17.03.2017 Drucksache 6/3636Thüringer LandTag 6. Wahlperiode Druck: Thüringer Landtag, 7. April 2017 Sprechstunden von Beratungs- und Interventionsstellen in Dienststellen der Thüringer Polizei Die Kleine Anfrage 1852 vom 30. Januar 2017 hat folgenden Wortlaut: Medienberichten zufolge kooperiert die Landespolizeiinspektion Jena mit der Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt aus Erfurt. Diese führe seit 1. Juni 2016 in der Landespolizeiinspektion Jena Sprechstunden und Beratungen durch.* Ich frage die Landesregierung: 1. Wie oft fanden bislang Sprechstunden in der Landespolizeiinspektion Jena statt? 2. Wie wurden die genannten Sprechstunden bei Betroffenen angenommen? 3. Wie bewertet die Landesregierung dieses Projekt? 4. Wie stellen sich die Fallzahlen vor und nach Beginn dieses Projekts dar? 5. Existieren vergleichbare Angebote von Beratungs- beziehungsweise Interventionsstellen auch in anderen Landespolizeiinspektionen, Polizeiinspektionen oder Polizeistationen (bitte einzeln benennen)? 6. Ist seitens der Landesregierung ein Ausbau dieses Angebots geplant, falls ja, ab wann und gegebenenfalls in welchen Dienststellen? Das Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales hat die Kleine Anfrage namens der Lan desregierung mit Schreiben vom 16. März 2017 wie folgt beantwortet: Zu 1.: Die Interventionsstelle Erfurt hat in der Landespolizeiinspektion Jena bislang drei Beratungstermine angeboten . Zu 2.: Trotz intensivierter Öffentlichkeitsarbeit war die Inanspruchnahme eher gering. K l e i n e A n f r a g e des Abgeordneten Walk (CDU) und A n t w o r t des Thüringer Ministeriums für Inneres und Kommunales 2 Thüringer Landtag - 6. WahlperiodeDrucksache 6/3636 Zu 3.: Grundsätzlich ist jedes Angebot positiv zu bewerten, das geeignet ist, zur Auseinandersetzung mit der Thematik häusliche Gewalt beizutragen. Die Effizienz ist jedoch nur schwer in reinen Zahlen messbar. Erlebte Gewaltsituationen werden noch immer oft verschwiegen, die Gründe hierfür sind vielfältig. Betroffene brauchen Zeit, sich als Opfer zu verstehen. Sie müssen den Wunsch haben, diese Rolle aktiv zu verlassen und Veränderungen zuzulassen. Erst an diesem Punkt wächst der Wunsch, Beratung aktiv in Anspruch zu nehmen . Umso wichtiger ist es, vielfältige Beratungsangebote vorzuhalten und bekannt zu machen. Zu 4.: Nach den benannten Terminen konnte kein Anstieg bzw. keine Abnahme von Fällen häuslicher Gewalt im Bereich der Landespolizeiinspektion Jena verzeichnet werden. Zu 5.: In der Landespolizeiinspektion Suhl fanden in den Jahren 2013/2014 Beratungsangebote der Interventionsstelle Meiningen statt. Aufgrund der geringen Inanspruchnahme wurde dieses Angebot nicht fortgeführt . Seit Juli 2013 finden regelmäßig Sprechstunden des Weissen Ring e.V. statt. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen. Weiterhin führt die Interventionsstelle Meiningen seit dem Jahre 2012 regelmäßig dezentrale Beratungstage in der Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau durch. Zu 6.: Die Entscheidung für oder gegen Sprechstunden treffen die Träger der Interventionsstellen in eigener Verantwortung in Abstimmung mit der jeweiligen Polizeidienststelle. Dr. Poppenhäger Minister Endnote: * Vergleiche http://www.jenaer-nachrichten.de/stadtleben/4187-h%C3%A4usliche-gewalt-opferhilfe-jetzt-auch-in-jena , abgerufen am 8. November 2016. Sprechstunden von Beratungs- und Interventionsstellen in Dienststellen der Thü-ringer Polizei Ich frage die Landesregierung: Zu 1.: Zu 2.: Zu 3.: Zu 4.: Zu 5.: Zu 6.: Endnote: