23.03.2016 Drucksache 6/1940Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 12. April 2016 Erdfall-Risiko in der Gemeinde Elxleben Die Kleine Anfrage 887 vom 16. Februar 2016 hat folgenden Wortlaut: In einem Zeitungsartikel vom 12. Februar 2016 in der Thüringer Allgemeinen ("Forscher untersuchen Erdfall -Risiko bei Erfurt") wird berichtet, dass ein Forscherteam aus Jena das Erdfall-Risiko in Elxleben untersucht hat und dazu einen Bericht verfasste, der an die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie in Jena übermittelt wurde. Ich frage die Landesregierung: 1. Ist der Bericht öffentlich zugänglich? Wenn ja, wo? Wenn nein, warum nicht? 2. Welche unmittelbaren und mittelbaren Gefährdungen ergeben sich aus dem Bericht für die Gemeinde Elxleben? 3. Werden in dem Bericht konkrete Maßnahmen zur Gefahrenverhinderung aufgezeigt? Wenn ja, welche? 4. Plant die Landesregierung Maßnahmen zu ergreifen, um das Erdfall-Risiko zu minimieren? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht? Das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 22. März 2016 wie folgt beantwortet: Vorbemerkung: Die nachgefragten Untersuchungen wurden im Rahmen des geophysikalischen Fortgeschrittenenpraktikums des Masterstudiums Geophysik am Institut für Geowissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter Mitbetreuung des Geologischen Landesdienstes der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) durchgeführt. Das betrachtete Gebiet zwischen Elxleben und Kühnhausen östlich der Bundesstraße 4 wurde mit verschiedenen geophysikalischen Methoden (Geoelektrik, Gravimetrie) untersucht. Da es sich bei den Untersuchungen um ein studentisches Praktikum handelte, bestand das Ausbildungsziel darin, die praktische Anwendbarkeit verschiedener geophysikalischer Methoden in einem aktuell interessierenden Gebiet zu testen. Geowissenschaftliches Ziel war die Klärung der Frage, inwieweit die aufgetretenen Erdfälle an die Erfurter Störungszone gebunden sind. K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Kellner (CDU) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/1940 Zu 1.: Ja; der Bericht mit dem Titel "Geophysikalische Untersuchungen im Subrosionsgebiet zwischen Kühnhausen und Elxleben bei Erfurt, Thüringen" liegt im Geologischen Landesarchiv der TLUG vor und kann dort eingesehen werden. Zu 2.: Keine; das Thema "Gefährdungsanalyse für die Gemeinde Elxleben" war kein Ausbildungsgegenstand. Zu 3.: nein Zu 4.: Die Gefährdung durch Subrosion (Erdfälle, Subrosionssenken) ist geologisch determiniert und damit in der Regel nicht beeinflussbar. Im Bereich der Bundesstraße 4 sind Maßnahmen vorgesehen, die die Auswirkungen von zu erwartenden Erdfällen verringern sollen. Das Risiko selbst, dass dort Erdfälle auftreten können, kann durch Straßenbaumaßnahmen nicht minimiert werden. Zu den getroffenen Maßnahmen gehört, dass die Bundesstraße in dem erdfallgefährdeten Gebiet durch ein Verformungsmonitoring mittels 3D–Orthofotos und Drohnenbefliegung überwacht wird. Weiterhin wurde ein Sicherungssystem vorbereitet, welches im Fall eintretender Verformungen relativ schnell eingebaut werden kann. Dieses stufenweise Vorgehen ist möglich, weil nach Vorlage der Untersuchungsergebnisse zu erkennen war, dass - entgegen ursprünglichen Annahmen - kein plötzliches Versagen der Straßenkonstruktion wie auf der nebenliegenden Kreisstraße zu befürchten ist. Wegen der Bauweise der Bundesstraße 4 wird sich ein bevorstehendes Versagen durch geringfügige Verformungen an der Oberfläche ankündigen. Siegesmund Ministerin Erdfall-Risiko in der Gemeinde Elxleben Ich frage die Landesregierung: Vorbemerkung: Zu 1.: Zu 2.: Zu 3.: Zu 4.: