01.12.2016 Drucksache 6/3143Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 21. Dezember 2016 Förderung aus dem Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit: Filmprojekt "Der schwarze Nazi" - erneut nachgefragt Die Kleine Anfrage 1608 vom 21. Oktober 2016 hat folgenden Wortlaut: Aus der Beantwortung der Kleinen Anfrage 1351 (vergleiche Drucksache 6/2765) hat sich folgende Nach frage ergeben. Ich frage die Landesregierung: Welchen konkreten Inhalt hatte der Förderantrag des CineArt e. V., der sich auf das Filmprojekt "Der schwar ze Nazi" bezog und der am 29. September 2015 gestellt wurde? Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 1. Dezember 2016 wie folgt beantwortet: Der Förderantrag hatte folgenden Inhalt: Projektbezeichnung/Projekttitel: „Der schwarze Nazi" eine Filmgroteske! Eine Film und Diskussionsveranstaltung über Rassismus, Identität und Integration in Deutschland Orte des Projekts: Bundesland Thüringen, kleinere Städte außerhalb der Zentren Jena, Weimar, Erfurt (erste Kontakte nach: Saalfeld, Stadtroda, Rudolstadt) Kontaktaufnahme zu den örtlichen Lokalen Aktionsplänen, zwecks der Akquise von soziokulturellen Zentren. Kurzbeschreibung des Projekts: Bei dem Projekt "DER SCHWARZE NAZI eine Groteske" soll an insgesamt 15 Orten eine Film und Dis kussionsveranstaltung über Rassismus, Identität und Integration durchgeführt werden. Durchführungsor te sind soziokulturelle Zentren in kleineren Städten in Thüringen abseits der Zentren Jena, Weimar und Er furt. Bei dem Film handelt es sich um die 90minütige Filmgroteske "DER SCHWARZE NAZI" (https://www. youtube.com/watch?v=pld_kAZAegl), die im Sommer 2014 in Thüringen und Sachsen gedreht wurde. Der Film handelt vom Kongolesen Sikumoya, der den Einbürgerungskurs besucht und mit Rassismus und In tegrationsdruck konfrontiert wird. Als er von Neonazis zusammengeschlagen wird, bricht er zusammen. Im Koma findet eine Metamorphose statt. Sikumoya ist nun der "Deutscheste aller Deutschen". Er überholt die K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Brandner (AfD) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/3143 Neonazis einfach von rechts und beginnt ihnen Teile ihrer Ideologie streitig zu machen. Ab sofort entschei det Sikumoya, was "Deutsch" und was "Undeutsch" ist. Nach der Filmvorführung soll jeweils eine Diskussi on zwischen einem der Regisseure, einem ausgewählten Experten/ einer ausgewählten Expertin auf dem Gebiet Rassismus/Rechtsextremismus und dem Publikum stattfinden, die von einem Moderator/ einer Mo deratorin geleitet wird. Dabei wird es auch kurze inhaltliche Abrisse des Experten/ der Expertin zu den The men Rassismus, Identität und Integration geben. Mit der Filmvorführung und der anschließenden Diskus sion sollen die jugendlichen Zuschauer/Zuschauerinnen für das Thema Rassismus sensibilisiert werden. Mit dem Film soll die Frage gestellt werden, was "Deutsch sein" eigentlich ausmacht - Ist es eine Frage der Abstammung, der Kultur, des Passes? Gibt es das überhaupt "das Deutsche"?. Was passiert, wenn ein Mensch kommt, der die rassistischen Forderungen und die Denkweise einer rechtsradikalen Partei in das Überextrem steigert? Ein Schwarzer der die Neonazis ganz einfach mal von rechts überholt und ihnen ihre Ideologie streitig macht. So soll der Film den plumpen Rassismus entlarven, der sich hinter dem Bild des Fremden/ der Fremden, der grundsätzlich nicht in unsere Kultur passe, verbirgt. Der Film soll zum Perspek tivwechsel, gerade auch rechtsorientierter Jugendlicher beitragen, indem die sonst mit einem Weißen ver bundene Rolle und Charakteristiken, im Film von einem Schwarzen/PoC ausgeübt werden. Kosten und Finanzierungsplan: Gesamtkosten: 12.875, Euro Beantragter Landesanteil: 11.575, Euro Dr. Klaubert Ministerin Förderung aus dem Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit: Filmprojekt "Der schwarze Nazi" - erneut nachgefragt Ich frage die Landesregierung: Kosten und Finanzierungsplan: