28.10.2016 Drucksache 6/2921Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 24. November 2016 Situation der Hortbetreuung im Ilm-Kreis Die Kleine Anfrage 1479 vom 15. September 2016 hat folgenden Wortlaut: Thüringen ist das einzige Bundesland, in dem der Grundschulhort als fester Bestandteil der Grundschule im Schulgesetz verankert ist. Zuletzt waren in einer Erprobungsphase Horte sowohl in kommunaler Trägerschaft als auch in Trägerschaft des Freistaats. Wie in allen anderen Fällen kommunal geführter Horte wurden nun auch die Horteinrichtungen des Ilm-Kreises an den Freistaat zurück überführt. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie schätzt die Landesregierung die vom Ilm-Kreis geleistete Arbeit in der Horterziehung rückblickend ein? 2. War es nach Einschätzung der Landesregierung der Wunsch des Ilm-Kreises die Horterziehung wieder in Landeszuständigkeit rückzuführen? 3. Wie viele Horterzieher waren vor der Rückführung an den Freistaat beim Ilm-Kreis in welchen Einrichtungen beschäftigt und in welchen Entgeltgruppen waren diese eingruppiert? 4. Wie viele Horterzieher sind nach der Rückführung an den Freistaat in welchen Einrichtungen innerhalb des Ilm-Kreises beschäftigt und in welchen Entgeltgruppen sind diese nun eingruppiert? Sind diese Kräfte insbesondere mit den gleichen Stundenanteilen weiterbeschäftigt worden? Wenn nein, welche Änderungen haben sich ergeben? 5. Wie viele der im Ilm-Kreis beschäftigten Horterzieher haben einen befristeten oder unbefristeten Vertrag ? Welche Änderungen haben sich durch die Rückführung in den Landesdienst ergeben und warum? 6. Wie viele Honorarkräfte sind in der Trägerschaft des Ilm-Kreises in den Horten mit welchem finanziellen Gesamtumfang, aufgeschlüsselt nach Einrichtungen, beschäftigt gewesen? 7. Sollen diese Honorarkräfte auch im kommenden Jahr im gleichen Umfang weiterbeschäftigt werden? 8. Wie schätzt die Landesregierung die Arbeit der Schulverwaltung des Ilm-Kreises innerhalb der Erprobungsphase im Hinblick auf die Aufsicht der Grundschulhorte ein? 9. Mit wie vielen Personalstellen wird die Aufsicht der Grundschulhorte aktuell im zuständigen Schulamt durchgeführt? Wie viele Grundschulhorte sind dabei von einem Sachbearbeiter zu beaufsichtigen? K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Bühl (CDU) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/2921 Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat die Kleine Anfrage namens der Lan desregierung mit Schreiben vom 28. Oktober 2016 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Der Bildungs- und Erziehungsauftrag, wie er im Thüringer Schulgesetz festgeschrieben ist, wird von den Schulen umgesetzt. Im Grundschulhort sind die Erzieherinnen und Erzieher für diese Aufgabe zuständig. Bei der Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages im Ilm-Kreis während des Modellvorhabens "Weiterentwicklung der Thüringer Grundschule auf der Basis von Erprobungsmodellen" ist es nach den der Landesregierung vorliegenden Informationen zu keinen Beanstandungen im Rahmen der Fach- oder Rechtsaufsicht gekommen. Zu 2.: Die Vereinbarung zum Modellvorhaben "Weiterentwicklung der Thüringer Grundschule auf der Basis von Erprobungsmodellen" endete zum 31. Juli 2016. Das Kabinett hat am 15. März 2016 entschieden, das Modellvorhaben nicht zu verlängern. Dieser Beschluss galt für alle Vertragspartner. Durch den Kabinettsbeschluss wurden keine Ausnahmen zugelassen. Im Fall dieser Frage wäre es Sache des Ilm-Kreises, sich zu seinen Vorstellungen und Wünschen zu äußern. 3 Drucksache 6/2921Thüringer Landtag - 6. Wahlperiode Zu 3 .: D ie A ng ab en z u de n 94 b ei m Il m -K re is b es ch äf tig te n ko m m un al en E rz ie he r k ön ne n de r n ac hf ol ge nd en Ü be rs ic ht (T V öD E nt ge ltg ru pp e S 4 od er S 8) e nt no m - m en w er de n. N r. S N R S ch ul na m e E nt ge ltg ru pp e TV öD E nt ge ltg ru pp e TV -L S 4 S 8 a E 5 E 8 1 10 60 1 G es ch w is te r- S ch ol l-S ch ul e A rn st ad t S ta at lic he G ru nd sc hu le 2 8 3 7 2 10 60 2 S ta at lic he G ru nd sc hu le "J oh an n S eb as tia n B ac h" A rn st ad t 4 3 5 2 3 10 61 5 S ta at lic he G ru nd sc hu le "L ud w ig B ec hs te in " A rn st ad t 1 7 4 4 4 10 64 5 S ta at lic he G ru nd sc hu le "D r. 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WahlperiodeDrucksache 6/2921 Zu 4.: Die Angaben zu den 89 unbefristet in den Landesdienst übergeleiteten Hortbeschäftigten können der Übersicht in Antwort zu Frage 3 (TV-L Entgeltgruppe E5 oder E8) entnommen werden. Für einen Teil der in den Landesdienst übergeleiteten Hortbeschäftigten, die beim Schulträger gemäß TVöD in die Entgeltgruppe S8 eingruppiert waren, aber im Zuge der Überleitung nach TV-L vom Schulträger in die Entgeltgruppe E5 eingruppiert wurden, erfolgt noch eine tarifrechtliche Einzelfallprüfung (Eingruppierungskommission ), die ggf. zu einer Veränderung der Eingruppierung führen kann. Die kommunalen Erzieher wurden mit den Beschäftigungsumfängen in den Landesdienst übergeleitet, die sie auch vom Schulträger gewährt bekommen hatten. Zu 5.: Alle kommunalen Erzieher wurden unbefristet in den Landesdienst übergeleitet, wenn sie dies wünschten. Bezüglich möglicher Änderungen wird auf die Antwort zur Frage 4 (Eingruppierung nach Überleitung) verwiesen . Zu 6.: Entsprechend der Vereinbarung war es den Schulträgern möglich, für bis zu 25 Prozent der zugewiesenen finanziellen Mittel für Personalkosten, zusätzliche Angebote im Grundschulhort zu vergeben. Dies galt während der gesamten Laufzeit der Vereinbarung. Für den Ilm-Kreis war dies der Zeitraum vom 1. April 2009 bis zum 31. Juli 2016. Eine detaillierte Einzelaufstellung über die vereinbarten Honorarverträge liegt der Landesregierung nicht vor. Zu 7.: Für das Schuljahr 2016/2017, als Übergangsjahr, gilt: • Die Höhe des im Schuljahr 2015/2016 genutzten finanziellen Verfügungsrahmens wurde für die zwei Drittel der Thüringer Grundschulen, die am Modellvorhaben teilgenommen haben, auch für das Schuljahr 2016/2017 fortgeschrieben. Damit wurde die Fortsetzung der mit den Schulträgern entwickelten pädagogischen Konzepte ermöglicht. • Mit Anschreiben des TMBJS vom 17. Juni 2016 wurden den Schulämtern finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, um Honorarverträge und Kooperationsvereinbarungen im gleichen Maße wie im Schuljahr 2015/2016 abschließen zu können. Dafür wurde eine Summe von 868.000 Euro für alle Grundschulen, die am Modellvorhaben teilgenommen haben, zur Verfügung gestellt. • Eine vergleichende Übersicht über die Angebote von Kooperationsmaßnahmen an Grundschulen aus dem Schuljahr 2015/2016 und aus dem Schuljahr 2016/2017 liegt dem TMBJS derzeit noch nicht vor. Aus Gesprächen mit Verantwortlichen und Vor-Ort-Besuchen ist bekannt, dass es in Einzelfällen dazu kommen kann, dass Kooperationsangebote aus dem Schuljahr 2015/2016 im Schuljahr 2016/2017 nicht mehr vorgehalten werden können. Die Gründe dafür sind aber in der Regel beim Anbieter zu finden. Zu diesen Gründen gehören zum Beispiel, der generelle Wegfall des Angebots, eine für die Schule unbefriedigende Qualität des Angebots, Unzuverlässigkeit des Anbieters oder auch veränderte und damit nicht akzeptable Rahmenbedingungen des Anbieters. Zu 8.: Es wird auf die Antwort zur Frage 1 verwiesen. Zu 9.: In jedem Schulamt gibt es zwei Stellen für zwei Grundschulreferenten, die die Schulaufsicht über die staatlichen Grundschulen einschließlich deren Horte durchführen. Im Schulamtsbereich Westthüringen werden die 86 staatlichen Grundschulhorte und drei staatlichen Gemeinschaftsschulen mit je einem Grundschulhort von drei Sachbearbeitern betreut, somit betreut jeder Sachbearbeiter durchschnittlich circa 30 Grundschulhorte. Dr. Klaubert Ministerin