetzung? Antwort: In allen Schularten gibt es die größten Besetzungsschwierigkeiten an der Westküste. An den Gymnasien konnten dennoch landesweit fast alle Stellen besetzt werden. Bei den Grundschulen gibt es die meisten unbesetzten unbefristeten Stellen in Dithmarschen und Steinburg. Am wenigsten Besetzungsschwierigkeiten haben die nördlichen Kreise Nordfriesland, Flensburg und Schleswig-Flensburg. Im Bereich der Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe gibt es nur geringfügige regionale Unterschiede. An Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe liegen die meisten offenen Stellen im südlichen Herzogtum Lauenburg. Im Förderzentrumsbereich haben Segeberg, Dithmarschen , Rendsburg-Eckernförde und Ostholstein die meisten unbesetzten Stellen. Die Hälfte der offenen Stellen im Berufsbildenden Bereich liegt an der Westküste. Unabhängig von den Regionen gibt es punktuelle Besetzungsschwierigkeiten einzelner Schulen und in einzelnen Fächern und Fachrichtungen. Die Stellenbesetzung ist nach wie vor ein Prozess, der nicht mit Schuljahresbeginn endet. So konnten zwischenzeitlich in einigen Kreisen weitere Stellen besetzt werden . 3. Die Fachanforderungen Mathematik und Deutsch wurden nach Angaben der Ministerin „mit Detail-Hinweisen versehen, um insbesondere auch fachfremd unterrichtende Lehrkräfte besser zu unterstützen“. Wie viele Stunden Deutsch und Mathematik werden in etwa an den verschiedenen Schularten erteilt und viele davon nach Schätzung des Bildungsministeriums fachfremd? Antwort: Die Anzahl der erteilten Stunden ergibt sich aus der Kontingentstundentafel für die Grundschule, für die Regionalschule, für die Gemeinschaftsschule und für das Gymnasium /Sekundarstufe I (https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/S/schul- Schleswig-Holsteinischer Landtag - 19. Wahlperiode Drucksache 19/901 3 recht/Downloads/Erlasse/Downloads/Kontingentstundentafel.pdf?__blob=publication- File&v=1). Wie viele Stunden Deutsch und Mathematik davon fachfremd erteilt werden , wird nicht erfasst. Wochenstunden Deutsch Wochenstunden Mathematik Grundschule (Jahrgangsstufe 1 - 2) 12 12 Grundschule (Jahrgangsstufe 3 - 4) 10 10 Regionalschule (Jahrgangsstufe 5 - 6) 10 10 Regionalschule (Jahrgangsstufe 7 - 10 bzw. 7 - 9) 16 (12) 16 (12) Gemeinschaftsschule (Jahrgangsstufe 5 - 6) 10 10 Gemeinschaftsschule (Jahrgangsstufe 7 - 10 bzw. Jahrgangsstufe 7 - 9) 16 (12) 16 (12) Gymnasium G8 (Jahrgangsstufe 5 - 6) 10 10 Gymnasium G8 (Jahrgangsstufe 7 - 9) 13 13 Gymnasium G9 (Jahrgangsstufe 5 - 6) 9 10 Gymnasium G9 (Jahrgangsstufe 7 - 9) 16 14