29.04.2016 Drucksache 6/2103Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 19. Mai 2016 Sinneswandel zur Zukunft des Thüringenkollegs Die Kleine Anfrage 992 vom 23. März 2016 hat folgenden Wortlaut: Das Thüringenkolleg sollte nach Aussagen des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport vom 11. Februar 2016 geschlossen werden. Als Grund wurden die drastisch gesunkenen Schülerzahlen genannt. Im Artikel der Thüringischen Landeszeitung vom 13. Februar 2016 bestätigte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage der Zeitung die geplante Schließung des Kollegs in Weimar. Am 15. März 2016 titelte die Thüringische Landeszeitung eine Schließung des Thüringenkollegs sei vom Tisch. Mit dem Ilmenau-Kolleg findet sich in Thüringen ein zweites Kolleg, was sich seit Jahren in kommunaler Trägerschaft bewährt hat. Insbesondere neue und innovative Lernansätze, die das Thüringenkolleg nun zu kopieren versucht, sind in Ilmenau entwickelt worden. So sind die Lehrkräfte des Ilmenau-Kollegs maßgeblich für die Entwicklung des sogenannten Vorkurses verantwortlich und entwickeln Konzepte zur Integration von Schülern nichtdeutscher Herkunft, um diesen schnell die deutsche Sprache beizubringen und sie für höhere Bildungsabschlüsse zu ertüchtigen. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie haben sich die Anmeldezahlen für das Thüringenkolleg in den vergangenen Jahren entwickelt (im Zeitraum von 2010 bis 2015)? 2. Welche Kosten sind dem Landeshaushalt durch das Thüringenkolleg im Zeitraum von 2010 bis 2015 jährlich entstanden? 3. Welche Änderungen haben sich ergeben, dass über eine Fortführung des Thüringenkollegs nachgedacht wird? Wie begründet das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport den Sinneswandel im Hinblick auf die angedachte Schließung? 4. Wie gewährleistet das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport die Überlebensfähigkeit beider Einrichtungen (Ilmenau und Weimar) im Hinblick auf die aktuellen Anmeldezahlen? 5. Welche Pläne liegen zur Integration von Schülern nichtdeutscher Herkunft an den Kollegs vor? K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Bühl (CDU) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/2103 Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat die Kleine Anfrage namens der Lan desregierung mit Schreiben vom 28. April 2016 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Die Anzahl der aufgenommenen Kollegiaten in den Jahren 2010 bis 2015 stellt sich wie folgt dar: Jahr Aufgenommene Kollegiaten am Thüringenkolleg 2010 50 2011 40 2012 50 2013 29 2014 22 2015 23 Zu 2.: Die Gesamtzuschüsse für das Thüringenkolleg im Zeitraum von 2010 bis 2015 stellen sich wie folgt dar: Jahr Zuschüsse in Euro 2010 783.316 2011 794.031 2012 814.676 2013 694.626 2014 712.846 2015 721.301 Zu 3.: Die Entscheidung, für das Schuljahr 2016/2017 keine Kollegiaten an das Thüringenkolleg aufnehmen zu wollen, wurde in verschiedenen Gremien und in der Öffentlichkeit thematisiert und kontrovers diskutiert. Letztlich wurde mit Vertretern der Stadt Weimar darüber beraten, ob und wie das Thüringenkolleg als Bildungseinrichtung in Weimar fortbestehen könnte. Derzeit prüft die Stadt Weimar, ob das Thüringenkolleg in die Trägerschaft der Stadt Weimar übernommen werden soll und welche konzeptionelle Alternative sich dadurch ergeben könnte. Um mögliche Startschwierigkeiten zu vermeiden, wurden Anmeldungen für das Thüringenkolleg angenommen . Derzeit liegt das Interesse von 24 Bewerbern vor, die sich am 30. April 2016 einer Aufnahmeprüfung stellen. Sollte es wegen einer unzureichenden Alternative doch zum Beenden der Ausbildung am Thüringenkolleg kommen, können die Bewerber nach bestandener Aufnahmeprüfung am Ilmenau-Kolleg aufgenommen werden. Zu 4.: Wie oben erwähnt, wird von der Stadt Weimar als eventuell neuer Schulträger ein Konzept erwartet, das eine tragfähige Alternative darstellt. Das gilt auch im Hinblick auf eventuell zu erwartende Kollegiaten nichtdeutscher Herkunftssprachen. Zu 5.: Das Ilmenau-Kolleg bietet einen Vorkurs an, in den auch Kollegiaten nichtdeutscher Herkunftssprachen integriert werden können; eine qualifizierteLehrerin für Deutsch als Zweitsprache steht zur Verfügung. Dr. Klaubert Ministerin Sinneswandel zur Zukunft des Thüringenkollegs Ich frage die Landesregierung: Zu 1.: Zu 2.: Zu 3.: Zu 4.: Zu 5.: