02.11.2016 Drucksache 6/2951Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 28. November 2016 Audiodeskriptionssysteme an Thüringer Theatern Die Kleine Anfrage 1489 vom 22. September 2016 hat folgenden Wortlaut: Mit Hilfe des Verfahrens der Audiodeskription können Schauspiel- oder Opernaufführungen auch für blinde und sehbehinderte Besucher erfahrbar werden. Der Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen e. V. erprobte den Einsatz dieser Technik erstmals in Thüringen im Oktober 2015 bei einer Aufführung der Oper "Der Rosenkavalier" von Richard Strauss am Deutschen Nationaltheater Weimar. Zum Einsatz kam unter anderem das Streamingsystem "Mobile Connect" der Firma Sennheiser, um die Audiodeskription per WLAN an die Mobiltelefone der blinden und sehbehinderten Besucher zu übertragen. Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Theater in Thüringen besitzen nach Kenntnis der Landesregierung die technischen Voraussetzungen für den Einsatz einer Live-Audiostreaming-Technik, wie zum Beispiel "Mobile Connect"? 2. Liegen der Landesregierung Kenntnisse über technische Probleme beim Einsatz einer Live-Audiostreaming -Technik in Kombination mit der vorhandenen Theatertechnik vor? 3. Liegen der Landesregierung Kenntnisse vor, wie viele Thüringer Theater sich vorstellen können, mittels Audiodeskription blinden und sehbehinderten Menschen die Teilnahme an ihren Vorführungen zu ermöglichen? 4. Beabsichtigt die Landesregierung die flächendeckende Einführung der Audiodeskription zu fördern und zu unterstützen? Wenn ja, wie? Die Thüringer Staatskanzlei hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 2. November 2016 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Gegenwärtig verfügt keines der Theater über eine solche technische Ausrüstung. Zu 2.: Wo eine solche Technik auf Leihbasis zum Einsatz kam, sind technische Probleme bisher nicht aufgetreten (etwa Aufführung "Der Rosenkavalier" im Oktober 2015 im Deutschen Nationaltheater Weimar). K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Zippel (CDU) und A n t w o r t der Thüringer Staatskanzlei 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/2951 Zu 3.: Es besteht bei allen Theatern ein grundsätzliches Interesse, solche Systeme einzusetzen. Das Deutsche Nationaltheater Weimar strebt in Kooperation mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband an, pro Spielzeit ein bis zwei Vorstellungen für blinde und sehbehinderte Besucherinnen und Besucher anzubieten. Zu 4.: Die flächendeckende Einführung der Audiodeskription liegt in der Zuständigkeit der Theater und ist im Rahmen der jeweiligen Wirtschaftspläne darzustellen. Sollten zusätzliche Mittel erforderlich sein, ist die Landesregierung bereit, entsprechende Anfragen zu prüfen. Prof. Dr. Hoff Minister