23.12.2016 Drucksache 6/3251Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 19. Januar 2017 Olympiade der Köche in Erfurt - Chance für Thüringen? Die Kleine Anfrage 1663 vom 7. November 2016 hat folgenden Wortlaut: Die Internationale Kochkunst-Ausstellung (IKA) ist die weltweit größte kulinarische Leistungsschau, welche seit dem Jahr 2000 in Erfurt ausgetragen wird. Internationale Wettbewerbe genießen den Charme, den Austausch mit am Thema interessierten Menschen aus der ganzen Welt zu fördern. Neben dem Wettstreit bieten diese Wettbewerbe damit noch eine weitere wichtige Komponente: Durch die internationale Verknüpfung können auch interkulturelle Kompetenzen gestärkt werden. Ich frage die Landesregierung: 1. Betrachtet die Landesregierung die IKA als bedeutenden Wirtschaftsfaktor und Multiplikator für die Ernährungsbildung , die unbedingt in Thüringen gehalten werden muss? 2. Durch welche Maßnahmen und in welchem finanziellen Umfang haben die Landesregierung und die Stadt Erfurt die IKA unterstützt? 3. Welche Anstrengungen unternimmt die Landesregierung zukünftig, damit die IKA auch weiterhin in Thüringen ausgetragen wird? 4. Wurden aus Sicht der Landesregierung die vorhandenen Potenziale der IKA in den Politikfeldern Ernährung und Gesundheit, Tourismus, Bildung, Kultur et cetera annähernd ausgeschöpft und wenn ja, wie begründet sie ihre Auffassung (bitte je Politikfeld separat aufführen)? 5. Bedarf es einer stärkeren Anstrengung durch die Landesregierung und die Stadt Erfurt, um die IKA auch in den kommenden Jahren als Erfurter respektive Thüringer Marke zu erhalten, wenn ja welcher? 6. Sollte die nationale sowie internationale mediale Aufmerksamkeit und Berichterstattung genutzt werden, um das Thema Ernährung und Gesundheit stärker gesellschaftlich zu debattieren und wenn ja, welche Ideen hat die Landesregierung diesbezüglich für zukünftige Wettbewerbe? 7. Besitzt eine Leistungsschau Thüringer Genussprodukte sowie Thüringer Kochkunst am Rande der IKA ein tourismusförderndes Potenzial und wenn ja, welche Schlüsse zieht die Landesregierung daraus für zukünftige Wettbewerbe? 8. Besitzt die IKA eine wichtige Multiplikatorfunktion, um dem Fachkräftemangel in der Gastronomie zu begegnen und wenn ja, welche Maßnahmen um die IKA sieht die Landesregierung als besonders sinnvoll an? K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Krumpe (faktionslos) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/3251 Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft hat die Kleine Anfrage namens der Lan desre gierung mit Schreiben vom 20. Dezember 2016 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Die Olympiade der Köche hat einen positiven, wenn auch nicht konkret bezifferbaren Effekt als Wirtschaftsfaktor und Multiplikator in Thüringen. Zu 2.: Der VKD Verband der Köche Deutschlands e. V. erhielt Unterstützung des Freistaats Thüringen in Höhe von 56.033 Euro für Werbemaßnahmen zur IKA/Olympiade der Köche 2012 in Erfurt vom 6. bis 9. Oktober 2012 im Rahmen der damals gültigen Richtlinie zur Außenwirtschaftsförderung. Informationen zu einer eventuellen Unterstützung seitens der Stadt Erfurt liegen nicht vor. Zu 3.: Die Landesregierung beobachtet die Entwicklung der IKA und wird sich zu gegebener Zeit mit dem Thema befassen, wenn die Notwendigkeit hierzu bestehen sollte. Zu 4.: Das Kochen ist eine der ältesten und wichtigsten Kulturtechniken des Menschen und gehört ebenso wie die Esskultur zur Alltagskultur einer Gesellschaft. Internationale Kochwettbewerbe, wie die Internationale Kochkunst-Ausstellung (IKA) haben mithin einen fördernden Einfluss auf Stärkung beziehungsweise Weiterentwicklung der interkulturellen Sensibilität. Schüler der einschlägigen Staatlichen Berufsbildenden Schulen (insbesondere aus Erfurt) besuchen die Veranstaltung regelmäßig. Hierbei besteht eine Kooperation dahingehend, dass im Rahmen der IKA die Lehrküche der Ernst-Benary-Schule Erfurt von Teilnehmern des Wettbewerbs genutzt wird. Im Gegenzug besteht für diese Schule (neben dem Erhalt von Freikarten) die Möglichkeit, am Rande der Veranstaltung mit einem Stand auf den Schulstandort mit seiner Bandbreite an Bildungsangeboten aufmerksam zu machen. Dies ist insbesondere im Sinne der Fachkräftesicherung als positiv zu bewerten, da hier auch Aufstiegsperspektiven (Fachhochschulreife, Hotelfachschule) dargelegt werden. Hiermit kann grundsätzlich die Attraktivität von Ausbildungsberufen in der Gastronomiebranche gesteigert werden. Darüber hinaus traten Preisträgergruppen aus dem Thüringer Schülerkochpokal bei der Messe INOGA auf. Im Rahmen des Thüringer Schülerkochpokals werden Mädchen und Jungen der Klassenstufen 5 bis 12 vor die Herausforderung gestellt, in Vierer-Teams ein Drei-Gänge-Menü zu kreieren um sich, unter der Prämisse klimafreundlich kochen, in diesem Jahr intensiv mit der Herkunft, der Herstellung und Verwertung von Apfel, Honig und Getreide sowie weiteren Produkten aus ihrer Heimatregion auseinanderzusetzen. Bezüglich des Tourismus wird auf die Antwort zu Frage 7 verwiesen. Zu 5.: Siehe Antwort zu Frage 3. Zu 6.: Siehe Antwort zu Frage 4. Zu 7.: Die IKA fand immer in unmittelbarem Zusammenhang mit der Messe INOGA als Leistungsschau der Thüringer Gastronomie statt. Durch die IKA erhält die INOGA eine wesentlich höhere Aufmerksamkeit durch nationales und internationales Publikum. Auch die Besucherfrequenz der INOGA steigt, was sich sehr positiv auf die Firmenkontakte und den Produktverkauf auswirkt. Auf dieser Messe präsentierten sich auf einem Gemeinschaftsstand des Thüringer Agrarmarketings (TAM) sieben Firmen und ein Verband der Land- und Ernährungswirtschaft. Dafür wurden Haushaltsmittel in Höhe von etwa 30.000 Euro zur Verfügung gestellt. Zu 8.: Siehe Antwort zu Frage 4. Tiefensee Minister Olympiade der Köche in Erfurt - Chance für Thüringen? Ich frage die Landesregierung: Zu 1.: Zu 2.: Zu 3.: Zu 4.: Zu 5.: Zu 6.: Zu 7.: Zu 8.: