30.09.2016 Drucksache 6/2758Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 13. Oktober 2016 Stand der Weiterbildung zur "Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis" Die Kleine Anfrage 1345 vom 18. August 2016 hat folgenden Wortlaut: "Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis" ist eine zusätzliche Qualifizierung für erfahrene Medizinische Fachangestellte. Ziel der Weiterbildung ist es, Medizinische Fachangestellte mit Berufserfahrung in einer Hausarztpraxis in die Lage zu versetzen, Hausärzte inner- und außerhalb der Praxis auch bei hochqualifizierten Tätigkeiten unterstützen und entlasten zu können. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie viele Einrichtungen gibt es in Thüringen, in denen das im Rahmen der Weiterbildung zur "Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis" geforderte Praktikum absolviert werden kann (bitte aufschlüsseln nach Art der Einrichtung: spezialisierte Vertragsarztpraxis, Krankenhaus, Pflegeheim, Apotheke et cetera)? 2. Wie viele Medizinische Fachangestellte beziehungsweise Angehörige anderer medizinischer Fachberufe haben in Thüringen eine Weiterbildung zur "Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis" seit der Einführung erfolgreich absolviert? 3. Welche Entlastungseffekte sind im Bereich der niedergelassenen Ärzte durch "Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis" bereits festzustellen? Das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 30. September 2016 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Die Ausbildung der VERAH erfolgt über den Deutschen Hausärzteverband beziehungsweise das Institut für Hausärztliche Fortbildung. Die geforderte Praktische Ausbildung kann in jeder hausärztlichen Praxis erfolgen, also bei allen 1.515 hausärztlich tätigen Ärzten in Thüringen. Sinn und Ziel des Praktikums ist es, durch einen Perspektivenwechsel neue Sichtweisen einer optimierten Patientenversorgung zu erlangen. Dies erlaubt, neue beziehungsweise andere Arbeitsmethoden, Arbeitsabläufe , Materialien, Techniken, Verwaltungsnotwendigkeiten sowie Ansprechpartner kennenzulernen. Denkbar sind beispielsweise Besuche in Pflegeheimen, bei ambulanten Pflegediensten, Hospizen, Pflegestütz- K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Zippel (CDU) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/2758 punkten, Krankenhäusern, Notfallambulanzen, Apotheken, Sanitätshäusern, Hausarzt- und Facharztpraxen, Medizinischen Versorgungszentren, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychotherapeuten, Hebammen, Rehabilitationseinrichtungen, Krankenkassen, Gesundheitsämtern, Rettungsdiensten, Patientenselbsthilfegruppen und so weiter. Für die in der Weiterbildung vorgeschriebenen Praktika gibt es keine Vorgaben bezüglich der Einrichtungen . Es sollten möglichst verschiedene Einrichtungen beziehungsweise Netzwerkpartner genutzt werden, welche mit der Arztpraxis kooperieren. Eine direkte Kooperation mit der Arztpraxis ist jedoch nicht zwingend vorgeschrieben. Da das Praktikum im Rahmen der Weiterbildung zur VERAH somit in allen Thüringer Einrichtungen, welche in die Patientenversorgung involviert sind, durchgeführt werden kann, ist eine Aussage über die Anzahl dieser Einrichtungen nicht möglich. Zu 2.: Im Bereich der kassenärztlichen Vereinigung Thüringen sind derzeit 88 VERAH´s tätig, welche die Weiterbildung absolviert haben. Zu 3.: Durch die Möglichkeit des Einsatzes einer Versorgungsassistentin in der Praxis werden delegationsfähige Leistungen zunehmend übernommen. Die Delegation unter ärztlicher Aufsicht zum Beispiel von Hausbesuchen entlastet Hausärzte und schafft Freiräume für andere Aufgaben. Gut ausgebildet können Versorgungsassistentinnen dann auch Tätigkeiten im Case-Management und die Betreuung von Patientinnen und Patienten in den Disease-Management-Programmen und im Rahmen der Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung übernehmen. Dadurch kann der Praxisablauf optimiert werden. Die besonders qualifizierten Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis sind für Hausärzte nicht mehr wegzudenken. Werner Ministerin Stand der Weiterbildung zur "Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis" Ich frage die Landesregierung: Zu 1.: Zu 2.: Zu 3.: