22.06.2016 Drucksache 6/2351Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 19. Juli 2016 Schülerzahlen an den Thüringer Spezialgymnasien und Folgen der Entwicklung Die Kleine Anfrage 1149 vom 8. Juni 2016 hat folgenden Wortlaut: Während der öffentlichen Anhörung des Petitionsausschusses zu der Petition gegen die Erhöhung der Ge bühren für die Unterbringung in den Internaten der Spezialgymnasien wurde von Seiten der Elternvertre ter angemerkt, dass sich die Zahl der Einschulungen, insbesondere im Spezialgymnasium Schnepfenthal, negativ entwickelt habe und sich diese Entwicklung im kommenden Schuljahr fortsetzen werde. Dies könn te auf die angekündigten Gebührenerhöhungen zurückzuführen sein und negative Folgen für das Unter richtsangebot haben. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie haben sich die Schülerzahlen an den fünf Spezialgymnasien seit dem Jahr 2004 entwickelt und wie werden sie sich voraussichtlich im kommenden Schuljahr entwickeln (bitte einzeln nach Schulstandor ten auflisten)? 2. Wie hat sich die Zahl der Einschulungen an den fünf Spezialgymnasien seit dem Jahr 2004 entwickelt und wie wird sich die Zahl voraussichtlich im kommenden Schuljahr entwickeln (bitte einzeln nach Schul standorten auflisten)? 3. Welche Gründe sieht die Landesregierung für die jeweiligen Entwicklungen aus Frage 1 und 2 (bitte ein zeln nach Schulstandorten auflisten)? 4. Wie bewertet die Landesregierung diese Entwicklungen (bitte einzeln nach Schulstandorten auflisten)? 5. Welche Auswirkungen hat die Entwicklung der Zahl der Einschulungen auf Unterrichtsangebote (ins besondere Sprachgymnasium Schnepfenthal) der Spezialgymnasien (bitte einzeln nach Fächern und Schulstandorten auflisten)? 6. Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, die Zahl der Einschulungen zu erhöhen und welche Maß nahmen diesbezüglich hat die Landesregierung geplant (bitte einzeln nach Schulstandorten auflisten)? K l e i n e A n f r a g e der Abgeordneten Muhsal (AfD) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/2351 Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 21. Juni 2016 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Der erbetenen Angaben können der Anlage* entnommen werden. Zu 2.: Die erbetenen Angaben können der Anlage* entnommen werden. Dabei ist zu beachten und aus den Zah len ersichtlich, dass außer beim Sprachengymnasium eine Aufnahme zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Das Sprachengymnasium z. B. schwankte bislang immer zwischen 2Zügigkeit und 3Zügigkeit hin und her, derzeit beträgt diese: Klassenstufe Anzahl der Kinder/ Jugendlichen Zügigkeit 5 46 2 6 55 3 7 62 3 8 48 2 9 45 2 10 50 3 11 52 3 12 44 2 Zu 3. bis 4.: Signifikante, belastbare Aussagen können dazu nicht getroffen werden. Hier kommen auch Faktoren ins Spiel wie individuelles Verhalten von Eltern und Schülern. Dehalb ist auch eine Bewertung nach einzelnen Schulstandorten nicht möglich. Gymnasien ohne Spezialausrichtung weisen in den vergangenen zwei Schuljahren ebenfalls sinkende Schüleranmeldungen auf, sodass diese Erscheinung nicht ausschließlich bei Spezialschulen zu beobach ten ist. Ursächlich hierfür sind möglicherweise auch die geburtenschwächeren Jahrgänge 2005 und 2006 sowie die wachsenden Möglichkeiten der Beschulung auf gymnasialem Niveau an den Thüringer Gemein schaftsschulen. Zu 5.: Im Jahr 2016 verlassen voraussichtlich 44 Abiturienten das Sprachgymnasium nach erfolgreich absolvier ten Prüfungen zur Hochschulreife. Für die Klassenstufe 5 liegen 44 Neuanmeldungen vor. Die Anzahl der Schüler bleibt demzufolge konstant. Inwiefern sich die Zahl der Einschulungen auf Unterrichtsangebote auswirken wird, hängt von einem Ursachenbündel ab. Einerseits spielen hierbei sicherlich auch die Inter essen der Schülerinnen und Schüler z. B. bei der Wahl ihrer Fremdsprachen (im Falle des Sprachengym nasiums) eine Rolle, andererseits muss auch die Verfügbarkeit des pädagogischen Personals (Fachlehrer) Berücksichtigung finden. Zu 6.: Maßnahmen zur Erhöhung der Aufnahmezahlen an den Spezialgymnasien sind nicht geplant. Die Geburtenzahlen der Jahrgänge 2007 und 2008 lassen wieder auf leicht höhere Übertrittszahlen in den gymnasialen Bildungsgang ab 2017/2018 hoffen. Auch die Spezialgymnasien könnten davon prozentual profitieren. Dr. Klaubert Ministerin Anlage 3 D rucksache 6/2351 Thüringer Landtag - 6. W ahlperiode Anlage Entwicklung der Schülerzahlen an den Spezialgymnasien Klassen stufen Schuljahr 2016/ 2017** 2015/ 2016 2014/ 2015 2013/ 2014 2012/ 2013 2011/ 2012 2010/ 2011 2009/ 2010 2008/ 2009 2007/ 2008 2006/ 2007 2005/ 2006 2004/ 2005 Staatliches PierredeCoubertin Gymnasium Erfurt Spezialschule für Sport - ∑ 444 465 491 484 489 489 482 456 453 486 493 491 537 +5 33 29 34 39 39 42 50 41 38 41 45 27 29 Musikgymnasium Schloss Belvedere Staatliches Spezialgymnasium Weimar - ∑ 109 108 102 104 108 116 115 109 110 106 112 110 113 +5 3 3 2 3 3 2 4 5 2 4 2 4 Staatliches Sportgymnasium mit angeglie derten Regelschulklassen "Joh. Chr. Fr. GutsMuths" Jena - ∑ 402 375 392 392 378 366 371 326 358 360 359 360 372 +5 21 18 21 33 28 24 26 21 22 18 15 15 6 Staatliches Gymnasium Oberhof Spezialschule für Sport - ∑ 204 202 195 198 217 228 230 219 210 221 212 245 261 +5 0 5 8 6 7 6 7 5 10 10 7 10 Salzmannschule Schnepfenthal Staatliches Spezialgymnasium für Sprachen - ∑ 395 402 400 403 388 395 402 399 388 348 277 238 198 +5 44 46 50 59 48 48 56 53 54 61 52 56 51 Quelle: Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport/Statistikstelle ** nach derzeitigem Stand (31. Mai 2016) Schülerzahlen an den Thüringer Spezialgymnasien und Folgen der Entwicklung Ich frage die Landesregierung: Zu 1.: Zu 2.: Zu 3. bis 4.: Zu 5.: Zu 6.: Anlage